B a i l e e
Ich meine, ja, ich hatte irgendwie damit gerechnet, dass es nicht mehr lange gut gehen würde – wenn die eigene Mutter für zwei Monate verschwindet, kann man schon mal auf den Gedanken kommen –, aber so schnell? Einfach so? Sie hatte noch nicht mal angerufen, um mich vorzuwarnen. Oder Dad.
„Verdammt", flüsterte ich. Meine Hände zitterten. Dad hatte nicht damit gerechnet. Gott. Kein Wunder hatte er wieder angefangen zu trinken. Wie konnte Mom ihm das nur antun? Wie konnte sie das nur uns antun?
Zur Hölle. Im Ernst. Zur Hölle mit ihr.
Ich kämpfte gegen die Tränen an, die mir in den Augen brannten, knallte den braunen Umschlag auf den Tisch zurück und stürmte zu der kleinen Abstellkammer, in der wir die Putzsachen aufbewahrten. Dann schnappte ich mir einen Müllbeutel und ging in das verwüstete Wohnzimmer zurück.
Als ich anfing, die leeren Bierflaschen einzusammeln, brach plötzlich alles über mir zusammen und schnürte mir fast die Luft ab.
Mom würde nicht mehr nach Hause kommen. Dad trank wieder. Und ich musste buchstäblich die Scherben zusammenkehren. Ich versuchte mich systematisch das Chaos zu arbeiten und nicht an meine Mutter zu denken. Daran, dass sie sich wahrscheinlich in der kalifornischen Sonne eine knackige Bräune zugelegt hatte. Dass sie vielleicht mit einem süßen zweiundzwanzig-jährigen Latino anbandelte. Oder an die gestochen scharfe Unterschrift, mir der sie die Scheidungspapiere unterschrieben hatte.
Ich war sauer auf sie. So unfassbar wütend. Wie konnte sie nur? Wie konnte sie einfach so die Scheidungspapiere schicken? Ohne vorher nach Hause zu kommen und mit uns darüber zu reden? War ihr denn nicht klar, was sie Dad damit antat? Oder mir?
Ich stellte gerade den Couchtisch wieder richtig hin, als ich entschied, dass ich meine Mutter hasste. Dafür, dass sie uns so oft allein gelassen hat. Dafür, dass sie uns mit diesem Umschlag den Boden unter den Füßen wegzog. Dafür, dass sie Dad das Herz gebrochen hatte.
Als ich den Müllsack voller kaputter Bilderrahmen in die Küche trug, fragte ich mich, ob Dad es geschafft hatte, auch die darauf verewigten Erinnerungen an glückliche Zeiten zu zerstören. Wahrscheinlich nicht. Deswegen hatte er den Alkohol gebraucht. Und als selbst das nicht geholfen hatte, Moms Gesicht aus seinem Kopf zu verbannen, musste er wie ein Irrer durch das Zimmer gewütet sein.
Ich hatte meinen Vater noch nie betrunken erlebt, aber ich wusste, warum er mit dem Trinken aufgehört hatte. Als ich noch klein war, hatte ich ein paarmal mitbekommen, wie er und Mom sich darüber unterhalten hatten. Dad neigte wohl zu cholerischen Anfällen, wenn er betrunken war – was auch den umgetreten Couchtisch erklären würde –, und weil Mom es irgendwann nicht mehr ausgehalten hatte, holte er sich Hilfe und wurde trocken. Aber ich konnte mir meinen Vater einfach nicht betrunken vorstellen.
Ich schob gerade den Staubsauger in die Abstellkammer zurück, als das Telefon klingelte.
„Hallo", meldete ich mich.
„Hallo, Duffy."
Oh, scheiße. Ich hatte total vergessen, dass ich mit Zayn an diesem dämmlichen Aufsatz arbeiten musste. Und er war von allen Menschen, die ich kannte, der letzte, den ich heute sehen wollte. Warum musste dieser Tag noch schlimmer werden?
„Es ist fast drei", sagte er. „Ich komm jetzt gleich zu dir. Du hast mich gebeten, anzurufen, bevor ich losfahre... du siehst, wie rücksichtsvoll ich sein kann."
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Duff - hast du keine, bist du eine
Fanfiction„Ich brauche deine Hilfe. Wie du vermutlich selbst nur allzu gut weißt, sind deine Freundinnen extrem heiß. Tja, und du, Süße, du bist eine DUFF." „Muss man das Wort kennen?" „Es ist die Abkürzung für Die Unattraktive Fette Freundin."