Ich werde vom Türklingeln wieder geweckt. Einen Moment lang weiß ich nicht, wo ich bin. Dann fällt mir alles wieder ein. Es klingelt erneut und mir wird eiskalt. Wer ist das? Ich hoffe nur, dass es nicht Tim ist. Ich höre, wie die Tür geöffnet wird kaum ist sie offen schreit eine mir nur zu bekannte Stimme: "Was hast du mit ihr gemacht?" Oh nein! Tim ist hier! "Reg dich ab! Ihr geht es gut!", antwortet Marie. "So, ich bin hier! Jetzt lass sie frei!", fordert Tim, doch ich höre die Angst in seiner Stimme. "Bevor ich sie freigeben kann, musst du erst noch etwas tun. Komm mit! Ich erzähle dir genaueres", lockt Marie. Sie scheint ihn mit sich ziehen zu wollen, doch er scheint sich zu wehren. "Lass mich los! Ich will sie erst sehen und mich überzeugen, dass es ihr gut geht", er scheint einen Plan zu haben. Marie seufzt: "Na gut!" Ich höre die beiden näher kommen. "Du kannst durch die Katzenklappe schauen", sagt sie streng. Tim beugt sich herunter und ich kann jetzt sein Gesicht sehen. Er legt einen Finger auf die Lippen. Ich nicke nur. Ich muss jetzt mein ganzes Vertrauen in seinen Plan setzen. "Ich kann gar nichts sehen!", beschwert er sich und steht wieder auf. "Rede doch keinen Blödsinn! Man kann genug sehen!", kommt die genervte Antwort. "Woher soll ich wissen, dass du mich nicht übers Ohr hauen willst?", fragt er. Die Tür wird aufgeschlossen und ich bleibe brav auf meinem Sofa sitzen. Maries Kopf erscheint im Türspalt: "Bleib da sitzen!", schnauzt sie. Ich erwidere nichts. Die Tür wird etwas weiter geöffnet und ich kann Tim hinter ihr erkennen. Plötzlich macht er eine schnelle Bewegung und schlägt ihr auf den Hinterkopf. Marie kippt um und schlägt mit dem Kopf auf dem Boden auf. Reglos bleibt sie liegen. Ich springe auf und renne auf Tim zu. Ich falle in seine Arme und vergrabe mein Gesicht in seinem Hoodie. Er streichelt mir über die Haare. Ich fange an zu weinen: "Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!", meine Stimme klingt tonlos und rau. Er hebt meinen Kopf uns legt seine Lippen auf meine. Unsere Lippen finden sich und bewegen sich im gleichen Rhythmus. Schwer atmend lösen wir uns von einander. "Komm lass uns verschwinden bevor sie wach wird", flüstert Tim leise. "Was ist mit der Polizei? Willst du nicht den Krankenwagen oder so rufen?", frage ich. "Schon erledigt. Habe ich schon gemacht, bevor ich her gekommen bin. Die warten unten", beruhigt er mich. Tatsächlich steht unten ein Krankenwagen und zwei Polizeiautos. Ich werde hastig von einem der Sanitäter untersucht und dann können wir nach Hause gehen. "Du kommst mit zu mir! Ich lasse dich jetzt nicht mehr allein!", er sagt das so, dass ich keine Möglichkeit habe zu widersprechen. Stattdessen nicke ich nur. Wir holen gemeinsam ein paar Sachen für mich und gehen dann zu Tim nach Hause. Ich bin immer noch wie in Trance. Ich nehme alles um mich herum nur verschwommen und viel leiser als sonst wahr. Der einzige, der halbwegs klar ist, ist Tim. Meine Gedanken kreisen immer noch um die Vorfälle in den letzten zwei Tagen. Tim führt mich in die Wohnung. Ich lasse mich auf die Couch fallen uns starre abwesend ins Leere. Tim setzt sich neben mich und nimmt mich in den Arm. "Hey. Alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit. Du stehst noch unter Schock", flüstert er leise. Ich lasse mich zur Seite kippen und lege meinen Kopf auf seinen Schoß. Er streicht mir zärtlich über die Haare und streichelt mein Gesicht. Ich spüre wieder Tränen in mir aufsteigen. Tim drückt mich an sich: "Nicht weinen! Es ist alles gut. Es ist vorbei!" Seine Worte beruhigen mich und ich kuschle mich noch enger an ihn heran. So liegen wir eine ganze Weile da. Ich, meinen Kopf in seinem Schoß vergraben, er, mich in seinen Armen haltend. Ich beruhige mich langsam wieder, bleibe jedoch noch lange in seinen Armen liegend. Wenn ich in seinen Armen liege, fühle ich mich wieder wie ein Kind. Geborgen und Friedlich. Umgeben von Liebe. Ich hebe meinen Kopf und sehe, dass Tim mich besorgt mustert. Als er meinen Blick bemerkt, scheint er aus einer Art Trance zu erwachen. Er hebt mich hoch und setzt mich auf seinen Schoß. Ich schlinge meine Arme um ihn und küsse ihn hastig, doch voller Leidenschaft. Ich spüre seine Zunge, die meinen Mund erkundet. Ich tue das selbe mit meiner Zunge und spüre seine Liebe zu mir. Seine Hand wandert meinen Rücken hinunter und wieder hinauf. Ich schmiege mich eng an ihn. Ich spüre sein Herz an meiner Brust und seine immer schneller werdenden Atemzüge. Er presst mich eng an sich. "Ich hatte solche Angst um dich!", keucht er zwischen zwei Küssen. "Ich auch", gebe ich ebenso keuchend zurück. Er zieht mich wieder zu sich heran und küsst mich wieder. Plötzlich drückt er mich von sich: "Versprich mir etwas!" "Alles was du willst", gebe ich zurück. "Versprich mir, dass du bei mir bleibst!", seine Stimme zittert. "Ja", hauche ich. "Ich meine so richtig. Nicht nur für ein paar Nächte", sagt er mit fester Stimme. Er will, dass wir zusammen ziehen! Ich habe seit meinem Auszug bei meinen Eltern mit niemandem mehr so richtig zusammengelebt. Andererseits liebe ich Tim. Ich denke an den Abend vor meiner Entführung. Wie sehr ich Tim vermisst habe. Ganz davon abgesehen, dass ich mich jetzt in meiner alten Wohnung sowieso nicht mehr sicher fühlen werde. Plötzlich steht mein Entschluss fest. Ich sehe Tim an. Er schaut mich erwartungsvoll an. "Ja", flüstere ich. "Ich werde bei dir bleiben. Für immer!", verspreche ich. "Oh Lena!", er zieht mich in seine Arme. Mir steigen wieder Tränen in die Augen. Doch dieses Mal sind es Freudentränen. Er schließt seine Arme noch enger um mich. "Ich liebe dich!", flüstere ich. "Ich dich auch!", antwortet er. Ich spüre seine Körperwärme und entspanne mich endlich. Der Schock lässt langsam nach und ich beginne mich wieder wohl in meiner Haut zu fühlen. Ich schaue auf die Uhr, es ist schon halb acht. Erst jetzt merke ich, wie hungrig ich bin. "Hunger?", fragt Tim, als ob er meine Gedanken gelesen hätte. Ich nicke heftig und will aufstehen. Doch er hält mich zurück: "Bleib sitzen. Heute mache ich essen!" Ich lasse mich wieder aufs Sofa fallen. Dann fällt mir etwas ein. Ich stehe auf und gehe zu meiner Tasche im Schlafzimmer. Ich nehme meine Waschtasche heraus und suche mir ein Handtuch. Dann betrete ich das Bad und gehe erst einmal duschen. Ich lasse das angenehme warme Wasser über meinen Körper laufen und bekomme langsam wieder einen klaren Kopf. Ich wasche meine Haare. Als ich fertig bin, steige ich aus der Dusche und wickle mir das Handtuch um. Ich ziehe mir frische Klamotten an und gehe zu Tim in die Küche. Er hat Sandwiches gemacht. Als ich die Küche betrete, steht Tim mit dem Rücken zu mir. Ich schleiche mich an ihn an und umarme ihn von hinten. Ich schmiege mein Gesicht an seinen Hoodie und atme tief seinen Geruch ein. "Mm... Du riechst so gut!", er schnüffelt genießerisch. "Gleichfalls", antworte ich. Er lacht. Ich löse mich von ihm. "Wenn das so schmeckt wie es aussieht, dann hab ich ja einen echt guten Koch erwischt", sage ich lachend. "Na ich hoffe doch!", erwidert er mit gespielter Entrüstung. Ich lache. Er dreht sich um und nimmt mich in den Arm: "Ich liebe es dich lachen zu hören." Ich lege meine Hände um sein Gesicht und küsse ihn. Er erwidert den Kuss und genießt ihn sichtlich. Mein Herz hüpft vor Freude, als ich seine Hände auf meinem Rücken spüre. Er presst mich eng an sich. Dadurch wird unser Kuss nur noch intensiver und ich spüre die Lust in mir aufsteigen...
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YouTube-Teacher ||Herr Bergmann FF
FanfictionLena, die 22 jährige Studentin, hat Liebeskummer. Ihr Freund hat Schluss gemacht. Ihre beste Freundin Caro überredet sie feiern zu gehen. In einem Club in Köln lernt sie Tim kennen, welcher sie fasziniert. Die beiden treffen sich und entdecken ihr...