Kapitel 7

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Gemeinsam kehrten die beiden – diesmal bewaffnet mit ihren Handys als Taschenlampen – zurück in die Bibliothek

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Gemeinsam kehrten die beiden – diesmal bewaffnet mit ihren Handys als Taschenlampen – zurück in die Bibliothek. Offensichtlich war das besagte Wandregal, welches die Jugendlichen zu Fall gebracht hatten, eine Geheimtür gewesen. Thia hatte keine Ahnung gehabt, dass es in dieser Villa so etwas geben könnte. Als Kind träumte sie oft von geheimen Gängen und magischen Schränken, die sie in eine andere Welt führte. Dass es so etwas jedoch tatsächlich gab, war ihr jetzt mit 18 Jahren dann doch etwas zu unheimlich.

Eine Welle der Beklemmung erfasste die beiden, als sie durch die Öffnung der geheimen Tür stiegen. Ein minimaler Windzug wehte ihnen entgegen und machte die beiden nervös.

Vorsichtig stieg sie hinter Kai die Treppen hinunter und rümpfte die Nase. Jeder Schritt verursachte ein dumpfes Echo in der düsteren Umgebung. Die Wände waren von Spinnweben bedeckt und der Geruch nach alten Staub und feuchter Erde hing in der Luft.

»Es riecht hier, als würden hier Wildtiere leben«, brummte sie über den miefigen, strengen Geruch.

Die zwei Jugendlichen wagten es kaum zu atmen, als sie tiefer und tiefer in das unheimliche Geflecht aus Gängen und Räumen hinabstiegen. Ihre Schritte wurden leiser, als ob der Ort die Geräusche verschlucken würde. Und man hatte das Gefühl, dass man sie nicht hören konnte, wenn sie um Hilfe schreien würden. Die Strahlen der Handy-Taschenlampen warfen furchterregende Schatten an die Wände und die Stille war so drückend, dass sie sich mit jedem Schritt weiter von der Welt oben entfernt fühlten. »Es riecht nach einem Leichenkeller«, merkte Kai an, dabei sollte dieser Satz klingen wie ein Scherz. Aber stattdessen lief ihnen ein kalter Schauer über den Rücken.

Thia hätte gerne widersprochen, doch leider hatte Kai durchaus recht und sie holte zu ihrem Nachbarn auf, um sich am Saum seiner Lederjacke festzuhalten.

»Denkst du, hier sind echt Leichen?«, flüsterte sie leise, als sich ihre Finger in das Leder drückten.

Es knirschte leicht und Kai erwiderte ihren ängstlichen Blick. »Das war nur ein Scherz«, gab er zu und ließ seine Taschenlampe über einige Ecken flackern. »Ein schlechter, ich weiß.«

Schließlich gelangten sie in einen Raum, der gerade so groß war wie das Badezimmer der Villa. An den Wänden hingen unzählige Fotos, die im schwachen Schein der Smartphones schimmerten. Unruhe breitete sich zwischen Thia und Kai aus, als sie den Fotos näher kamen und ein kalter Schauer lief ihnen den Rücken runter. Auf den meisten Bildern war der Rücken oder Hinterkopf einer Frau zu sehen, die heimlich beim Joggen, in einer Bar oder beim Reden mit anderen Menschen fotografiert worden war.

»Oh mein Gott!«, stieß Thia atemlos aus, vergaß jegliche Vorsicht, als sie die Frau auf den Fotos erkannte. Ohne weiter auf ihre Umgebung zu achten, hetzte sie auf die Fotos zu und riss eines davon von der Wand. »Das ist meine Mutter!«, presste das Mädchen hervor und drückte den Handrücken, mit der sie auch noch das Smartphone mit dem grellen Licht in der Hand hielt, gegen ihre Lippen, damit sie das Foto beleuchten konnte. »Warum ist das hier!?«

✔ 𝐕𝐈𝐋𝐋𝐀 𝐕𝐎𝐑𝐓𝐄𝐗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt