Season 1 - Chapter 21

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- 4. April. 2015 -

Rosalie

Christoph: "Wieso so still, hab ich dich überwältigt?"

Ich lege meine Kette an mein Kinn, während Christoph sein Auto fährt. Ich ziehe die Augenbraue hoch und muss grinsen.

Rosalie: "Ich und überwältigt?"

Christoph lacht leise vor sich hin und ich schaue aus dem Fenster.

Rosalie: "Wo fährst du hin?"
Christoph: "Mein bester Freund dreht heute ein Musikvideo."
Rosalie: "Musikvideo."
Christoph: "Riesen Hausparty ist angesagt, also nehme ich dich mit, meine Perle."
Rosalie: "Perle?"

Christoph schaut mit nur amüsiert an, stupst meine Nase an und schaut wieder auf die Straße. Als er anhält, hält er mir meine Tür auf, ich steige und er greift nach meiner Hand, während er mich ins Haus mitzieht. Sollte ich ihm sagen das ich Geburtstag habe und meinen Abend eigentlich alleine verbringen möchte?

Christoph: "Komm schon, Rosalie."

Ich sträube mich dagegen, doch Christoph lächelt mich an, quetscht sich an so vielen vorbei und ich stehe schon im Haus. Christoph legt seinen Arm um mich als wir vor der Terrasse stehen und ich verschränke die Arme vor der Brust, als ein Typ zuerst Christoph und dann mich anschaut und eigentlich weiter laufen will, doch Christoph hält ihn auf.

Christoph: "Yo, Marvin. Das ist meine Perle."
Marvin: "Wowowo, du siehst aus wie .. Also, du.. Warte, was?"
Christoph: "Was los, Bruder?"
Marvin: "Eh, nichts.. Tzon, brauch dich kurz."

Christoph und ich ziehen die Augenbrauen hoch und ich schaue zu ihm auf. Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn, ehe ich ihn aus den Augen verliere.
Die laute Musik dröhnt mir in meine Ohren, ich hasse laute Musik.
Diese Hausparty ist schrecklicher als ich gedacht habe.
Keine Ahnung woher und wieso, aber ein Typ drückt mir einen vollen roten Cup in die Hand, das Zeug will ich gar nicht trinken. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen, ekelhaft.
Ich mache mit meiner Hand Kreis Bewegungen und die Flüssigkeit in dem Cup rührt sich um, nicht meins, also stelle ich es auf den nächst besten Küchentresen und stecke meine Hände in meine Hosentaschen.
Ich mache einen Schritt zurück, eine Schlange tanzend betrunkener Menschen läuft als Polonäse an mir vorbei, lächerlich. Ich puste mir eine Strähne aus dem Gesicht, da sie mich stört. Bringt aber nichts, also binde ich mir meine Haare zu einem Ponytail zusammen.
Wieso hat er mich nur auf diese Hausparty mitgebracht.
Ich verschränke die Arme vor der Brust und ziehe die Schultern hoch, frische Luft.
Ich gehe langsam den Flur entlang, komme an kutschenden Menschen vorbei, versuche meinen Würgereiz unter Kontrolle zu behalten, höre jemanden Erbrechen im Badezimmer.
Das Haus ist einfach riesig, nicht gewohnt. Langsam begebe ich mich in den ersten Stock, die laute Musik nehme ich hier oben nur noch gedämpft wahr. Meine Hand gleitet am Treppengeländer entlang und ich gehe weiter nach oben.
Eine kleine Holztür befindet sich am Ende des Ganges, die ich langsam und neugierig öffne. Eine weitere Treppe geht es hinauf, alles, aber bitte bloß nicht mehr diese schrecklich überfüllte Hausparty. Also steige ich langsam die steilen Treppen hinauf, ein kleines Geräusch. Ich zucke zusammen, mein Zopf schleudere ich ins Gesicht und halte mein Auge fest, dort wo mein Zopf mich getroffen hat.

Rosalie: "Shit."

Ich laufe weiter nach oben und öffne meinen Zopf wieder.
Es wird kühler, je näher ich zu der weiteren Tür komme, diese ich genauso öffne und auf dem Dach stehe.
Strahlend dunkelblauer Himmel, funkelt mich an. Sterne so hell wie noch nie, an diesem, ich verschränke die Arme erneut vor der Brust. Die Kieselsteine sind mein Boden und ich laufe langsam an den Hausrand. Kühler Wind weht umher und mein Blick ist noch immer in den Himmel gerichtet.
So habe ich mir meinen Geburtstag natürlich nicht vorgestellt, alles aber nicht so.
Lieber wäre ich nun eingekuschelt in meinem Bett, mit einem Donut in der einen Hand und in der anderen einen warmen Tee, mit meiner Lieblingsserie und sonst einfach nur alleine, mit meiner kleine süßen Katze.
Ich schüttle leicht den Kopf, eine Sternschnuppe. Leuchtet mich so hell an, fasziniert mich. Meine allererste Sternschnuppe die ich jemals sehe, also folge ich ihr, langsam. Laufe mit ihr mit, auf diesem Dach, lasse meine Hände fallen und starre in den Himmel. Komisch, meine Sternschnuppe kreuzt sich mit einer anderen.

Rosalie: "Wow!"

Echo? Ich höre das Wow erneut, mein Blick richtet sich gerade aus. Zuerst ganz dunkel und dann wird alles etwas heller.
Ich bleibe stehen, mein Ebenbild.
Ich schreie!

Twitches - Like nothing was the same. | Season 1.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt