C h a p t e r - t w o

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B a i l e e

Versuchst du etwa mit mir zu flirten?", fragte ich Zayn. „Denn falls ja, scheiterst du gerade grandios."

Zayn lachte. „Ich scheitere nie beim Flirten."

Er fuhr sich durch seine schwarzen hochgegelten Haare und rückte sein arrogantes Grinsen zurecht. „Ich bin nur nett. Versuche mich angeregt mit dir zu unterhalten, verstehst du?"

„Sorry, kein Interesse." Ich drehte mich weg und nahm noch einen Schluck von meiner Cola. Aber er rührte sich nicht von der Stelle. Nicht einen Millimeter.

„Du kannst jetzt gehen.", sagte ich mit Nachdruck.

Zayn seufzte. „Okay. So kommen wir nicht weiter, also bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als ehrlich zu sein. Eins muss ich dir lassen: du bist schlagfertiger und dickköpfiger als die meisten Mädchen, mit denen ich mich unterhalte. Aber ich wollte nicht nur geistreiche Konversation mit dir betreiben."

Sein Blick wanderte zur Tanzfläche. „Genauer gesagt, brauche ich deine Hilfe. Wie du vermutlich selbst nur allzu gut weißt, sind deine Freundinnen extrem heiß. Tja, und du, Süße, du bist eine DUFF."

„Muss man das Wort kennen?"

„Es ist die Abkürzung für Die Unattraktive Fette Freundin.", klärte er mich auf. „Nichts für ungut, aber genau das bist du."

„Ich bin nicht die..!"

„Hey, jetzt reg dich nicht gleich auf. Du bist kein Monster oder so, aber im Vergleich..." Er zuckte mit den Schultern. „Denk mal darüber nach. Warum schleppen sie dich hierher, wenn du gar nicht tanzt?"

Er hatte tatsächlich die Frechheit, mein Knie zu tätscheln, als wollte er mich trösten. Ich rückte energisch von ihm ab und statt des Knietätschelns strich er sich mit einer lässigen Bewegung eine Haarsträhne aus der Stirn.

„Wie schon gesagt" fuhr er fort, „hast du echt heiße Freundinnen... megaheiße Freundinnen." Er machte eine Pause und beobachtete einen Moment lang das Geschehen auf der Tanzfläche, bevor er mich wieder ansah. „Jedenfalls, die Sache ist die: Wissenschaftler haben bewiesen, dass jeder Freundeskreis eine Schwachstelle hat, und die heißt DUFF. Und Mädchen springen auf Typen an, die sich gut mit ihrer DUFF verstehen."

„Dürfen Chracksüchtige sich jetzt schon Wissenschaftler nennen? Das ist mir neu."

„Warum denn gleich so bitter?", fragte er. „Ich mein ja nur, dass Mädchen - wie zum Beispiel deine Freundinnen - es sexy finden, wenn ein Typ seine sensible Seite zeigt und einen guten Draht zu ihrer DUFF hat. Wenn ich mich jetzt also mit dir unterhalte, verdoppelt das meine Chancen, heute Abend noch zum Zug zu kommen. Es würde auch schon reichen, wenn du nur so tust, als würdest du angeregt mit mir plaudern. Bitte."

Eine Weile starrte ich ihn einfach nur fassunglos an. Der äußere Schein trog tatsächlich. Zayn Malik hatte vielleicht den Körper eines griechischen Gottes, aber seine Seele war so schwarz und leer wie das Innere meines Kleiderschranks. Was für ein Mistkerl! Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung glitt ich vom Barhocker und schüttete dabei den Inhalt meines Glases in Zayns Richtung. Die Cola ergoss sich über ihn und verteilte sich auf seinem teuer aussehenden weißen T-Shirt. Dunkelrote Tropfen glitzerten auf seinen Wangen und seinen schwarzen Haaren. Ein wütender Ausdruck traf auf sein Gesicht und sein wie in Stein gemeißelter Kiefer begann heftig zu mahlen.

„Wofur war das, bitte schön?", knurrte er und wischte sich mit den Handrücken übers Gesicht.

„Was glaubst du denn?", knurrte ich zurück und stemmte die Fäuste in die Seiten.

Duff - hast du keine, bist du eineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt