Die Rücken nass, die Hände klamm

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Sicht: Richard

Ich wache auf und starre in die Dunkelheit. Nach einiger Zeit stehe ich langsam auf um Paul, welcher neben mir liegt, nicht zu wecken. Ich schlurfe langsam in das Gemeinschafts Badezimmer und betrachte mein Angesicht in dem kleinen Spiegel. Meine Haut ist blass und ich sehe aus als hätte ich für mehrere Tage nicht geschlafen. Ein blick auf meine Handy Uhr verrät mir das es erst 6:00 Uhr Morgens ist, was für mich bedeutet das ich gerade einmal drei Stunden geschlafen habe. Ich ziehe mich um und schleiche nach unten. Ich höre den Regen gegen die Fenster prasseln und ziehe meine Schuhe an. Ich will raus hier. Den Kopf freikriegen oder wenigstens mal nicht an Paul denken. Er verwirrt mich und meine Gefühle.

Ich trete in den Regen hinaus und richte die Kapuze meiner Jacke. Draussen ist es für den Sommer relativ kalt und der Regen trägt dazu auch noch bei. Ich gehe langsam durch den Wald und versinke immer wieder im Schlamm, der sich durch den Regen am Boden gebildet hat. Meine Schuhe werden immer nässer und meine Jacke hält dem Regen bald auch nicht mehr stand. Ich fische die Zigaretten aus meiner Jackentasche und zünde sie an. Ich puste den Rauch in die Luft hinaus und geniesse es. Während ich durch das Unterholz streife und am Rauchen bin, denke ich wieder an Paul. Ich sollte mit Till oder Christoph darüber sprechen. Vielleicht kann einer von ihnen mir weiter helfen, denn ich bin langsam am verzweifeln. Was würde Paul echt sagen wenn ich ihm Beichte was ich die ganze Zeit denke? Würde er mich nicht mehr mögen und die Freundschaft kündigen? Ich will es ehrlich gesagt nicht wissen.

Gegen 8:30 erreiche ich die, vom Wind knarrende Hütte, wieder. Ich öffne die Tür leise und streife die Schuhe von meinen Füssen ab. "Bist du Wahnsinnig?" höre ich Till, welcher gerade dabei ist den Tisch zu decken. "Warum meinst du?" ich sehe ihn dabei fragend an. "Bei dem Wetter nach draussen zu gehen. Normalerweise würdest du das nicht tun, ist denn alles okay?" fragt er mich und sein Blick ist ein wenig sorg voll. "Mir geht es blendend" lüge ich und vermeide Till dabei anzusehen. "Wenn doch was sein sollte komm zu mir, verstanden?" "Ja" antworte ich Till knapp und helfe beim Auftischen. In der Küche stehen Paul und Christoph, welche gerade über das Rührei in der Pfanne diskutieren. Fertig mit Tischdecken und Frühstück zu bereiten, sitzen wir nun alle an dem hölzernen Tisch und beginnen mit dem Essen. "Was sollen wir heute machen? Draussen regnet es ja" fragt uns Paul. "Wir könnten Brettspiele spielen oder jeder macht etwas für sich" meint Oliver dazu. "Lass uns doch Monopoly spielen!" sagt Paul ganz aufgeregt. Das war klar das er Monopoly spielen will. Ich kenne niemanden der das Spiel so sehr liebt und immer gewinnt. "Ja!" ruft auch Christoph dazwischen, der gerade Wegs aufspringt und die Treppen hoch rennt, um das Brettspiel zu holen. Die wollen das aber echt dringend spielen, oder?

Wir spielen schon seit einiger Zeit Monopoly. Christoph ist schon Bankrott und Till jeden Moment auch. Paul hat im gerade das meiste Geld, doch ich denke er schummelt. Wie er das auch immer anstellt. Ich baue mir gerade Häuser auf meine Felder und merke das mein Geld bald knapp wird. "Ey ne, das kann doch nicht war sein!" ruft Oliver. "Ich ziehe Richards Häuser magisch an! Das ist unfair." beklagt sich Oliver und überreicht mir das Spielgeld. Oliver und Till sind beide kurz vor dem Bankrott und Flake hatte keine Lust mehr. Er meinte das Spiel sei Langweilig. Eine Stunde später sind nur noch ich und Paul im spiel und ich merke das ich ein wenig angespannt bin. Monopoly tut mir nicht gut. "Jetz gib mir das Geld!" sage ich zu Paul, welcher nicht einsieht das er auf mein Feld kommt. "Ne, ich zahle das mit Zinsen!" "Ich will aber keine Zinsen von dir!" schreie ich ihn fast an. "Reg dich ab!" er wirft mir all sein Geld entgegen und steht wütend auf "Habe keine Lust mehr aus dieses Spiel mit dir!" meint Paul wütend und verschwindet in sein Zimmer. Das letzte was ich höre ist eine Tür die zu geknallt wird. "Hat er verloren?" kichert Till. Mir ist gar nicht zu lachen, denn ich habe Paul verärgert und dabei auch noch angeschrien. Irgendwie macht es mich traurig ihn so frustriet zu sehen. "Scholle, alles gut?" fragt mich Christoph und stupst mich an. "Ich habe Paul gerade verärgert. Ich glaub er mag mich nicht mehr" gebe ich ehrlich zu. "Er ist nicht nachtragend, der kommt schon wieder." muntert mich Christoph auf und ich lächle ihn an.

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