Kapitel 52: Ruhe vor dem Sturm 2

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JISUNG'S POV:

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, bemerkte ich sofort, dass Jeongin nicht mehr neben mir lag. Panisch richtete ich mich auf und sah mich um. Keine Spur von ihn, aber wo kann er denn hin sein? Die Salbe schien ihn ja echt geholfen zu haben. Ich muss ihn dringend suchen. Vielleicht liegt er ja irgendwo und verletzt sich wieder selber. Ich hoffe es nicht, aber bald war es vorbei. Bald hauen wir von hier ab. Ich warte ja nur noch auf seine Entscheidung. Dann packen wir die Sachen und gehen.

Ich stand vom Bett auf und verließ mein Zimmer. Ich ging die Treppen nach unten und erblickte im Wohnzimmer Seungmin auf der Couch liegen. Er schien noch zu schlafen. Wir sollten besser zu Hause bleiben. Ich muss Jeongin finden und sicher gehen, ob es ihn gut geht.

Ich ging in die Küche und erschrak etwas. Vielleicht war meine Sorge ja umsonst gewesen. Jeongin war hier und schien für uns allen etwas zu kochen. Mit einem kleinen Lächeln drehte er sich langsam zu mir um. "Hey, guten Morgen! Gut geschlafen." Etwas irritiert nickte ich. "Schon, aber was machst du da?" Klar, ich wusste was er da tat, aber ich wollte dafür eine Erklärung haben. "Ich koche. Sieht man das nicht?" Ich nickte nur kurz. "Aber wieso denn? Du musst dich doch ausruhen." Ich war bestimmend zu ihn gegangen, doch dieser gab mir nur schnell einen Kuss auf die Lippen und machte weiter. "Ich muss mich nicht ausruhen. Wir gehen heute wieder in die Schule." Meine Augen weiteten sich. "Fühlst du dich dazu überhaupt bereit?" Jeongin nickte wieder und stellte den Herd aus. "Vertrau mir! Ich pack das schon."

Wir setzten uns hin und aßen etwas vor dem Essen, was er uns gemacht hatte. Er selbst aß zwar nicht viel, aber immerhin ein bisschen. Er soll ja auch nicht zuviel essen, sonst bringt es ja auch nichts.

Nach einer Weile kam Seungmin durch die Tür. Er sah noch unglaublich schwach aus. Er sah so aus, als würde er gleich umkippen, aber Jeongin war mit einem Mal aufgesprungen und hielt ihn fest. "Ruh dich besser aus. Wir zwei gehen nachher zur Schule. Leg dich hin! Ich bring dir eine Suppe." Er nickte und ging wieder. Jeongin ging zur Mikrowelle und holte eine Suppe hervor, die er Seungmin auch brachte. Was war denn mit dem los? Er wirkte heute irgendwie so motiviert und gar nicht mehr so schüchtern und peinlich berührt wie gestern noch.

Als er wieder kam, räumte er den Tisch ab. Ich half ihn schnell dabei. Gemeinsam machten wir uns schließlich fertig und gingen nochmal zu Seungmin. "Schlaf ruhig, okay? Du musst dich ausruhen." Seungmin nickte Jeongin dankbar zu und sah dann nochmal zu mir. "Sungie, pass auf Innie auf." Ich nickte ihn zu. "Sicher! Dieses Mal sorge ich dafür, dass er nicht mehr alleine ist." Er nickte mir. "Geht Minho auch zur Schule?" Das war eine gute Frage. Es könnte ja auch sein, dass er zu Hause bleibt, um sich um Felix zu kümmern.

Ich schrieb ihn schnell an und keine zwei Minuten später, hatte er zurückgeschrieben das er kommen wird. Er wollte sich nochmal mit uns zusammensetzen, aber ohne das Hyunjin etwas mitbekommen soll. Stimmt! Minho darf ihn ja nichts sagen. Es geht ja um Felix.

Wir verabschiedeten uns von Seungmin und verließen das Haus. Wir waren leider auf uns allein gestellt. Unsere Eltern würden noch weiterhin auf Geschäftsreise sein, aber immerhin bezahlten sie die Miete für uns, bis wir mit der Schule fertig waren und Arbeit hatten. Dafür waren wir ihnen sehr dankbar.

Die Schule kam langsam in Sicht und als wir das Gelände betraten, wurden wir wieder von allen angesehen. Sie fingen wieder an über Jeongin zu reden. Er duckte sich weiter und hielt sich an meinem Arm fest. "Hab keine Angst! Ich bin bei dir. Ich lass dich nicht allein." Er nickte kurz und wir gingen nach drinnen. Hyunjin hatte uns immerhin noch nicht gesehen. Das war auch gut so. Ich wüsste nämlich nicht, was dann geschehen würde.

"Hey, Jisung! Jeongin!" Wir sahen auf, als wir Minho's Stimme hörten. "Wisst ihr, was ich gerade erfahren hab?" Wir sahen uns verwirrt an und dann fragend zu Minho. "Hyunjin wird heute nicht hier sein. Seid doch froh." Erleichterung machte sich in uns breit. Hoffen wir es mal. "Was ist eigentlich mit dir? Wirst du ihn weiterhin dienen?" fragte ich neugierig, woraufhin er mich traurig ansah und dann nickte. "Wahrscheinlich! Ich muss Felix beschützen." Perfekt! Dann würde mein Plan aufgehen. "Ich hab einen Plan wie wir Hyunjin ins Gefängnis bekommen." Daraufhin sah Minho mich interessiert an. "Red weiter!" "Das wird aber einige Opfer mit sich bringen, also nicht direkt. Jeongin muss den Köder spielen. Du musst an Hyunjin's Seite bleiben. Du musst so tun, als würdest du ihn weiterhin dienen. Seungmin wird das Ganze aus sicherer Entfernung filmen. Aber Innie, keine Sorge! Er kann dir nichts tun. So weit wird er dann nicht kommen. Felix wird die Polizei rufen. Seungmin wird ihnen das Video schicken. Und ich halte ihn auf, bis die Polizei da ist." Beide sahen mich unsicher an, aber nickten dann. "Klingt nicht schlecht." Ich nickte Minho zu. "Und wann?" fragte Jeongin, woraufhin ich anfing zu überlegen. "Am besten dann, wenn er dich wieder zu sich bestellt. Das darf aber nicht in der Schule sein." Jeongin nickte mir zu. "Aber du musst ehrlich sein."

Der Unterricht begann erneut und wir trennten uns von Minho. Wir gingen in den Raum und setzten uns auf unsere Plätze. Mit einem Mal stolperte Jeongin und wäre zu Boden gefallen, wenn ich ihn nicht rechtzeitig aufgefangen hätte. Die ganze Klasse fing drüber zu Lachen an und warfen ihn irgendwelche Beleidigungen an den Kopf. "Alles okay?" Er nickte kurz und setzte sich einfach schweigend auf seinem Platz und sank den Kopf. Besorgt sah ich ihn an, bevor ich mich dann schließlich ebenfalls neben ihn setzte und einen Arm um ihn legte. Vorsichtig lehnte ich mich zu seinem Ohr. "Ignorier die einfach. Die sind nicht besser, okay?" flüsterte ich ihn zu, woraufhin er mich glücklich anlächelte.

Der Lehrer betrat den Raum und fing auch schon mit dem Unterricht an. Wir hörten nicht zu. Wir dachten beide ständig an dem Plan. Bald war es so weit. Darauf würde er nie kommen. Es fühlte sich wie die Ruhe vor dem Sturm an. Das Schlimmste würde da noch auf uns zu kommen, aber nicht nur das. Selbst wenn Hyunjin weg war, sollte unsere Liebe schon bald auf die Probe gestellt werden. Daran wollte ich jetzt aber nicht denken. Wir würden für immer zusammenbleiben. Daran glaubte ich ganz fest. Ich wollte mit ihn zusammenbleiben. Wir wurden zusammen geboren, also werden wir auch zusammen sterben.

FORTSETZUNG FOLGT.....

Pain || JeongsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt