Alle Rechte gehören Kody Keplinger. Sie ist eine fantastische Schriftstellerin.
E I N S
Es war echt immer dasselbe.
Ashley und Emily wackelten mit ihren Hintern wie Tänzerinnen in einem Hip-Hop-Video und machten sich wieder einmal total lächerlich. Aber ich vermute mal, dass Typen auf so was stehen. Ganz ehrlich, ich spürte förmlich, wie mein IQ sank, als ich mich zum ungefähr hundertsten Mal an diesem Abend fragte, warum ich mich schon wieder von ihnen hatte hierherschleppen lassen.
Jedes Mal wenn wir ins The Night gingen, lief alles gleich ab. Ashley und Emily mutierten zu Tanz- und Flirtmaschinen, zogen die Aufmerksamkeit jedes männlichen Wesens in Sichtweite auf sich und wurden irgendwann von ihrer fürsorglichen besten Freundin - nämlich ich - aus dem Laden gezerrt, bevor irgendeiner der geilen Jungböcke die Situation ausnutzen konnte.
Aber bis es so weit war, hockte ich den ganzen Abend an der Theke und unterhielt mich mit Joe, dem dreißigjährigen Barkeeper, über »die Probleme der heutigen Jugend«.
Wahrscheinlich wäre Joe beleidigt gewesen, wenn ich ihm gesagt hätte, dass eines der größten besagten Probleme dieser verfluchte Laden war. Das Night war früher eine echte Bar gewesen und vor etwa drei Jahren zu einer Art Jugendtreff geworden.
Die altersschwache Theke in Eichenoptik gab es immer noch, aber Joe schenkte ausschließlich Softdrinks aus, während die Kids die Tanzfläche bevölkerten oder den Konzerten lauschten, die hier regelmäßig stattfanden. Es gab einen einfachen Grund, warum ich diesen Ort hasste: Er brachte meine sonst eigentlich ganz vernünftigen Freundinnen dazu, sich wie Idioten aufzuführen.
Zu ihrer Verteidigung muss allerdings festgehalten werden, dass sie damit nicht die Einzigen waren. Die halbe Hamilton Highschool kam am Wochenende hier zusammen, und ausnahmslos jeder hatte ein Stück seiner Würde verloren, wenn er den Club Stunden später wieder verließ.
Jetzt mal im Ernst - was war so toll daran, Woche für Woche denselben monotonen Techno-Beats zu tanzen? Oder sich von einer der schwitzenden Footballspieler mit Testosteron-Überschuss anmachen zu lassen? Als ob auch nur der Hauch einer Chance bestand, eine tiefschürfende Unterhaltung über Politik zu führen oder über die Welt und das Leben zu philosophieren, während man sich Hüfte an Hüfte aneinander rieb. Großer Gott.
Ashley kletterte auf den Barhocke neben mir. „Also echt, B. Statt hier rumzusitzen, solltest du lieber mit uns tanzen!", sagte sie, vom vielen Hinternwackeln ganz außer Atem. „Das macht so viel Spaß."
„Sicher.", murmelte ich.
„Oh mein Gott!" Emily setzte sich mit wippendem schokobraunen Pferdeschwanz auf meine andere Seite. „Habt ihr das gesehen? Habt ihr das gesehen? Tyler Carlyle hat mich gerade angeflirtet! Habt ihr das gesehen? Oh mein Gott!"
Ashley verdrehte die Augen. „Er hat dich gefragt, wo du deine Schuhe herhast, Em. Der Typ ist so was von schwul."
„Er ist zu süß, um schwul zu sein." Ashley ignorierte den Einwurf und strich sich eine nicht vorhandene weizenblonde Haarsträhne hinters Ohr - eine Angewohnheit, die noch aus der Zeit stammte, bevor sie sich eine Kurzhaarfrisur hatte schneiden lassen.
„Komm mit uns tanzen, B. Schließlich sind wir hier, um zusammen Spaß zu haben - was nicht heißen soll, dass man mit Joe keinen Spaß haben kann." Sie zwinkerte dem Barkeeper zu, wahrscheinlich in der Hoffnung auf ein paar Gratisdrinks. „Aber als unsere Freundin ist es quasi deine Pflicht, dich mit uns zu amüsieren. Ist doch so, Em, oder?"
„Absolut.", stimmte Emily zu, während sie nach Tyler Carlyle schielte, der in einer der Sitzecken auf der anderen Seite des Raums saß. Dann stutzte sie kurz und wandte sich wieder uns zu. „Moment - was hast du gerade gesagt? Ich hab gerade nicht zugehört."
„Wir wollen doch nur, dass es dir gut geht, B.", fuhr Ashley fort. „Und du machst gerade nicht den Eindruck, als hättest du den Spaß deines Lebens."
„Mir gehts bestens.", log ich. „Wirklich, ich hab einen super Abend. Ihr wisst doch, dass ich nicht tanzen kann. Ich würde euch nur im Weg rumstehen. Na los... schwingt euch wieder auf die Tanzfläche. Ich bleibe hier sitzen."
Ashley musterte mich mit zusammengekniffenen eisblauen Augen. „Bist du dir sicher?"
„Ganz sicher."
Sie runzelte skeptisch die Stirn, zuckte aber einen Moment später mit den Achseln und zog Emily am Handgelenk hinter sich her. „Nicht so schnell, Ash!", kreischte Emily. „Du kugelst mir noch den Arm aus!" Dann steuerten sie lachend im Takt der Techno-Beats die Mitte der Tanzfläche an.
„Warum hast du ihnen nicht gesagt, dass du schlecht drauf bist?", fragte Joe und schob mir eine Cola über den Tresen zu.
„Weil ich nicht schlecht drauf bin."
„Weil du eine Lügnerin bist, und eine ganz miserable dazu.", entgegnete er, bevor am anderen Ende der Bar eine Horde von Jungs anfing, lautstark Nachschub zu fordern.
Ich nippte an meiner Cola und warf einen Blick auf die Uhr über der Bar. Der Sekundenzeiger schien erstarrt zu sein, und ich betete, dass das Scheißding kaputt war. Vor elf konnte ich Ashley und Emily nicht damit kommen, nach Hause zu fahren, wenn ich nicht als Partymuffel abgestempelt werden wollte.
Aber wenn ich der Uhr da oben glauben sollte, war es noch nicht einmal neun, dabei spürte ich jetzt schon, dass eine von Techno und zuckendem Stroboskoplicht verursachte Migräne im Anmarsch war. Beweg dich, Sekundenzeiger! Mach schon!
„Hey."
Ich verdrehte die Augen und warf dem unwillkommenen Eindringling in meine selbst gewählte Einsamkeit einen finsteren Seitenblick zu. Das passierte schon mal ab und zu - irgendein Typ, in der Regel breit oder üblen Körpergeruch verströmend , gern auch beides, setzte sich neben mich und startete einen halbherzigen Versuch, sich mit mir zu unterhalten. Diesen Jungen mangelte es eindeutig ab Beobachtungsgabe, denn der Ausdruck auf meinem Gesicht teilte ziemlich unmissverständlich mit, dass ich absolut nicht in der Stimmung war, mich anmachen zu lassen.
Erstaunlicherweise stank der Typ, der sich neben mich gesetzt hatte, weder nach Gras noch nach Achselschweiß. Tatsächlich hatte der Duft, der plötzlich in der Luft lag, ein teures Aftershave sein können. Aber mein Blick wurde nur noch finsterer, als mir klar wurde, zu wem der Duft gehörte. Einer von der benebelten Kifferfraktion wäre mir lieber gewesen.
Leider war es Zayn Malik.
„Was willst du?" Ich sah keinen Grund, höflich zu sein.
„Immer ein freundliches Wort auf den Lippen.", gab Zayn zurück. „Wenn du's genau wissen willst - ich möchte mich mit dir unterhalten."
„Tja, Pech für dich. Mein Gesprächsbedarf ist für heute Abend gedeckt." Ich saugte geräuschvoll an meinem Strohhalm und hoffte, er würde den nicht besonderen subtilen Hinweis, die Kurve zu kratzen, verstehen. Von wegen. Ich spürte, wie seine dunkelbraunen Augen mich von oben bis unten abtasteten. Er schaffte es noch nicht mal, so zu tun, als würde er mir ins Gesicht schauen. Ekelhaft!
„Hey.", sagte Zayn mit neckendem Unterton. „Jetzt sei doch nicht so abweisend."
„Lass mich in Ruhe.", zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Verschwinde und lass deinen Charme bei irgendeinem Flittchen mit nicht vorhandenem Selbstwertgefühl spielen. Bei mir zieht die Nummer nämlich nicht."
„Für Flittchen interessiere ich mich ehrlich gesagt nicht.", gab er zurück. „Sind nicht so mein Ding."
Ich schnaubte verächtlich. „Jedes Mädchen, das dich nicht abblitzen lässt, ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein Flittchen, Zayn. Niemand mit Geschmack, Klasse oder Selbstachtung würde jemals irgendetwas an dir finden."
Okay. Das war ein winziges bisschen gelogen. Zayn Malik war der widerlichste Aufreißer, der jemals den Fuß über die Schwelle der Hamilton High School gesetzt hatte... aber er sah ziemlich umwerfend aus. Wenn er stumm gewesen wäre... und wenn man ihm die Hände abgehackt hätte... dann wäre er vielleicht - aber auch nur vielleicht - ganz akzeptabel gewesen. Aber so war er ein echter Scheißkerl. Ein dauergeiler Scheißkerl.
„Und du besitzt Geschmack, Klasse und Selbstachtung, ja?", fragte er grinsend.
„Ja."
„Was für eine Schande."
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Duff - hast du keine, bist du eine
Fanfiction„Ich brauche deine Hilfe. Wie du vermutlich selbst nur allzu gut weißt, sind deine Freundinnen extrem heiß. Tja, und du, Süße, du bist eine DUFF." „Muss man das Wort kennen?" „Es ist die Abkürzung für Die Unattraktive Fette Freundin."