Jetzt hab' ich dich

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Sicht: Richard

Draussen regnet es immer noch und wir überlegen, was wir machen könnten. "Wollen wir draussen fangen spielen?" frage ich so, dass man mich mit einem kleinem Kind verwechseln könnte. "Ich würde gerne, auch wenn es regnet" meint Oliver und wir alle machen dann schlussendlich mit. Ich streife mir schnell eine Wasserdichte Jacke über, so dass ich weniger nass werde. "Bin so weit!" rufe ich erfreut und die anderen sehen auch schon aus, als wären sie fertig. Wir gehen alle zusammen raus, während ich Pauls Hand freudig halte. "Wer will Fänger sein?" Wir blicken uns ratlos an, entscheiden uns dann für Doom. "Ich zähle bis fünf, bis ich euch jage, klar?" wir hetzen los in alle Richtungen. Ich höre, wie Schneider anfängt zu rennen und werde immer schneller.

Der Regen klatscht gegen mein Gesicht, während leichte Windböen meine Haare verunstalten. Ich habe die heute erst sorgfältig gemacht! Langsam halte ich an, beginne dann zu lauschen. Ich höre und sehe niemanden. "Flake ist raus!" höre ich die Stimme von Doom von weit weg. Das ging ja aber schnell. Dann sind es wohl nur noch vier. Ich schleiche durch das Unterholz und treffe dann auf Paul. "Na, ist mein Schatz auch hier?" flüstert er. Ich muss lächeln und schlinge meinen Arm um ihn. "Mir ist kalt" jammert Paul, reibt sich dabei die Arme. Enger schmiege ich mich an ihn. "Besser?" ein nicken ist zu vernehmen. Ich vernehme ein Rascheln, doch beachte es nicht weiter. Doch dann höre ich schnelle Schritte auf uns zukommen, wodurch ich Paul wegstosse. Mit einem Blick nach hinten sehe ich wie Paul los rennt und das Christoph ihn beginnt zu Jagen. Ich hetzte von unserem Standort weg. Wie es scheint, kommt Paul ganz gut klar mit ihm, worüber ich sehr froh bin. Ich verstecke mich hinter Bäumen oder Büschen, um nicht von Schneider gesehen zu werden.

"Paul ist raus!"

Ich bleibe stehen. Es hat ihn doch erwischt und das nur weil ich geflüchtet bin wie ein Egoist! Das, was wir hier gerade spielen, ist für mich kein fangen mehr, sondern ähnelt einer Schlacht. Ich drehe mich immer wieder paranoid um und versuche leise zu sein. Von wo wird er das nächste Mal kommen? Wenn ich eins weiss, dann das Doom sehr gut im Fangen ist. Ich meine er ist sehr schnell und auch intelligent, was mir gar nicht gefällt. "Oliver ist raus!" verdammt. Nur noch ich mit Till gegen Christoph. Ich blicke auf meine Handy Uhr, um die Zeit zu lesen. 13:15. Er hat noch 15 Minuten, um uns zu fangen, bevor er verliert. Ich jogge weiter. "Till ist raus! Ohhh Richard!" Ich höre seine Rufe ganz aus der Nähe. Er hat schon alle ausser mich gefangen, das kann doch nicht sein! Mein Puls wird schneller. Dann sehe ich ihn vor mir. Seine Schritte werden schneller.

Die Jagt beginnt.

Ich beginne zu joggen und werde immer schneller. Mein Atem und Herzschlag werden wie im Takt schneller, doch ich muss das ganze 10 Minuten noch halten! Christoph hängt in meinem Nacken und will nicht nachgeben. Ich sprinte durch den Wald, versuche nicht umzufallen. Ich renne an der alten Hütte vorbei und sehe die anderen. Sie scheinen mich anzufeuern, doch ich höre sie nicht. Ich bin schon sehr lange nicht mehr von jemandem so schnell weggerannt wie in diesem Moment. Wieder im Wald springe ich über einen Stamm, lande perfekt und renne weiter. Der Regen wird mit jeder Sekunde stärker, der Wind wirft mich fast um. Die Kälte interessiert meinen erhitzten Körper schon lange nicht mehr. Doom gibt keine Sekunde nach. Wir beide sind fast gleich schnell, Doom hat aber die höhere Ausdauer. Meine Schwäche. Der Boden unter meinen Füssen besteht aus Schlamm, welcher mir bis in mein Gesicht spritz. ich bleibe immer wieder im Boden hängen. Ich bekomme wieder festen Boden, aber es ist zu spät. Ich werde auf den Boden gerissen. Schneider hat sich förmlich auf meinen Körper geworfen und liegt jetzt auf mir. "H....Hab dich" meint er keuchend, ohne sich von mir zu entfernen. Ich antworte nicht, sondern drücke ihn vorsichtig weg. "Hey, alles...Okay?" fragt er mich und ich gebe ihn ein Nicken. Müde raffe ich mich auf, begebe mich dann mit ihm zu der Hütte. Meine Beine fühlen sich fast schon taub an.

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