2. Entschlossen

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Ich öffnete meine müden Augen und blinzelte. Ich wollte nicht aufstehen. Nie mehr. Nur noch da liegen und mir wünschen das Tony hier wäre. Ach ja, Tony. Wie sehr ich ihn vermisste. Sein lächeln seine Witze, wie er mich verbesserte, seine Stimme. Ganz zu schweigen von seinen Augen. Sie waren wir das Meer. Endlos und wunderschön. In meinem Bauch fing es an zu kribbeln, es war immer da wenn ich an Tony dachte. Doch....er würde mir nie verzeihen wenn er erfahren würde das ich quasi unsere erste gemeinsame Tochter umgebracht habe. Die Ärzte sagten zwar das man selber nichts dagegen machen kann und das es jedem passieren könnte, doch....aus irgendeinem Grund gab ich mir die schuld daran. Ich meine, so ein kleines Wesen, unschuldig. Ich hatte mir so sehr gewünscht das sie Tonys Augen bekommen würde. Doch jetzt war es nun mal unmöglich.

Ich stand langsam auf und schaute in den Spiegel. Die Augenringe waren nicht Mehr zu übersehen. Schminken wollte ich mich jedoch nicht. Ich wollte ja eh nicht irgendwohin. Ich machte mir einen Kaffee und trank ihn während ich die ganze zeit auf das Bild meiner Tochter sah. Es war das einzige was ich von ihr hatte. Ich drehte das Ultraschall Bild um und sah die Schrift. Mai 2015, weiblich.

Eine Träne rannte meine Wange hinunter und landete in meinem Kaffee. Ich erinnerte mich noch ganz genau an den Tag.

Eigentlich war es ein ganz normaler Tag. Bloß, hatte ich die letzten Wochen Übelkeit, weswegen ich auch zum Arzt ging. Dieser sagte mir das ich Anfang des 3. Monats sei und ich mir bald überlegen sollte ab zu treiben, wenn das der Fall wäre.

Mein erster Gedanke war ja, doch ich malte mir meine Zukunft aus. Wenn ich meine Tochter habe, mit ihr nach DC zu fliegen und mit Tony endlich zusammen sein. Also wollte ich nicht abtreiben. Der Arzt gab mit noch ein Ultraschall mit.

Ich lächelte. Wie ich dieses Bild Stunden anstarrte und dabei mir über den Bauch gestrichen habe....doch vor einer Woche wurde mein leben wiedermal zerstört.

Ich bekam plötzlich Blutungen und der Arzt sagte das jede Hilfe für meine Tochter zu spät käme. Für mich war eine Welt zusammen gebrochen. Ich war im 7. Monat und freute mich riesig meine Tochter zusehen und....dann war sie von einem auf den anderen Tag Tod.

Dies war jetzt eine Woche her und ich fühlte mich immer noch schlecht. Wenn Tony nicht wäre, hätte ich mich wahrscheinlich umgebracht. Doch, jedesmal wenn ich diesen Gedanken vor mir sah dachte ich wieder An Tony.

Wieso konnte Ich nicht einfach zu ihm und glücklich werden? Ich wusste es selbst nicht. Ich seufzte ehe ich noch einmal die Augen schloss.

Ein Brief!

Ich schreibe ihm am besten eine Brief!


Kommis&Voten wäre nett ♡

I thought, I can do it aloneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt