Kapitel 39: Ziele für die Zukunft 1

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JISUNG'S POV:

In letzter Zeit war bei uns echt die Hölle los. Erst die Sache mit seinem Vater und dann die mit Chan. Das muss bestimmt in der Familie liegen. Naja, hauptsache ihn ging es gut, wenn ich bei ihn war. Erst ging unsere Freundschaft drunter und drüber und jetzt unsere Beziehung. Wieso musste ich auch mit diesen Gedanken spielen, dass er mich betrügen würde? Natürlich nicht. Jetzt stand aber der Verdacht einer Vergewaltigung im Raum. Und zum einen breche ich mir auch noch meine Hand. Ich durfte sie jetzt erstmal nicht mehr belasten und muss täglich zur Untersuchung in die Notaufnahme. Zumindest begleitet mich Jeongin immer.

Eine Woche war vergangen und irgendwie bekam ich das Gefühl das Jeongin nicht wirklich das Krankenhaus verlassen wollte. Er wirkte in letzter Zeit so abweisend, wenn ich ihn darauf ansprach. Aber nicht nur das. Er wirkte so unendlich traurig, wie ich ihn noch nie gesehen hab. Ich versuchte ihn ja schon irgendwie glücklich zu machen, aber alles schlug fehl. Das positivste an der ganzen Sache war, dass er bald Geburtstag hatte. Das traurigste war nur, dass wir zusammen kein Weihnachten und Neujahr feiern konnten, wie wir es jedes Jahr immer getan hatten. Dieses Jahr war sowieso alles anders.

Es war Abend, als ich mich von Jeongin verabschiedete und ich meinen Weg nach Hause antrat. Ich hatte nur noch eine Woche. Nur noch eine Woche bis er Geburtstag hatte. Seungmin und ich wollten für ihn eine Überraschungsparty veranstalten. Wenn er erstmal mit seinen zwei engsten Freunden zusammen war, dann war er wieder glücklich. Ich hoffte es jedenfalls. Schließlich soll er sogar an seinem Geburtstag entlassen werden. Das war gut so. Somit konnte ich ihn abholen und Seungmin bereitete derweil noch alles zu Hause vor. Den Tag soll er so schnell nicht wieder vergessen. Es soll der beste seines Lebens werden.

Aufgeregt riss ich die Tür zur Wohnung auf. Seungmin sah mich sofort fragend an. "Was ist denn mit dir los?" fragte er stirnrunzelnd, während er zurück ins Wohnzimmer ging. Ich folgte ihn schnell und aufgeregt. "Ich hab großartige Sachen vor. Zum einen weiß ich, wie wir Innie wieder glücklich machen können." Daraufhin machte er einen interessierten Blick und nickte. "Ja, red weiter." Ich setzte mich neben ihn. "Wir schmeißen am achten eine Überraschungsparty und abends will ich mit ihn Essen gehen." Seine Augen weiteten sich. "Ein Date also?" Er schien es verstanden zu haben, weshalb ich nickte. "Das soll für ihn der beste Tag seines Lebens werden. Es soll ein Tag werden, den er so schnell nicht wieder vergessen soll."

Vor Aufregung konnte ich kaum schlafen. Ich lag noch immer wach in meinem Bett und sah an die Decke. Ich konnte nur hoffen, dass dieser Plan auch klappt.

So langsam driftete ich ins Traumland, aber die Vibration meines Handys riss mich wieder daraus. Ich nahm es halb verschlafen zur Hand und erblickte eine Nachricht von Jeongin.

Jeongin:
Kannst du vorbeikommen?

Jisung:
Bin unterwegs!

Ich lasse ihn doch niemals in Stich. Das könnte ich einfach nicht. Sobald er meine Hilfe braucht, war ich an seiner Seite und das wird sich auch niemals ändern.

Ich stand schnell auf, zog mich an und rannte aus dem Haus und zum Krankenhaus. Immerhin standen keine weiteren Personen in den Weg oder Autos fahren umher. Die Straße war frei, aber das war abends in Seoul nicht unüblich.

Ich kam schneller beim Krankenhaus an, als mir klar wurde. Ich schlich mich leise in Jeongin's Zimmer. Normalerweise war die Besuchszeit schon zu lange vorbei, aber es war dringend. So hörte es sich für mich zumindest an. Immerhin versprach ich ihn für immer da zu sein, wenn er mich braucht und daran werde ich mich dieses Mal halten, ohne zu zögern.

"Innie!" Ich konnte ihn schon weinend auf dem Bett sitzen sehen. In seiner Hand hielt er ein Messer, was an seinem Arm ansetzte. "Hör auf damit!" Als ich ihn das Messer entriss, erschrak er heftig und sah mich ängstlich an. "Beruhige dich wieder! Ich bin es doch nur." Er atmete sofort erleichtert aus und nahm meine Hand, um mich kurz danach zu sich runterzuziehen und sich in meine Arme zu schmeißen. Er fing bitterlich zu weinen an, während er stark in meinen Armen zitterte. "Alles ist gut. Ich bin ja da. Dir kann niemand etwas antun."

Nach wenigen Minuten beruhigte er sich wieder und sah ängstlich zu mir hoch. "Alles ist gut!" Er schluchzte kurz auf, bis er sich etwas entfernte. "Es ist nur...! Ich hatte einen Alptraum. Ich wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen. Ich hab die Kontrolle verloren und wollte es wieder tun." Sanft legte ich ihn eine Hand auf seine Wange und drehte seinen Kopf so, dass er mich anschauen musste. "Innie, jetzt beruhige dich erst einmal. Du hast alles richtig gemacht, in dem du mir geschrieben hast. Ich bin hier und konnte dich aufhalten. Alles gut. Trotzdem solltest du die Konsequenzen kennen." Er nickte nur kurz. "Ich weiß. Ich will aber ungern von dir getrennt werden." Leicht lächelte ich. "Ich auch nicht. Ich brauche dich." Dies schien ihn etwas glücklich zu machen, denn er lehnte sich wieder entspannt gegen mich.

Wieder verstrichen einige Minuten und Jeongin stand langsam auf. Fragend sah ich ihn nach. Er ging zum Fenster und öffnete es. Ich folgte ihn und stellte mich hinter ihn. Ich legte meine Arme um seine Hüfte, um ihn stärker an mich zu drücken. Ich legte dann langsam meinen Kopf auf seine Schulter und schloss die Augen. Ich genoss einfach nur die Nähe zu ihn. Sie war sehr angenehm. Er strahlte eine Menge Wärme aus.

"Hey, Sungie?" Ich sah auf und sah ihn fragend an. "Können wir auch in Zukunft so zusammen sein?" Fragend sah ich ihn an. Wie kam er denn jetzt darauf? "Ich meine...! Was passiert, sobald wir die Schule in zwei Jahren fertig haben? Was dann?" Stimmt! Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber ich denke, ich weiß was ich will. Bevor ich aber meine Gedanken zuerst ansprechen konnte, kam mir Jeongin zuvor. "Ich weiß schon, was ich will. Aber ich weiß nicht, ob du das ebenfalls willst." Er drehte sich langsam in meinen Armen um und sah mich fragend an, während er seine Stirn an meine legte. "Dann sag schon. Was hast du vor?" fragte ich und forderte ihn so etwas auf. "Ich will von hier weg." Meine Augen weiteten sich. Er sprach meine Gedanken aus. "Ich will von Seoul weg. Ich will irgendwo anders hin. Egal wo. Überall wäre es besser, als hier." Da hatte er vollkommen recht. "Und ich werde dich begleiten." Er stockte. "Ist das dein Ernst? Du hast hier Familie und Seungmin." Ich nickte nur. "Ich geh dahin wo du hingehst. Eines Tages werden wir Seungmin besuchen, aber unser erster Schritt ist es, von hier wegzulaufen. Nur wir zwei." Seine Augen glitzerten und schon sprang er mir in die Arme. Es tat gut zu wissen, dass er das auch wollte. Noch zwei Jahre und dann konnten wir weg von hier.

FORTSETZUNG FOLGT.....

Pain || JeongsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt