Kapitel 4

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 Durch die Baumspitzen hindurch schimmernd zeigte die Sonne, das es Mittags sein musste.

Das Wetter war Kühl und man spürte, das der Winter anbrach.

Dank des Umhanges von Geralt war mir etwas wärmer, dennoch war meine Haut blass und kühl.

Meine Beine waren weiterhin Nackt wehrend der Umhang so wie das Hemd das ich trug meinen Oberkörper umhüllte.

Ich wusste nicht wohin es ging, mein Retter war still und führte das Pferd auf dem ich saß bereits seit dem Morgen durch den Wald.

Sichtlich war ihm klar, wo es lang ging.

Die Nacht am Lagerfeuer war überraschend warm gewesen, trotz der langen Kälte des letzten Tages fühlte ich mich nicht krank dennoch war mein Körper am Ende.

Von kleinen Kratzern, blauen Flecken wie Blutergüssen überseht war ich dazu voller Dreck.

Ich sah grauenhaft aus.

Geralt dagegen war ziemlich sauber, der Schweiß lag an ihm, natürlich roch man leicht, das er gekämpft hatte doch sonst waren seine Kleider frisch.

Er wurde nicht wie ich unzählige mal in den Dreck geschmissen oder über den Boden gezerrt.

Ich beneidete ihn.

Groß und stark hatte er sich mit Leichtigkeit gegen alle Angreifer gewehrt die ihm in die Quere kamen und ich?

Alles was mein Vater mir beibrachte hatte nichts geholfen.

Ich war weder Trainiert noch stark genug.

Stetig verspürte ich Angst.

Angst angegriffen zu werden, Angst in eine Horde Banditen zu laufen, Angst auf Ungeheuer zu treffen.

Geralt war ein unglaublich guter Kämpfer, führte sein Schwert mit einer beeindruckenden Schnelligkeit und Sicherheit.

Er würde sicherlich jeden Kampf gewinnen.

Zu gut erinnerte ich mich daran, wie er meine Peiniger schlachtete.

Mit einem kräftigen Schwung schlug er den Kopf von Jaldriks Schultern und durchbohrte Haldors Brust.

Geralt ansehend spürte ich, wie ein zucken an meinen Mundwinkeln lag.

Es war schön, zu wissen das sie tot waren.

Durch atmend kamen mit diesen Gedanken gleich auch die, an meine Mutter und mein Herz zog sich schmerzlich zusammen.

Krampfend zeigte mein Inneres seine Trauer wehrend meine Augen sich mit Tränen füllten.

So von der Flucht, der Kälte und Erschöpfung mit genommen, konnte ich nicht einmal Trauern.

Selbst jetzt war ich zu sehr auf den Weißhaarigen Mann fixiert, welcher das Pferd führte und langsam zum halt brachte.

Ängstlich wischte ich mir über die Augen und sah zu, wie er sich mir zu wand.

Seine Hand anstarrend schluckte ich bevor ich meine unsicher in diese legte und vom Pferd glitt.

Stolpernd spürte ich den Schmerz durch meine Beine schießen und biss dabei die Zähne zusammen.

Immer noch waren meine Beine Nackt, der Waldboden war deshalb wenig angenehm auf meinen geschundenen Sohlen und so trat ich einpaar Schritte von Geralt und seinem Pferd um mich auf eine kleine Fläche Moos zu stellen.

Erleichtert über die Weiche Pflanze unter mir seufzte ich und strich meine spröden und zerzausten Haare zurück.

Still sah ich zu, wie mein Retter dem Pferd einen Apfel reichte bevor er das Schwert, welches ich aus dem Dorf mit genommen hatte aus einer Tasche zog und mir reichte.

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