JEONGIN'S POV:
Endlich klingelte es zur zweiten Pause. Ich konnte es irgendwie kaum noch erwarten, die Neuigkeiten Minho zu erzählen. Er würde davon eher weniger beeindruckt sein, aber was solls. Letzendlich war es ja auch unsere Entscheidung. Nein, eigentlich nur meine Entscheidung von mir hier wegzugehen. Jisung kam mir ja nur hinterher, weil er mich nicht allein lassen wollte. Mehr auch nicht. Er wollte bestimmt nicht von hier weggehen. Er würde nur in Gefahr sein, wenn er bei mir bleiben würde. Allerdings würde ich mich in Busan auch ziemlich allein fühlen. Ich brauchte Jisung so oder so an meiner Seite. Entweder mit ihn oder gar nicht. Wieso wurde mir das erst jetzt klar? Ich war manchmal so ein Egoist.
Es klingelte endlich zur zweiten Pause. Wir packten langsam unsere Sachen ein, schulterten unsere Taschen und verließen dann geschwind den Klassenraum. "Minho wartet in der Caféteria auf uns." meinte Jisung mit einem Mal, woraufhin ich ihn zu nickte und wir uns langsam dorthin auf den Weg machten. Viele der Schüler sahen uns zwar an, aber sie lästerten auch nicht mehr über mich. Wenn ich ehrlich sein soll, dann hatte mich das schon ziemlich belastet. Somit viel einer der großen Lasten von meinen Schultern. Trotzdem war das alles hier sehr seltsam und merkwürdig. "Ignorier sie einfach." flüsterte mir Jisung zu, der es ebenfalls gemerkt haben musste. Er hatte anscheinend auch meine Unsicherheit bemerkt, weshalb ich kurz angebunden nickte und ich nicht mehr auf meine Umgebung achtete. Ich versuchte sie alle auszublenden, was sogar auch halbwegs funktionierte. Jisung gab mir zumindest etwas Sicherheit. Da durch ging es auch wieder klar.
Wir gingen in die Caféteria und holten uns was zu Essen. Danach gingen wir zu Minho. Er saß an unserem Stammplatz in der hintersten Ecke. Ja, mittlerweile wurde das echt zu unserem Stammplatz und auch zu einem Treffpunkt. Wollten wir uns mal treffen, dann mussten wir nicht sagen wo. Wir mussten nur zusagen und dann wussten wir schon wo der Treffpunkt war. Mehr war da echt nicht gewesen.
"Hey, Leute! Wo wart ihr denn heute morgen?" Ich wusste, dass er uns das fragen würde und sah Jisung auffordernd an. Dieser nickte und übernahm letzendlich für mich das Reden. "Minho, wir haben eine Entscheidung getroffen!" Er wirkte ganz verwirrt und sah dann zu mir. Ich schluckte unsicher, aber nickte ihn dann entschlossen zu. Danach sah er wieder zu Jisung. "Wir werden Ende des Schuljahres die Stadt verlassen und uns ein neues Leben in Busan aufbauen." Nun saß er stocksteif da. "Ende des Schuljahres? Aber bis dahin sind doch nur noch drei Wochen." Ich nickte und sah traurig auf dem Tisch. "Ich tue dies, um euch zu schützen." Ich sah Minho an, dass er nur Bahnhof verstand, also musste ich da wohl etwas deutlicher werden. "Die ganzen Sachen passieren wegen mir. Ich bin an allem Schuld was euch alles zugestoßen war. Alle wollen mich. Und um mich zu bekommen, müssen meine Freunde leiden und das bis zum bitteren Ende." Minho nickte langsam und sah sehr traurig aus. "Du sollst aber wissen, dass ich dir nie dafür die Schuld gegeben hab, okay?" Ich nickte nur kurz. "Ich weiß, aber ich gebe sie mir selbst. Ohne mich, wäre niemand so schlimm zugerichtet wurden. Es passiert ein schlimmes Ereignis nachdem anderen. Jeder wird zusammengeschlagen und das nur, um mich anzulocken. Sobald ich hier und in eurer Nähe bin, wird euch das Gleiche nochmal wiederfahren. Spätestens in zwei Jahren, sobald Woojin aus dem Gefängnis entlassen werden würde." Minho seufzte traurig aus und sah uns dann aus glasigen Augen an. "Kommt ihr uns dann wenigstens mal besuchen?" Er sah so traurig aus. Niemals hätte ich erwartet, dass es jemanden gab, der die Abschiede so schwer nehmen würde, vorallem nicht Minho.
Wenn ich so zurückdachte, wie ich Minho kennengelernt hab, dann tut es mir jetzt weh. Er war so lieb und nett. Als ich ihn kennenlernte mochte ich ihn nicht und hab ihn schlecht eingeschätzt, auch wegen Hyunjin. Dies tat er aber nur wegen seinem Bruder. Er ließ sich erpressen. Somit hatte Hyunjin noch jemanden gegen mich aufgehalst. Minho wollte das nicht mehr und hatte uns alles gestanden. Wir wurden Freunde und ich konnte ihn besser leiden. Er hatte mir in diesen Moment einfach nur leid getan. Ohne mich, würde Hyunjin nie wieder etwas versuchen wollen. Ohne mich, war jeder soweit gerettet. Da war ich mir sogar recht sicher.
"Es tut mir leid, Minho, aber wir bleiben in Kontakt, okay?" Er nickte und strich ihn die Tränen weg. "Bleibt stark und lasst euch nicht unterkriegen." Seine Worte bedeuteten mir sehr viel. Wir stimmten dem zu und schlossen ihn noch einmal in unsere Arme. Das war aber nicht der letzte Tag, wo wir noch so fröhlich zusammenbleiben konnten.
Nach der Schule begleiteten wir Minho mit nach Hause, um auch Felix davon zu berichten. Zwischenzeitlich war ich mir echt unsicher, aber durch Jisung war diese Unsicherheit gleich wieder verflogen. Wir werden Seoul verlassen und ein neues Leben in Busan aufbauen. Das hab ich mir geschworen. Das wird soweit mein nächstes Ziel sein.
Felix berichteten wir ebenfalls davon. Einerseits freute er sich für uns, aber andererseits würde er uns auch ganz schrecklich vermissen. Ihn lernten wir damals durch Minho kennen. Diese Erinnerung lag etwas im Dunkeln. Ich kann mich nicht mehr so genau daran erinnern, aber wahrscheinlich war es auch nur wieder meine Schuld gewesen, was er alles durchmachen musste. Er war ein kleiner Sonnenschein und ich hoffte, dass er es auch in Zukunft noch bleiben wird.
Wir verabschiedeten uns von den beiden und gingen zu Chan und Seungmin. Auch unsere Brüder hatten ein Recht es zu erfahren und Chan war schließlich bei Seungmin und Jisung mit eingezogen. Nach der ganzen Sache mit Chan, lebte ich ja sowieso schon bei den beiden. Und obwohl sie nur Stiefbrüder waren, waren sie trotzdem zu einer großen Einheit zusammengewachsen. Ihre Eltern, die ja immer nur auf Geschäftsreise waren, brauchten sie nicht. Das war den beiden klar. Sie konnten auch gut auf sich selbst aufpassen und das war wirklich das Schönste von allen. Noch nie hab ich so eine schöne Geschwisterliebe gesehen, wie bei den Stiefbrüdern. Sie passten einfach zusammen.
Das wir Chan und Seungmin nun ebenfalls davon berichteten, viel uns von allen noch am Schwersten. Sie waren unsere Brüder. Da war es schließlich auch verständlicher. Seungmin war in all den Jahren, wo Chan nicht bei mir war, eben auch wie ein großer Bruder gewesen. Dafür war ich ihn echt dankbar. Bei ihn und Jisung war ich immer willkommen gewesen. Chan hatte ich durch Zufall auf der Straße wiedergefunden. Ich hatte schon gedacht, ich würde ihn nie wiedersehen, aber da durch wurde er ebenfalls zum Visier unserer Feinde oder eben unseres Vaters. Nur durch mich wurden er und Jisung da eingesperrt. Aber ich konnte Seungmin noch schreiben und sie schafften es mich zu retten. Womit hatte ich solche guten Freunde verdient? Es war eine wunderschöne Erinnerung gewesen. Ich will sie nie vergessen.
FORTSETZUNG FOLGT.....
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Pain || Jeongsung
FanfictionJeongin und Jisung sind die allerbesten Freunde. Sie brauchen fast nur sich selbst. Abgesehen davon hatten sie ja noch ihre Brüder die sie stark machten. Zudem finden sie in Laufe der Zeit sehr gute Freunde, die sie bei allem unterstützten, doch... ...