Kapitel 13

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Clays PoV

,,Du bist ja total nass! Zieh dich um, bevor du noch krank wirst!'' kam es von meiner Mutter, nachdem ich nach Hause gekommen war.
,,Du musst fit bleiben, hop hop'' drängte sie mich schon förmlich die Treppen hinauf.
,,Oh und Lola kommt übers Wochenende her, dann könnt ihr etwas Zeit zu zweit verbringen!'' hörte ich sie noch rufen, ehe ich mein Zimmer betreten hatte.

Bittere Gänsehaut überkam mich, aber so konnte ich das Wochenende nutzen, um ihr zu sagen, dass ich nichts von ihr wollte. Natürlich hatte ich nach wie vor Angst um meine Sponsoren, doch ich hatte es George versprochen und stand zu meinem Wort.

Meine Eltern waren so gut wie jedes Wochenende bei irgendwelchen Meetings. Der Gedanke alleine mit ihr im Haus zu sein - abgesehen von Danny, machte mich jetzt schon unsicher. Ich kannte Lola noch nicht gut, aber sie wirkte auch nicht gerade wie eine Person, die sich zurückhalten würde.

Mein Wochenende hätte ich gerne anders verbracht, aber diesmal ging es wohl nicht anders. Womöglich sollte ich es ihr einfach direkt noch am Tag ihrer Ankunft sagen, damit sie wieder sofort verschwinden würde.

Nachdem ich heiß duschen und in mein Zimmer gelaufen war fand ich meinen Vater dort wieder.
,,Vermassel dir das mit ihr nicht, das könnte eine große Chance für dich sein'' war alles, was er kurz und knapp sagte, ehe er mein Zimmer wieder verließ.

Druck baute sich in mir wieder auf, der mich stark zweifeln ließ. Ich schloss meine Augen und atmete einmal tief durch. Währenddessen dachte ich an George, um mich zu beruhigen. Es war an der Zeit mir nicht alles von meinen Eltern gefallen zu lassen.

Klar konnte Lola durch ihren Vater eine große Chance gewesen sein, doch wenn ich einen Sponsor bekam, dann wollte ich ihn mir ehrlich und nicht durch andere Wege erlangen. Die anderen rackerten sich ebenfalls für Stipendien den Arsch ab.

Wenn ich genauer darüber nachdachte war nicht einmal wirklich ich derjenige, dem die Sponsoren so wichtig waren. Meinen Eltern waren sie wichtig und durch deren Druck dachte ich manchmal selbst nur noch daran einen guten zu finden. Dabei war es mir relativ egal, ob ich ein Stipendium bekam oder nicht.

Am liebsten würde ich mir George einfach packen und mit ihm von hier verschwinden. Weg von allem und jeden und unser Leben so leben, wie wir es wollten. Kein Verstecken mehr. Keine Menschen, die sich zwischen uns drängen konnten.

Vermutlich sollte ich George davon erzählen, dass Lola übers Wochenende herkommen würde, doch sie würde ja nicht bleiben. Dafür würde ich schon sorgen. Zudem wollte ich ihm nicht unnötige Sorgen bereiten. Wir hatten uns gerade erst vertragen.

Während ich auf meinem Bett lag und mal wieder über George nachdachte, dachte ich an unseren ersten Kuss zurück. Der Kuss, der alles zwischen uns verändert hatte. Es war auf einer Hausparty vor sieben Monaten zu der wir uns hereingeschlichen hatten mit Nick und Karl passiert.

Wir waren angetrunken und hatten uns in einem Zimmer verschanzt, nachdem wir ein falsches betreten und zwei Leute beim Vögeln erwischt hatten. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie wir uns vor Lachen nicht mehr ein bekommen hatten beim Gesichtsausdruck dieser Leute.

Schon als George und ich nur Freunde gewesen waren, hatten wir schon immer eine andere Bindung zueinander als wie zu den anderen gehabt. Sie war...inniger, gefühlvoller. Vermutlich, weil wir uns bereits geliebt hatten, es aber noch keiner von uns bemerkt hatte.

Bis zu dem Moment, in dem wir uns versehentlich geküsst hatten, da wir uns beide nach vorne gelehnt hatten. Es waren nur wenige Sekunden, die sich unsere Lippen berührt hatten, doch es hatte in uns beiden etwas ausgelöst. Nur kurz darauf hatten wir unseren ersten richtigen Kuss.

Ich erinnerte mich gerne an diese Zeit, denn dort war alles noch so unbekümmert. Wir waren einfach nur sehr gute Freunde, beste Freunde gewesen. Niemand hatte mehr vermutet, bis wir uns angefangen hatten zu daten und alles eine Wendung nahm, in der wir uns nach sechs Monaten immer noch befanden.

Oft fragte ich mich, wo und wie wir jetzt zueinander stehen würden, wäre dieser Kuss in dieser einen Nacht nicht geschehen. Dennoch würde ich es nicht umkehren. Die Gefühle für ihn realisiert zu haben war das beste, das mir passieren konnte.


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Beyond The FieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt