Kai füllte sich gerade ein weiteres Glas mit Bowle ein und sah, wie Sangheon die Treppen heruntergeschlendert kam. Vorhin hatte er noch mitbekommen, wie dieser Junge mit Thia nach oben verschwunden war und fragte sich, wo sie sich bis jetzt aufgehalten hatten.
Und warum er ohne sie zurückkehrte.
Das mulmige Gefühl, das sich in ihm ausbreitete, war kaum zu ignorieren und als Sangheon einen seiner Freunde traf, klopfte dieser ihm anerkennend auf die Schulter. Die Begrüßung ging im lauten Gerede der Menge unter und somit konnte Kai nicht hören, was gesagt wurde. Wieder glitt sein Blick nach oben und er wartete, ob Thia sich blicken lassen würde.
Doch auch nach mehreren Minuten kam sie nicht und schürte in Kai Beunruhigung.
»Hast du es wirklich getan?«, ertönte eine Stimme, als ein Junge mit Sangheon im Schlepptau plötzlich hinter Kai vorbeigingen, um sich etwas von der Bowle zu holen. Weswegen Kai jetzt auch besser zuhören konnte.
Sangheon schnaubte abfällig, wirkte dabei aber sehr selbstsicher und stolz.
»Natürlich. Sie war wirklich einfach zu haben.«
Der Junge, der gefragt hatte, lachte und klopfte seinem Kumpel auf die Schulter. Doch die neckenden Worte waren für Kai eher grausam: »Ging aber ziemlich schnell die Nummer. War sie so gut oder bist du so schlecht?«
Kai verzog angeekelt das Gesicht, denn das Gespräch zwischen den beiden ärgerte ihn unglaublich. Es war das typische Verhalten eines Arschlochs und er ballte die Hände zu Fäusten. Am liebsten hätte er den beiden eine hineingehauen für die Art, wie sie über Thia herzogen. Sie hatte es nicht verdient, dass so über sie gesprochen wurde und es klang auch nicht danach, dass es positiv verlaufen war.
Er bezweifelte also, dass Sangheon etwas Ernstes mit dem Mädchen wollte.
»Was glaubst du denn?«, lachte der It-Boy auf und fuhr sich über das weiße Hemd. »Du kennst mich ja, das ist bei mir ein Kinderspiel.«
Der andere Junge sah links und rechts, in sehr auffälligen Bewegungen, an Sangheon vorbei, als würde er nach etwas oder jemanden suchen. »Und wo ist sie dann? Vielleicht wartet sie auf eine zweite Runde?«, gackerte der Kerl höhnisch, dabei sah er so aus, als würde er heute höchstens mit seinen Kuscheltieren herum schmusen.
Große Klappe, aber nichts dahinter.
Sangheon zuckte mit den Schultern und gestikulierte eine wegwerfende Handbewegung. »Vermutlich noch in der Bibliothek und erholt sich ... – komm, lass uns nachsehen, wer noch hier ist. Ich hoffe, Lilly ist hier, die ist echt scharf«, schlug er stattdessen vor und beide verschwanden in der Menge.
Kais Herz klopfte wie verrückt, so wütend war er über das spöttische Getue dieses Jungen. Er kannte ihn nicht, doch er hatte bewiesen, dass er genauso war, wie Kai ihn sich vorgestellt hatte.
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✔ 𝐕𝐈𝐋𝐋𝐀 𝐕𝐎𝐑𝐓𝐄𝐗
Romance🅣🅨🅤🅝🅝🅘🅝🅖 In der exklusiven Nachbarschaft von Bel Air leben Kang Thia und Huening Kai als langjährige Nachbarn, die eine ungewöhnliche Freundschaft verbindet. Als Thias Vater für zwei Tage auf Geschäftsreise geht, plant sie eine glamouröse Pa...