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In der exklusiven Nachbarschaft von Bel Air leben Kang Thia und Huening Kai als langjährige Nachbarn, die eine ungewöhnliche Freundschaft verbindet.
Als Thias Vater für zwei Tage auf Geschäftsreise geht, plant sie eine glamouröse Pa...
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Thias Herz setzte vor Schock einen Schlag aus, als sie sich der Villa wieder zugedreht hatte. Vor ihr stand ihre Mutter, die sie seit vier langen Jahren nicht gesehen hatte. Das plötzliche Auftauchen weckte eine Welle an Emotionen – von Freude und Erleichterung bis hin zu Wut und Verwirrung.
Ein kalter Schauer jagte über ihren ganzen Körper, während sie ihre Mutter ansah.
Die Frau war kaum wiederzuerkennen.
Ihre Mutter wirkte zerbrechlich und abgemagert, als ob sie in den vergangenen Jahren durch eine harte Zeit gegangen wäre. Die einst lebendigen Augen waren nun von dunklen Ringen umgeben und ihre Haut war blass und von der Sonne unberührt. Tiefe Falten hatten sich in ihr Gesicht gegraben und ihre dunklen Haare waren matt und ungepflegt. Thia konnte kaum glauben, dass dies wirklich ihre Mutter war. Sie hatte sie in Erinnerung als eine starke, lebensfrohe Frau, die vor Energie sprühte. Doch jetzt stand sie dort, mit gesenktem Blick und einem Ausdruck, der sowohl Scham als auch Angst ausdrückte. Die schmerzhaften Gedanken daran, dass ihre Mutter sich vier Jahre lang nicht gemeldet hatte, sich einfach aus ihrem Leben gestohlen hatte, mischte sich mit den geheimnisvollen Fotos und den unerklärlichen Ereignissen, die sie in dem geheimen Raum entdeckt hatte.
Eine Flut von Fragen überwältigte Thia, als sie versuchte, die Situation zu begreifen.
Langsam trat ihre Mutter näher, die Schritte schwach und vorsichtig. Sie war barfuß und die Kieselsteine bohrten sich in ihre Fußsohlen. Das zerzauste Haar hing ihr ins Gesicht und dennoch ging sie auf Thia zu und nahm sie mit einem Schluchzen in den Arm.
»M-Mum?«, brachte die 18-Jährige hervor, war zu einer Salzsäule erstarrt und wusste nicht, wie sie auf diese eigentlich liebevolle Geste reagieren sollte. Sie spürte die kalten Arme an sich und schluckte schwer.
Bislang hatte es immer geheißen, dass ihre Mutter abgehauen war. Sich nicht mehr um die Familie kümmern wollte. Jahrelang war sie wütend auf ihre Mutter gewesen, hatte sie verflucht und gehasst, es gemieden, auch nur über sie zu reden. Und jetzt stand diese Frau einfach vor ihr, nach all diesen Jahren. »Mum, was ist passiert? Warum bist du hier?«, kam es leise aus Thia heraus und ihr Blick wanderte über den Vorgarten. Sie wollte Kai ansehen, doch der Kopf und die zerzausten Haare ihrer Mutter versperrten den Weg. Stattdessen aber sah sie einen anderen Mann, nicht weit von ihnen entfernt und mit derselben Aufmachung wie Thias Mutter. Sein Haar war lang und ungepflegt, seine Klamotten dreckig und zerrissen. Er war abgemagert, was man an den dürren Armen sehen konnte und die Haut war kreidebleich.
Thia hatte das Gefühl, als käme er ihr bekannt vor, doch sie konnte ihn nicht genau zuordnen. Es war auch definitiv nicht der Mann auf dem Foto, dafür waren deren Erscheinungen zu unterschiedlich.
Aber dafür gab Kai einen erschrockenen Laut von sich. Sein Mund öffnete sich leicht, doch kein Wort entkam seinen Lippen.
