THIRTY-THREE

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Es vergingen Tage und Freya ließ sich nirgendwo blicken. In den Nachrichten wurde von den Kämpfen der Ninja berichtet. Freya verfolgte das Ganze sowohl im Fernsehen, als auch im Internet. Sie musste einfach alles wissen, was passierte. Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, fühlte sie sich schlecht, weil sie den Ninja nicht half. Sie konnte es nicht. Dadurch würde sie sich nur selbst in Gefahr bringen, was sie auf keinen Fall wollte. Spätestens als Teile der Stadt nach und nach verschwanden, was Freya klar, dass sie etwas tun musste. Sie hielt das Herumsitzen in ihrer kleinen Wohnung einfach nicht mehr aus. Aber was konnte sie schon tun, um den Ninja zu helfen? Die Ninja, die ja eigentlich ihre Feinde waren.

Freya schaltete den Fernseher nach einer weiteren Nachrichtensendung aus, um nachzudenken. Sie ging alle möglichen Wege durch, die ihr einfielen, um den Ninja zu helfen. Doch keine ihrer Ideen wirkte, als könnte sie funktionieren. Sie wusste nicht einmal, womit genau sie es zu tun hatte. Klar, sie wusste, dass der Feind ein Flaschengeist war, der eine riesige Truppe an Piraten hinter sich hatte und ganze Gebiete der Stadt verschwinden lassen konnte, aber mehr wusste sie nicht. Die Gefühle der Nutzlosigkeit verfolgen sie und sie konnte rein gar nichts dagegen tun.

Zumindest dachte sie das.

Als sie am nächsten Morgen in ihren Briefkasten schaute, wie sie es jeden Tag machte, bemerkte sie zwischen all den Werbungen und Rechnungen einen Brief. Sie versuchte herauszufinden, von wem er war, aber es stand kein Absender auf dem Umschlag. Freya beschloss also, den Brief zusammen mit der restlichen Post nach drinnen zu bringen. Zuerst legte sie allen auf ihren kleinen Esstisch. Dann fischte sie sich den Brief wieder raus und nahm ihn mit ein paar Schritte weiter zu ihrem Sofa. Sie stellte den Fernseher wieder an, um die Nachrichten nicht zu verpassen, bevor sie sich endlich dem Brief widmen konnte. Vorsichtig öffnete sie den Umschlag und zog das Blatt Papier heraus. Der Brief war mit Handschrift geschrieben worden. Eine Handschrift, die sie nur zu gut kannte. Es was die Schrift von ihrer Schwester Skylor.

Kurz überlegte Freya, ob sie den Brief wirklich lesen sollte. Sie und ihre Schwester hatten ein eher schlechteres Verhältnis. Nach Freyas Meinung sollten die beiden einfach keinen Kontakt zueinander haben. Dennoch wusste sie, dass es etwas wichtig sein musste, wenn Skylor ihr einfach so schrieb. Das würde sie nicht machen, wenn sie einfach nur ein Wiedersehen planen würde. Dann wäre sie wohl vorbeigekommen. Freya atmete noch einmal tief durch, bevor sie anfing, den Brief von ihrer Schwester zu lesen.

Hey Freya ...

Ich weiß, wir reden eigentlich nicht miteinander und so... Aber ich halte das nicht mehr aus. Schon seit Jahren hassen wir uns. Ich will ehrlich sein, ich kann verstehen das du mich nie mochtest. Ich habe die Kräfte unserer Mutter geerbt, und du nur ihre Augen. Aber jetzt, wo ich keine Kräfte mehr habe, gibt es keinen Grund mehr für dich, sauer auf mich zu sein, oder? Zumindest hoffe ich das...

Ich würde dich gerne einladen. In mein unser Restaurant. Ich möchte mich mit dir unterhalten, wie damals als wir noch Kinder waren. Ich weiß, die Zeiten haben sich geändert. Aber wir haben uns auch verändert. Und jetzt weiß ich, dass ich meine kleine Schwester nicht hätte im Stich lassen sollen...

Es tut mir leid. Einfach alles tut mir leid. Ich hoffe das du irgendwann im Restaurant vorbeikommst, damit wir reden können.

Hab dich lieb, Schwesterchen...

Skylor hatte ihren Namen zwar nicht unter die Nachricht geschrieben, aber es was klar, dass sie von ihr kam. Dennoch hatte Freya nicht gerade damit gerechnet, dass Skylor sie in ihr Restaurant einladen würde. Das Restaurant, was mal ihr gehört hatte, bevor Skylor es ihr weggenommen hatte. Nach dem, was auf der Insel ihres Vaters passiert ist, war einfach nichts mehr so wie es einmal was. Doch Freya war sich mittlerweile nicht mehr so sicher, ob sie dankbar für die Veränderung ist, oder nicht.

Da war sie nun, an der Kreuzung in der Nähe des Familienrestaurants. Sie hatte es nicht von sich gedacht, doch nachdem ihr die Nachrichten mal wieder keine neuen Informationen liefern konnten, außer welche Gebiete der Stadt jetzt auch verschwunden waren, hatte sie sich tatsächlich auf den Weg hierher gemacht. Freya stand schon seit ein paar Minuten mit ihrem Schirm im Regen. Sie überlegte einfach wieder zurück zu ihrer Wohnung zu gehen. Doch sie ging nicht. Sie wusste, dass es ein Fehler sein würde. Vor dem ganzen Ninja Drama hatte sie sich immer gewünscht, ihre Schwester würde irgendwann zu ihr zurückkommen, doch Skylor blieb bei ihrem Vater. Erst als Freya endlich die Chance hatte, sich mit ihrer Schwester zu versöhnen, wollte sie nichts mehr mit ihr zu tun haben. Jetzt hatte sie nochmal die Chance, ihre Schwester zurückzubekommen. Sie durfte das nicht vermasseln.

Freya entschied sich nach langem Überlegen dazu, weiterzugehen. Sie war nicht hergekommen, um wieder umzudrehen. Auch wenn sie kein besonders gutes Gefühl dabei hatte, wusste sie, dass es richtig was. Ihre Schwester wollte mit ihr reden. Freya schuldete ihr zumindest ein Gespräch. Am Restaurant angekommen blieb sie Freya stehen. Es waren nur wenige Besucher da. Der Laden was am Abend schon immer besser dran gewesen, als tagsüber. Freya hatte schon damals oft überlegt, einfach nur abends zu öffnen, um Kosten zu sparen. Aber jetzt lag diese Entscheidung nicht mehr bei ihr. Noch ein letztes Mal atmete Freya tief durch, bevor sie durch die Eingangstür lief. Der Geruch von Nudeln stieg ihr in die Nase. Sie hatte den Geruch über die letzte Zeit echt vermisst. Sie hätte sich selbst Nudeln kochen können, aber das wäre nicht dasselbe gewesen. Freya wusste nicht, wo ihre Schwester war, also suchte sie sich erstmal einen Tisch aus, an den sie sich setzte. Es dauerte nicht lange, bis eine der Mitarbeiterinnen zu ihr kamen, um sie nach ihrer Bestellung zu fragen. Ich kannte sie. Sie hatte schon hier gearbeitet, als der Laden noch mir gehört hatte. Auch sie schien sich an mich zu erinnern. Bevor sie mich groß verplappern konnte, fragte ich sie nach meiner Schwester. Sie nickte nur und verschwand wieder in der Küche. Kurz darauf kam Skylor nach draußen.

"Freya?" fragte sie erstaunt. Skylor hatte nicht damit gerechnet, dass ihre Schwester wirklich auftauchen würde. Sie hatte es zwar sehr gehofft, doch wirklich geglaubt hatte sie es nicht. Freya nickt nur als Antwort. Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte. Viel zu lange hatte sie nicht mit ihrer Schwester geredet, zumindest nicht vernünftig. Sie konnte sich kaum noch an ihr letztes richtiges Gespräch erinnern. Skylor stand nicht lange vor ihr, bevor sie fragte, ob sie sich setzten durfte. Wieder nickte Freya. Nun saßen die zwei sich gegenüber. Eine Weile herrschte eine unangenehme Stille, die endlich von Skylor unterbrochen wurde. "Es ist schön, dass du vorbeigekommen bist. Wie geht es dir?" "Gut." Log Freya. Ihr ging es nicht gut. Sie wollte den Ninja helfen, aber konnte es nicht. Wie sollte es ihr da gut gehen? Skylor nickte. "Hast du das mit den fehlenden Häusern und so mitbekommen?" fragte sie als nächstes, um erstmal ins Gespräch zu kommen. "Jap..." seufze Freya. Sie hatte mittlerweile genug von dem Thema. Skylor stelle Freya weiter irgendwelche Fragen über aktuelle Themen, vor allem aber redete sie davon, dass sie hoffte, dass sie Ninja dieses seltsame Problem wieder in den Griff kriegen. Freya nickte die meiste Zeit nur oder stimmte ihrer Schwester zu. Ihr gefiel diese Situation ganz und gar nicht.

Gerade als Skylor Freya ein paar Nudeln anbieten wollte, ging die Tür des Restaurants auf. Skylor heilt es für einen normalen Kunden, doch dem war nicht so. Vor ihr stand Jay, der blaue Ninja. "Du bist nicht zum Nudel essen hergekommen, oder?" fragte Skylor den Ninja. Auch Freya stand nun auf und lief auf ihn zu. "Hier bist du. Ich hatte mich schon gefragt, wo du bist." merkte Jay an, sobald er Freya sah. Dann kam er zurück zum eigentlichen Theme. "Ich brauche eure Hilfe."


Freya - Ninjago FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt