C h a p t e r - t h i r t e e n

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B a i l e e

Dad verbarrikadierte sich für den Rest des Wochenendes in seinem Zimmer. Am Sonntagnachmittag klopfte ich ein paarmal bei ihm und fragte, ob ich ihm etwas zu essen machen sollte, aber er brummte bloß ablehnend und kam noch nicht einmal an die Tür. Dass er sich so abschottete, machte mir Angst. Natürlich konnte ich nachvollziehen, dass er völlig fertig war wegen Mom, und bestimmt schämte er sich entsetzlich dafür, wieder zur Flasche gegriffen zu haben, aber gesund war das nicht gerade.

Ich beschloss ihm noch bis Montagnachmittag Zeit zu geben. Wenn er bis dahin immer noch nicht aufgetaucht war, würde ich einfach in sein Zimmer platzen und... tja, keine Ahnung, was ich dann tun würde. In der Zwischenzeit versuchte ich, nicht an meinen Vater oder an die Scheidungspapiere auf dem Küchentisch zu denken.

Es war überraschend einfach.

Die meisten meiner Gedanken drehten sich um Zayn. Grauenhaft. Aber ich konnte nicht aufhören, darüber nachzugrübeln, wie ich ihm am Montag in der Schule gegenübertreten sollte. Wie verhielt man sich nach einem One-Night-Stand (oder in meinem Fall einem One-Afternoon-Stand) mit dem größten Weiberheld der Schule? Sollte ich einfach locker bleiben und ihn wie immer behandeln, nämlich mit unverhohlene Abneigung? Oder sollte ich mich, weil es mir, wenn ich ehrlich war, ziemlich gut gefallen hatte, dankbar ihm gegenüber zeigen? Womöglich nett zu ihm sein? War ich ihm irgendetwas schuldig? Ganz sicher nicht. Er hatte genauso viel davon gehabt wie ich, außer dass er sich deswegen nicht selbst verachtete.

Als ich am Montagmorgen schließlich in die Schule kam, hatte ich mich dafür entschieden, ihm komplett aus dem Weg zu gehen.

„Ist irgendetwas, B?", fragte Emily, als wir nach der Spanischstunde den Korridor entlanggingen. „Du bist irgendwie komisch."

Ich wusste, dass Zayn auf den Weg zur zweiten Stunde hier vorbeikommen würde und wollte keine peinliche Am-Tag-nach-dem-Sex-Begegnung auf dem Flur riskieren. Deswegen hielt ich die ganze Zeit unruhig nach den unverwechselbaren schwarzen Haaren Ausschau. Wenn Emily allerdings daraus schließen konnte, dass irgendetwas nicht stimme, stellte ich mich dabei offenbar nicht besonders geschickt an.

„Alles bestens", log ich, während ich erneut, diesmal hoffentlich etwas unauffälliger, den Blick hin und her wandern ließ wie ein Kind, das eine stark befahrene Straße überqueren muss. Als ich ihn nirgend entdeckte, atmete ich erleichtert auf. „Allerbestens."

„Na dann", sagte Emily ohne einen Hauch von Argwohn und schob sich eine dunkelbraune Strähne aus ihrem Pferdeschwanz hinters Ohr. „Ach,B!", rief sie plötzlich aufgeregt. „Das hab ich völlig vergessen, dir zu erzählen."

„Lass mich raten", sagte ich neckend. „Es hat etwas mit Tyler zu tun, stimmt's? Hat er dich gefragt, woher du deine süße Skinny Jeans herhast? Oder womit du deine glänzende Haarpracht pflegst?"

„Nein", kicherte Em. „Nein, es geht um meinen Bruder. Er kommt für anderthalb Wochen zu Besuch und holt mich heute Nachmittag von der Schule ab. Ich freu mi so, ihn zu sehen. Es ist fast zweieinhalb Jahre her, seit er zum Studieren weggegangen ist, und... Hey, B, bist du wirklich sicher, dass alles okay mit dir ist?"

Ich stand wie erstarrt mitten im Gang und spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht sackte. Mir wurde speiübel, meine Hände wurden kalt und fingen an zu zittern. „Mir geht's gut", murmelte ich schließlich und zwang meine Füße, weiterzugehen. „Ich... ich dachte nur, ich hätte was vergessen. Wirklich, es ist nichts. Ähm, was hast du gerade gesagt?"

Emily strahlte. „Dass ich mich so auf Liam freue! Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so etwas sage, aber ich hab ihn wahnsinnig vermisst. Gott, bin ich aufgeregt! Oh, und ich glaube, er bringt Avery mit. Hab ich dir erzählt, dass sie sich vor kurzem verlobt haben?"

Duff - hast du keine, bist du eineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt