Kapitel 65: Jeongin's Entscheidung 1

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JEONGIN'S POV:

Zwei Monate waren vergangen, seid die Sache mit dem Typen wieder gekommen war. Es waren zwei Monate, in denen ich unter starken Alpträumen litt. Wahrscheinlich gab es da nur eine richtige Antwort, wie wir das alles hinter uns lassen konnten. Ich sage lieber 'uns', weil Jisung es sich nicht nehmen lassen will, mich zu begleiten. Es waren nur noch drei Wochen und dann konnten wir weg. Wir konnten nach Busan und dort ein neues Leben aufbauen, wo uns niemand mehr in die Quere kommen konnte. Wo wir in Ruhe und ohne Schmerzen und Leid leben konnten, wo wir nur noch wir zwei hatten. Das wollte ich nun unbedingt. Ich hatte bereits mitbekommen, dass immer etwas schlimmes passiert, wenn ich da war. Das wird jetzt endlich aufhören. Es muss aufhören. Nur, wenn ich weg war, dann konnten alle anderen auch wieder in Frieden leben. Ihnen würde nichts mehr belasten. Das war alles was ich jemals wollte.

Auf den Unterricht konnte ich mich eh nicht mehr konzentrieren. Es brachte eh nichts, da wir sowieso weggehen werden. Ich musste das noch mit Jisung teilen. Damals war ich mir noch nicht sicher und sobald die Sache mit Chan weg war und er mich wieder bei sich aufnahm, wollte ich diese Stadt nicht mehr verlassen. Aber dann kam die Sache mit Seungmin und Felix. Es stellte sich nur heraus, dass sie es getan hatten, um mich dorthin zu locken. Das hatte der Typ gemeint, dessen Namen ich noch wusste. Leider. Sein Name war Kim Woojin und am liebsten würde ich ihn auch ganz schnell wieder aus die Welt schaffen. Das ging aber nicht. Ich kann ihn nicht töten, wenn er im Gefängnis saß und das sogar für die nächsten zwei Jahre, aber nicht nur er. Sondern auch Hyunjin. Dieser würde aber soviel länger absitzen.

Die Klingel riss mich aus meinen trüben Gedanken und Jisung war schon mal aufgestanden. Er sah mich leicht lächelnd an, bevor ich es ihn gleich tat. "Jisung, wir müssen reden!" Er wirkte verwirrt, aber ich nickte nur und packte schnell meine Sachen ein. Ich führte ihn hoch aufs Dach. Ich muss ihn alles sagen, auch, dass ich den Drang hatte, mich wieder umzubringen, weil ich es besser fand. Nur meinetwegen kamen die Probleme alles auf einmal. Alle hassen mich doch. Die Welt hasst und verurteilt mich doch. Ich hatte hier einfach keinen Platz mehr und das muss auch Jisung verstehen. Ich wusste ja nicht einmal, ob einfach abhauen, so einfach und hilfreich werden würde. Woojin und Hyunjin waren wie Raubtiere. Sobald sie einfach die Fährte aufgenommen hatten, war nicht nur ich in Gefahr, sondern auch Jisung, der mir nur helfen wollte. Das muss aufhören. Und am einfachsten würde es aufhören, wenn ich mich umbrachte, aber das konnte ich Jisung nicht antun. Schon viel zu oft, hatte er mir seine Liebe gezeigt und sie war alles was ich momentan am meisten brauchte. Sie war wie mein Lebenselixier. Jisung war das, was ich zum Leben brauchte. Er war alles für mich und ihn zu verlieren, könnte ich nicht aushalten. Das war mir jetzt schon klar.

Ich war mitten auf dem Dach stehen geblieben und genoss die angenehme Brise, die mir durch den Haaren wehte. Als ich aber so die Augen schloss, sah ich wieder dieses grauenhafte Bild. All meine Freunde liegen am Boden, blutüberströmt und vor ihnen standen Woojin und Hyunjin. Beide grinsten und waren mit Blut von den anderen befleckt. Sie grinsten wie ein Psycho. Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen. In ihren Händen hielten sie die blutigen Messer, wo sie jeden einzelnen mit abgestochen hatten. Ich wollte mir nie ausmalen, wenn mein Traum Wirklichkeit werden könnte und das könnte jederzeit passieren, wenn ich noch hier blieb.

"Innie, was wolltest du mir sagen?" Ich hörte seine Unsicherheit heraus und langsam und mit einem tiefen Seufzter drehte ich mich zu ihn um. "Ich habe mich entschieden! Ich werde nach Busan gehen und dort ein neues Leben anfangen." Der Wind wurde in diesen Moment sehr viel stärker und unterstrich die unangenehme und kurze Stille zwischen uns.

Jisung fing mit einem Mal sanft zu lächeln an und kam mir dann einige Schritte näher. Ich fing an mich zu versteifen, obwohl es dafür keinen Grund gab. Dies wurde aber in den letzten Monaten zu einem kleinen Reflex von mir. Sanft legte er mir eine Hand auf meiner Wange. Wir waren uns jetzt so nah, dass ich sein Atem auf meiner Haut spüren konnte. "Innie, hab keine Angst. Ich werde dorthin gehen, wo auch immer du hingehen wirst. Ich werde dich auf deinen Weg begleiten, egal wie schmerzhaft er auch sein mag. Wir haben auch jetzt die vielen Katastrophen überstanden, also werden wir die in Zukunft auch meistern. Gemeinsam sind wir stark. Und wenn das deine Entscheidung ist, dann respektiere ich das und folge dir überall hin. Ich lass dich nicht mehr allein. Du hast mein Wort." Seine Worte trieben mir die Tränen in die Augen und ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. "Vielen Dank, Jisung! Aber sei dir gewiss, dass man dich jederzeit umbringen könnte." Er nickte nur kurz angebunden und in seinen Augen sah ich die pure Entschlossenheit. "Verlass dich auf mich. Ich lasse dich nicht im Stich. Ich will dich beschützen. Ich werde mitkommen und alles hier zurücklassen. Eines Tages werden wir zurückkommen." Ich nickte ihn zu und schloss ihn sanft in meine Arme. "Ich danke dir. Wie kann ich das jemals wieder gutmachen?" Er fing leicht zu kichern an. "In dem du einfach bei mir bleibst, okay?" Ich nickte ihn zu und gab ihn nochmal einen sehr langen Kuss auf die Lippen. Er entwickelte sich allmählich zu einem sehr leidenschaftlichen Kuss voller Liebe und Rücksicht auf den jeweils anderen.

Nach einiger Zeit, unter Luftmangel, mussten wir uns da langsam voneinander lösen und sahen uns verliebt in die Augen. "Na komm! Sagen wir schon mal Minho Bescheid." Ich nickte ihn zu, aber genau dann klingelte es gerade zur nächsten Stunde. "Ooooooder auch nicht. Machen wir das nachher?" Ich nickte ihn zu, während ich leicht kichern musste. Er war einfach zu süß für diese Welt.

Wir setzten uns in unserem Klassenraum wieder auf die Plätze und schwiegen. Wir hingen jeweils unseren eigenen Gedanken nach. Uns blieben nur noch drei Wochen, bis wir mit dem Zug nach Busan fahren würden. Es würde ein sehr steiniger Weg werden, aber wir schaffen das schon. In Busan waren wir ja nicht ganz auf uns allein gestellt. Wir würden das zusammen mit Jisung's Cousin hinbekommen. Ich kannte ihn zwar nicht, aber Jisung muss ihn echt lieben, so sehr wie er manchmal von ihn schwärmt. Dennoch mussten wir noch gucken, was wir als erstes machen würden. Wir mussten uns schließlich eine eigene Wohnung nehmen. Ich wollte seinen Cousin nicht allzu lange belasten. Das musste schnell gehen.

FORTSETZUNG FOLGT.....

Pain || JeongsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt