Kapitel 8

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"Hör mir doch bitte zu!", er setzt sich neben mich. Ich rutsche ein Stück von ihm weg, an das andere Ende vom Sofa. Caro schaut mich prüfend an und verzieht sich dann in die Küche. "Ich wollte nicht, dass du nur wegen meiner Bekanntheit mit mir zusammen bist", gesteht er. "Denkst du ich kann mir aussuchen in wen ich mich verliebe? Das hat überhaupt nichts mit Bekanntheit zu tun!", schnaube ich. "Ich habe Marie gesagt, dass sie mich in Ruhe lassen soll", sagt er leise. "Du hast sie angefasst! Glaubst du mir entgeht sowas? Für wie blöd hältst du mich eigentlich?", herrsche ich ihn an. "Lena! Ich liebe dich! Du hast mein Leben komplett auf den Kopf gestellt! Das mit Marie tut mir leid. Wie gesagt, ich habe ihr gesagt, dass sie mich in Ruhe lassen soll. Ich habe ihr nur die Hände auf die Schultern gelegt. Du warst nie nur eine Ablenkung! Wann begreifst du endlich, dass ich dich zurück haben will, weil ich dich liebe. Die letzte Nacht war die schlimmste, die ich je in meinem Leben hatte! Ich war die ganze Nacht wach und konnte vor Schuldgefühlen nicht schlafen! Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben richtig Liebeskummer. Wegen dir! Du fehlst mir so!", er schaut mich hoffnungsvoll an. In seinen Augen zeichnet sich die Verzweiflung ab. Doch seine Augen sind auch voller Wärme und Liebe. Liebe für mich! Ich schaue ihn an und lächle. Er kommt näher an mich heran gerutscht und nimmt mich in den Arm. Ich lehne mein Gesicht an seine Schulter und fange wieder an zu weinen. "Ich habe dich auch so fürchterlich vermisst! Ich liebe dich so!", flüstere ich mit heiserer Stimme. Er drückt mich enger an sich und streichelt meinen Rücken. Eine Ewigkeit sitzen wir nur so da. Ich weinend in seinen Armen. "Alles wieder gut?", fragt er leise. Ich schaue ihn an und nicke. Er hebt die Hand und streicht mir vorsichtig die Tränen weg. Dann nimmt er mein Gesicht in seine Hände und küsst mich. Lange. Zärtlich. Unterbrochen wird das ganze jedoch von Caro, die mit einem Topf in der Hand aus der Küche kommt. "Wie ich sehe habt ihr euch wieder vertragen. Habt ihr Hunger?", fragt sie mit einem Blick auf Tim und mich. Wir schauen uns an und drehen uns dann zu Caro. "Ja!", sagen wir wie aus einem Mund. Caro schaut uns verwirrt an und wir brechen in Lachen aus. Caro fällt in unser glückliches Lachen ein. Ich fühle mich wie neugeboren. Tim hält mich immer noch in seinen Armen, als wir aufstehen und uns zum Essen an den Tisch setzen. Caro hat Nudeln mit Tomatensoße gekocht. Dazu gibt es Käse. "Lecker!", nuschelt Tim mit vollem Mund. Ich stoße ihn an: "Mit vollem Mund spricht man nicht! Aber du hast Recht! Es schmeckt super!" Caro grinst uns nur blöde an. "Nun, ihr zwei? Was wollt ihr heute noch machen? So wie es aussieht, braucht Lena ja jetzt keinen Aufpasser mehr", lacht sie. "Wie wäre es mit Kino?", schlägt Tim vor. "Ich hab' eine bessere Idee: Theater! Es läuft grade ein schönes Ballett. Eine Freundin von mir hat es gesehen und ist total begeistert davon. Also, was sagt ihr?", Caro ist ganz aufgeregt. "Mir ist es egal!", sagen Tim und ich gleichzeitig. Caro lacht: "Tja. Damit ist die Entscheidung wohl gefallen. Aber ins Theater kannst du nicht einfach mit Hoodie reinrennen. Da musst du dir schon was schöneres anziehen", fügt sie mit einem Blick auf Tim hinzu. "Ist ein Anzug der Dame recht?", fragt er lächelnd. Caro und ich müssen lachen. "Ja natürlich, der Herr!", lacht Caro.

YouTube-Teacher ||Herr Bergmann FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt