THIRTY-SEVEN

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Die vielen Flaschengeister umzingelten Freya. Langsam flogen sie auf sie zu. Sie erwarteten wohl, dass sie sich wehren würde. Doch das würde sie nicht. Sie hatte auch einen Plan. Zwar war dieser spontan vor ungefähr einer halben Sekunde entstanden, aber immerhin hatte sie ihn. Keiner der Flaschengeister sagte auch nur ein Wort. Kurz vor ihr hörten sie auf, näher zu kommen. Freya hatte keine anderen Optionen mehr. Sie würde sich in die Höhle des Löwen begeben. "Bringt mich zum echten Nadakhan!" forderte sie. Die Klone wechselten ein paar Blicke untereinander, als könnten sie über ihre Gedanken kommunizieren. Dann griffen zwei von ihnen nach Frayas Armen und zogen sie mit sich, zurück in den Wald.

Es dauerte nicht gerade lange, bis die beiden Flaschengeister Freya zurück zu dem Gebäude gebracht hatten, in dem Nadakhan Nya geheiratet hatte. Scheinbar war er noch immer dort. Es wunderte Freya ein wenig, dass sie einfach so hergebracht wurde. Sie hatte nicht mal diskutieren müssen. Die Flaschengeister brachten sie in das Gebäude und durch die kaputte Tür in den Hochzeitssaal. Dort setzen sie sie auf eine der Bänke ab, die für die Zuschauer der Hochzeit aufgestellt worden waren. Freya verstand sofort, dass sie dort einfach sitzen bleiben und keinen Ärger machen sollte. So war das in praktisch jedem Film, den sie gesehen hatte. Nur dass dort normalerweise der Held gefangen genommen worden war, der auch versuchte wieder zu fliehen. Das war aber nicht das, was Freya vorhatte. Sie wollte sich einmal persönlich mit Nadakhan unterhalten, herausfinden, was ihn zu all dem, was er mit Ninjago gemacht hatte, bewegte. Aber sie wollte auch wissen, wo genau die Grenzen der Wünsche lagen. Sie wusste aus Filmen und Büchern, dass ein Dschinn für gewöhnlich niemanden wiederbeleben konnte. Doch konnte er jemanden zurück bringen, der auch als toter noch gelebt hat. Konnte er einen Geist zurück bringen?

"Wer zum Teufel ist das denn?" fragte Nadakhan als er in den Hochzeitssaal geflogen kam. Hinter ihm lief Nya. Sie trug noch immer das Kleid, das sie während der Hochzeit getragen hatte. Doch sie wirkte nicht mal ansatzweise wie Nya. Nadakhan hatte sie verwandelt. "Nadakhan." sagte Freya während sie von der Bank aufstand. Die beiden Klone des Flaschengeistes wollten sie gerade angreifen, doch Nadakhan wies sie ab. "Lasst sie." er schien interessiert. "Was bringt dich her? Wer bist du?" fragte er. Freyas Plan funktionierte besser, als sie gedacht hatte. Sie hatte sich schon überlegt, wie sie am besten aus diesem Gebäude rauskommen könnte, oder wie schnell die Ninja da wären. Doch zu solchen Situationen würde es hoffentlich nicht kommen. "Ich bin Freya." stellte sie sich vor. "Ich bin hier, da ich mir etwas wünschen möchte." erklärte sie im Anschluss ihr vorhaben. "Wie kommst du darauf, dass ich dir" der Dschinn machte eine kleine Pause zwischen seinen Worten, "einen Wunsch erfülle?" Freya atmete tief durch. "Ich kenne dich nicht und du mich auch nicht. Aber wenn mich nicht alles täuscht, sind wir zwei uns ähnlich als du denkst." erklärte sie. Dabei schaute sie kurz zu Nya, oder zumindest dem Mädchen, das sie jetzt war. Nadakhan bemerkte diesen Blick und drehte sich kurz zu ihr um. Dann sah er wieder zu Freya. "Ich nehme an, du kanntest dieses Ninja Mädchen?" fragte der Flaschengeist. Freya nickte. "Ein wenig, aber nicht besonders gut." Nadakhan nickte nun auch. "Darf ich dir meine Geliebte vorstellen, Delara." stellte er sie vor. "Es freut mich sehr dich kennenzulernen, Delara." sagte Freya. "Die Freude ist ganz meinerseits, junge Dame." antwortete Delara freundlich. Sie schien eine echt nette Person zu sein. Dennoch würden die Ninja sie sicherlich nicht einfach so im Körper von Nya lassen, das wusste Freya. Sie sollte sich also besser nicht mit ihr anfreunden, denn daraus würde nichts werden. Die Ninja würden sowieso gewinnen.

"Du willst also einen Wunsch, ja?" fragte Nadakhan. Freya nickte. "Was genau soll das für ein Wunsch sein." fragte er als nächstes, wobei er ein wenig auf Freya zu kam. "Ich weiß, was ich will. Ich weiß nur noch nicht genau wie ich das bekommen kann." erklärte Freya. "Du kannst es dir einfach wünschen." meinte Nadakhan, doch Freya ließ sich von ihm nichts einreden. Sie wusste, dass sie vorsichtig sein musste. Er könnte ihren Wunsch einfach so verdrehen, wie er es wollte. Das hatte er bei den Ninja auch immer wieder gemacht. Doch ihr würde das ganz sicher nicht passieren. Sie wollte zuerst sein Vertrauen gewinnen. Sie wollte ihm klarmachen, dass nicht sie der Feind war, sondern die Ninja. Doch dazu musste sie ihn erst ein wenig besser kennenlernen.

Freya - Ninjago FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt