Ohne dich kann ich nicht sein

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Sicht: Paul

Ich muss die ganze Nacht an Richard denken. Ich glaube ich habe über reagiert, denn ich liebe ihn doch auch. Ich will mit ihm noch einmal sprechen und das ganze klären. Im Idealfall möchte ich das wir zusammen sind, wie ein Paar oder so. Ich höre eine Tür im Flur öffnen und höre sachte Schritte auf dem alten Holzboden. Es ist Richard der durch das Haus schleicht und so beschliesse ich ihm zu Folgen. Leise öffne ich meine Tür und trete in den Flur. Es gibt kein Zurück mehr.

Sicht: Richard

Ich wache auf und sehe mich um. Neben mir liegt Christoph leicht schnarchend und draussen scheint die Sonne am Firmament. Ich stehe auf und bewege mich zu meinem Koffer. Ich nehme mir ein Rotes Shirt mit einer Schwarzen, kurzen Hose raus und ziehe mich um. Im Bad style ich meine Haare so, als hätte ich mit der Gabel in eine Steckdose gefasst. Fertig gemacht und bereit gehe ich nach unten, wo sich noch niemand befindet. Ich nehme mir eine Schüssel und mache ein Müsli, denn seit gestern habe ich nichts gegessen. Ich geniesse mein Essen, bis ich Paul erblicke, denn da vergeht mein Appetite wieder. "Richard, ich will mit dir sprechen" er sieht mich zögerlich an und ich nicke. "Ich habe komplett übertrieben, obwohl ich genau wusste das das nicht sein muss. Ich habe versucht die Gefühle zu verdrängen, doch ich konnte nicht" ich sehe ihn stumm an, während er mit mir spricht. Ich habe einen kleinen Funken Hoffnung in mir, doch dieser wird sich nie entflammen können. "Richard, ich bin mir jetzt sicher was los ist" ich bin bereit für alles. Bereit für das Ende einer wunderbaren Freundschaft, die für mich immer mehr war. Ich habe das Gefühl, alles geht zu Grunde. "Ich...Ich liebe dich...Richard" mir fällt mein Löffel aus der Hand und er scheppert auf den Boden. Mein Herz schlägt wild in meiner Brust und ich sehe ihn verwirrt an. Alles in mir spielt verrückt und ich kann nicht mehr klar denken. Beim Sprechen fange ich an zu stottern. "Du...Du meinst das ernst, oder?" er nickt schüchtern und mir kommen fast die Tränen. Mein grösster Wunsch geht in diesem Moment in Erfüllung. Ich gehe auf ihn zu und schliesse ihn in meine Arme und flüstere in sein Ohr "Ich liebe dich auch...Paul". Wir stehen für einige Minuten engumschlungen in der Küche. Keiner will den anderen je wieder loslassen, zu schön ist der Moment. Paul drückt mich leicht von sich weg und sieht mich fragend an, bevor er spricht "Soll ich dich...Küssen?" er wartet auf eine Antwort welche nur aus einem kurzen nicken besteht. Ich komme ihm immer näher, bis ich seinen Atem auf meiner Haut spüre. Unsere Lippen berühren sich und in mir explodiert alles. Mein ganzer Körper brennt für diesen Kuss. Es ist ein sachter und schüchterner Kuss, als hätte ich meinen aller ersten Kuss noch einmal. Wir lösen uns und ich lege meine Stirn auf Paul seine. Alles, was gerade passiert fühlt sich gut an und auch richtig. "Das war schön" haucht Paul und sein warmer Atem streift mein Gesicht. Ich vernehme plötzlich Schritte von der Treppe und schubse Paul von mir weg, welcher mich überrascht mustert.

Sicht Paul

Ich atme ein letztes Mal tief durch und mache mich bereit, um meine Liebe zu gestehen. "Ich...Ich liebe dich...Richard" meine Stimme ist etwas brüchig und ich sehe ihn scheu an. Das Laute Geräusch von dem Löffel lässt mich kurz zusammenzucken. Richard sieht mich unglaubwürdig an und hakt nach, ob das mein Ernst sei. Ich gab ein Nicken von mir und Richard nimmt mich in seine Arme. Ich lege meine Hände auf seinen Rücken und kann sein Herz schlagen hören, wild und schnell. Ich geniesse diesen Moment so sehr und wollte ihn nie wieder loslassen. "Ich liebe dich auch...Paul" höre ich Richard flüstern und bekomme eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper. Ich wollte einen weiteren Schritt gehen und ihn Küssen, doch wie stelle ich das denn an? Soll ich es ihm sagen oder soll ich es einfach einmal machen? Ich entschied mich für die erste Methode. Langsam drücke ich Richard weg und sehe in seine wunderschönen Augen. "Soll ich dich...Küssen?" meine Stimme ist leiser und ich warte auf irgendein Zeichen. Als er kurz nickt kommen wir uns näher und ich schliesse meine Augen. Wir beginnen einen sanften und Gefühlsvollen Kuss. Die Gefühle, die ich gerade fühle, sind unbeschreiblich schön. Ich lege meine rechte Hand in seinen Nacken und die linke liegt auf seiner Brust, wo ich sein Herz schlagen spüre. Als wir uns lösen legt Richard seine Stirn auf meine. "Das war schön" hauche ich leise. Ich höre ein Knacken aus der Richtung von der Treppe und ehe ich mich versehe, stösst mich Richard weg. Ich knalle mit dem Rücken gegen die Küchenzeile und sehe Richard verwirrt an. Plötzlich realisiere ich, warum er das getan hat. In die Küche schlurft ein verschlafener Till und sieht uns kurz komisch an "Alles Okay bei euch zwei? Nicht dass ihr euch noch prügelt." sagt er zu uns gewandt. "Ne, es ist alles gut, wirklich" versichere ich ihm und nehme mir einen Apfel zur Hand und verschwinde. Im Augenwinkel kann ich noch sehen wie Richard versucht seinen Löffel unauffällig vom Boden nimmt und sein Müsli isst, als wäre nie etwas geschehen.

Sicht: Richard

Ich beende mein Frühstück und laufe zu Schneider, welcher sich mit Till unterhält. Ich packe seinen Arm und ziehe ihn mit mir. Verwirrt starrt er mich an und folgt mir in unser Zimmer. "Was ist denn los Richard? Ich habe gerade mit Till gesprochen" ich sehe ihn strahlend an und sage nur "Ich habe es geschafft, wir sind zusammen" Er lacht auf vor Glück und nimmt mich in den Arm. "Ich wusste das du das Schaffen wirst. Ich bin stolz auf dich Reesh" Er lässt mich los und wir gehen wieder runter. Unten sehe ich schon Paul und muss grinsen. Wir sind endlich vereint und ich bin so unglaublich froh darüber. Wir alle sechs gehen in den Garten und quatschen draussen weiter. Ich will gerade reingehen und mir ein kaltes Glas Wasser holen, da kam mir eine Geniale Idee. Ich schnappe mir den grössten Becher und schleiche leise raus. Paul scheint mein Vorhaben zu verstehen und muss Grinsen. Als ich hinter Till stehe giesse ich den ganzen Inhalt über seinen Kopf und er schreit kurz auf. Ich lache laut los und Till steht ruckartig auf. Bevor ich ausweichen kann, packt er mich und trägt mich weg. Wo will er denn hin mit mir? Ich höre das Rauschen von Wasser und weiss was passieren wird. Panisch beginne ich zu zappeln und versuche ihn zu kneifen. Er wirft mich in den kleinen Bach und lacht. "Na, wie ist das Richard? angenehm, oder?" Mein ganzer Körper ist nass und ich funkle ihn böse an. "Du darfst nicht böse sein. Du hast schliesslich damit angefangen." Genervt stehe ich auf und schreite zu den anderen, welche mich belustigt ansehen, besonders Paul. Ich nähere mich Paul und nehme ihn in meine Arme und das nicht nur weil ich ihn mag, sondern um ihn nass zu machen. "Bah, Richard du bist wie ein nasser Hund" der kleine wehrt sich und ich lasse ihn langsam los. Ich beschliesse mich dazu meine Kleider zu wechseln und betrete oben mein Zimmer. Das Shirt klebt unglaublich stark an meinem Körper. "Kann man dir helfen" es ist Pauls stimme, welche einen belustigten Unterton hat. "Gerne" erwidere ich und spüre seine Hände an meinem Shirt und auf meiner kühlen Haut. Aus dem Oberteil und der Hose befreit suche ich mir frische Sachen und merke, wie mich Paul anstarrt. "Nicht starren" meine ich zu ihm und er läuft etwas rot an "Sonst konnte ich ja nie, also lass mich" sagt er gespielt empört. Ich ziehe mich an und nehme ihn in meine Arme. "Na ihr beiden." Ich gehe ein Schritt von Paul weg und bin beruhigt das es nur Christoph ist, jedoch merke ich das Paul nervös ist. Ich lege meine Hand auf seine Schulter "Er weiss es schon. Ich habe mit ihm schon gesprochen, bevor wir zusammenkamen, und habe ihm erzählt das ich dich liebe." Er scheint sich zu beruhigen und strahlt wieder. Zusammen gehen wir wieder in den Garten und plaudern eine ganze Weile mit den anderen.

Sicht: Paul

Es wird langsam Mittag und Richard ist mit Oliver in der Küche um etwas zu Kochen. Ich sitze immer noch draussen und bin mit meinem Handy beschäftigt, als Till zu mir kam. "Läuft da was zwischen dir und Richard?" ich verschlucke mich fast und versuche normal zu wirken. "Nein Warum denn auch?" "Richard guckt dich immer so verliebt an und du verhältst dich auch anders" Ich bin ein wenig überfordert. "Wir sind nur Freunde und das wird auch so bleiben. Nur weil wir uns bei Ausländer küssen, heisst das nicht gleich das wir Gefühle entwickeln" mit meinen Worten versuche ich mich herauszureden. "Wenn du meinst" Till sieht kein Stück überzeugt aus. Zu meinem Glück ruft Flake uns zum Essen und ich setzte mich an den Tisch. Ich versuche nicht neben Richard zu sitzen, denn es soll nicht auffällig werden. Richard sieht mich zwar komisch an doch zuckt kurz mit den Schultern. Ich hoffe er ist mir nicht böse.

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Es sind zwar nur 1534 Wörter, aber ich denke das sollte so passen :D

Danke fürs Lesen und Tschüssi =)

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