JISUNG'S POV:
"Hey, Ji! Wach auf! Ich brauch deine Hilfe." Jemand rüttelte an mir. Eine bekannte und doch leise Stimme drang langsam aber sicher zu mir durch. "Han Jisung, wenn du jetzt nicht aufstehst, wird dein kleiner Innie sterben!" Sofort war ich hellwach und saß aufrecht in meinem Bett. Mit aufgerissenen Augen sah ich zu Seungmin, der mich aber nur angrinste. War das etwa nur ein Trick um mich aus meinem Schlaf zu holen? Ich konnte die letzten Tage sowieso kaum schlafen und jetzt, wo ich nach so langer Zeit einmal wieder richtig schlafen konnte, werde ich auch schon geweckt.
Mit einem Seufzen ließ ich mich zurück ins Bett fallen. Seungmin hatte währenddessen angefangen zu lachen. Ich verdrehte nur genervt die Augen. "Musstest du mich so wecken? Du weißt doch genau das ich mir so schon Sorgen um ihn mache. Mach mir nicht noch mehr Sorgen." Sein Lachen vergang ihn langsam und er sah mich nun besorgt an. "Tatsächlich...mache ich mir um ihn auch Sorgen." Verwirrt hob ich eine Augenbraue. "Komm mit! Sieh ihn dir selbst an." Wovon sprach er da?
Ich sprang sofort aus meinem Bett als er schon zur Tür ging. "Wovon redest du? Minnie!" Ich lief ihn schnell nach. "Er ist hier...und in einem schlechten Zustand." Als er das sagte, weiteten sich meine Augen wieder geschockt.
Er brachte mich ins Wohnzimmer, wo ich auch schon Jeongin auf der Couch liegen sehen sah. Er war voller blutiger Wunden. Was war ihn denn zugestoßen? Sein Gesicht war voller Blut. An seinem Kopf besaß er einige Kopfplatzwunden. Es waren teilweise sogar mehrere. Und in seinem rechten Oberschenkel steckte ein Ast. "Seungmin...was ist ihn passiert?" Ich sah ihn flehend an, während mir schon wieder die Tränen kamen. Er schüttelte nur den Kopf. "Keine Ahnung! In diesen Zustand war er hier schon aufgetaucht. Er hat gesagt das...Chan ihn so zugerichtet haben könnte." Meine Augen weiteten sich geschockt. Das würde er doch niemals tun. Das kann ich mir nicht vorstellen. "Ich wollte ihn nicht glauben. Er hat dagegen protestiert und wurde dann hier bewusstlos."
Eine Weile vergang und die Sonne ging schon auf. Die ganze Zeit dachte ich über das nach, was Seungmin mir sagte. Chan könnte das doch nie tun. Allerdings kannte ich auch den wahren Hintergrund nicht. Er kann sich das nicht ausgedacht haben. Ansonsten hätte er ja sein Handy dabei und das hatte er eben nicht. Ich muss mit Chan sprechen und mehr herausfinden. Nur Chan könnte mir sagen, was da wirklich vorgefallen war und was er sich dabei gedacht hatte.
Meine Entscheidung stand fest. Ich muss etwas für Jeongin tun können. Da er schon keinen Arzt will, muss ich Chan zur Rede stellen. "Jisung, was hast du vor?" fragte Seungmin, der gerade durch die Wohnzimmertür kam. Er schien wohl gleich meinen nachdenklichen Blick gesehen zu haben. "Ich gehe zu Chan und werde ihn zur Rede stellen. So kann das doch nicht weitergehen." Seungmin sah mich geschockt an. "Das kannst du nicht tun! Sollte es wahr sein, dann wird dir das Gleiche passieren." Das war mir klar, aber ich kann Seungmin nicht mit reinziehen. "Das weiß ich. Das war mir sehr wohl bewusst. Aber einer muss hier bei ihn bleiben, für den Fall, dass er aufwachen sollte."
Seungmin gab sich letzendlich geschlagen und ich machte mich auf den Weg zu Chan's Wohnung. Ich kann das nicht einfach so stehen lassen. Jeongin musste so schon viel durchmachen. Das sich sein eigener Bruder gegen ihn stellt, wird ihn wahrscheinlich endgültig zerstören und das nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Da gab es jetzt kein Zurück mehr.
Als ich ankam, klingelte ich. Ich wartete kurz und als die Tür von Chan geöffnet wurde, schubste ich ihn gleich nach drinnen und schloss die Tür hinter mir. Er hätte mich freiwillig niemals reingelassen.
Er schien dies wohl eher weniger erwartet zu haben, verlor sein Gleichgewicht und kippte zu Boden. "Chan, was hast du dir dabei eigentlich nur gedacht? Wie konntest du das deinen eigenen Bruder antun?" Erst sah er mich undefinierbar an, bevor er langsam wieder aufstand und einen kalten Blick aufsetzte. "Das verstehst du nicht." Ich zuckte etwas zusammen. Es gab da also wirklich einen speziellen Hintergrund. "Dann erkläre es mir! Solange du es mir nicht erklärst, hast du mich zum Feind!" Sein kalter Blick verschwand und in seinen Augen sammelten sich Tränen an. "Ich...! Das hatte ich alles nicht gewollt. Mit mir war es einfach so durchgegangen." Er wandte sich ab und ging ins Wohnzimmer. Ich folgte ihn wortlos.
Einige Zeit verstrich, bevor er langsam anfing zu sprechen. "Ich...hab Vater im Gefängnis besucht." Schockiert weitete ich meine Augen. "Ist das dein Ernst? Das hättest du nicht tun sollen!" Er nickte nur kurz, bevor er weiterredete. "Ich...hab ihn aufgefordert Innie in Ruhe zulassen. Er hat eine Forderung gestellt. Er würde ihn erst in Ruhe lassen, wenn ich ihn von mir stoßen würde. Ich durfte ihn auch die Wahrheit zu unserer Mutter nicht verraten." Das glaub ich jetzt nicht. "Du wurdest hintergangen. Denkst du ernsthaft, dass er Innie in Ruhe lassen würde, wenn er wieder frei war? Das würde er nie tun. Er würde weiter versuchen ihn umzubringen. Einmal ein Psychopath, immer ein Psychopath." Er nickte nur wieder. "Ich hab echt eine Dummheit begannen. Ich wollte das wirklich nicht, aber bei ihn...musste man hart sein. Du weißt doch wie er ist." Seine Einstellung macht mich wütend. "ABER NICHT SO HART, VERDAMMT NOCHMAL!!! DU HÄTTEST IHN NICHT GLEICH ZUSAMMENSCHLAGEN MÜSSEN!" Er brach da durch nur noch mehr in Tränen aus.
Ich beruhigte mich langsam wieder und blickte traurig aus dem Fenster und dann wieder zu Chan. "Vielleicht ist es wirklich besser, wenn du dich erstmal von ihn fernhälst. Er hätte sterben können." Er nickte kurz und sah mich flehend an. "Kannst...du ihn sagen, wie es wirklich war? Bitte!" Er flehte mich hier gerade an. Das tat er sonst nie, aber letzendlich nickte ich kurz. "Sicher. Das kann ich wohl machen. Aber trotzdem solltest du dich erstmal von ihn fernhalten, bis er von selber wieder zu dir will. Ich nimm jetzt nur noch seine Sachen mit und dann kommen wir erst wieder, wenn er sich bereit dazu fühlt." Chan nickte verständnisvoll und ich lief hoch in Jeongin's Zimmer.
Dort hatte ich mir seinen Koffer geschnappt und packte all seine Sachen zusammen. Sein Handy ließ ich in meiner Hosentasche verschwinden. Ich blickte nochmal in alle Schränke und stockte, als ich in den Nachtschrank sah. Meine Augen weiteten sich geschockt. Langsam packte ich das Messer und holte es heraus. Da befand sich aber kein Blut dran. Wollte er es benutzen oder hatte er es benutzt und es hinterher gesäubert? Das muss ich mir ansehen.
Als ich aus dem Raum gehen wollte, stand aber Chan im Türrahmen. In seiner rechten Hand befand sich ein Messer. Warte mal! Eben hatte er sich noch die Augen ausgeheult und jetzt das? Was ist bloß los mit ihn? Er wirkte so kalt. Automatisch bekam ich es mit der Angst zutun. Das war wirklich nicht mehr der Chan, den wir alle kannten. Er hat so etwas, wie ein Sinneswandel. Chan, was war nur passiert?
FORTSETZUNG FOLGT.....
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Pain || Jeongsung
FanfictionJeongin und Jisung sind die allerbesten Freunde. Sie brauchen fast nur sich selbst. Abgesehen davon hatten sie ja noch ihre Brüder die sie stark machten. Zudem finden sie in Laufe der Zeit sehr gute Freunde, die sie bei allem unterstützten, doch... ...