6 Action

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"Ich bin so weit", tippte ich. "Darf ich fragen, wo wir hingehen?"

"Hast du so einen Ein-Euro-Laden hier oder so einen Krams-Discounter?"

"Hier ist ein Action."

"Dann gehen wir dahin."

Es war Samstagmorgen und noch nicht so viel los in der Stadt.

Ich setzte mich auf mein Rad und fuhr mit meiner Herrin auf meinem Handy zum Action. Ich war da erst einmal gewesen. Das ist einer dieser seltsamen Läden, von denen man nicht glaubt, das die was haben, was man brauchen kann, aber dann kauft man doch Unmengen an Krempel, weil es halt so billig ist.

Action, der Name war so ein wenig Programm. Auch in anderer Hinsicht.

Ich wollte auch wieder Action.

Ich erinnerte mich an ihre Worte. Dass ich um Erlaubnis bitten müsste, wenn ich wieder einen Orgasmus haben wollte.

Was war denn der richtige Zeitpunkt zu fragen?

Wollte sie, dass ich möglichst lange nichts von mir hören ließe, um zu zeigen, wie lange ich es ohne aushielt? So als Zeichen meiner Gehorsamkeit?

Oder wollte sie, dass ich mich sofort meldete, um zu zeigen, wie scharf ich auf sie war und wie sehr ich sie wollte?

Und wie oft würde sie mich abweisen?

Und wenn sie mich abwies, würde sie dann sagen, versuch es in einer Stunde wieder oder in einem Tag oder in einer Woche?

Das waren so viele Fragen.

Und keine Antworten weit und breit!

Wie konnte man nur so gemein sein?

Naja, zurück zum Action.

Ein bisschen mulmig war mir schon, denn jetzt waren wir plötzlich in der Öffentlichkeit. Bislang war alles mehr so in meinen vier Wänden passiert. Ich hatte mal angedeutet, dass ich so öffentliche Sachen gut fand, aber mehr so in der Theorie. Jetzt stand ich da. Mitten in der Öffentlichkeit.

Das hatten wir noch nie gemacht. Was würde jetzt passieren?

Würde sie mir befehlen, mir hier im Action die Klamotten vom Leib zu reißen?

Oder... oder... oder.

Es gab echt viele Sachen, die sie mich machen lassen könnte.

Das konnte sie nicht bringen.

Aber konnte ich mir sicher sein?

Das Handy poppte eine Nachricht auf.

"Zuerst kaufst du einen Bilderrahmen. Der muss groß genug sein, dass du eine Seite von deinen Strafsätzen da reinpacken kannst. Den Rahmen wirst du auch in deiner Wohnung aufhängen, aber niemand wird diese Seite sehen, nur du weißt, dass die da ist, denn du wirst noch eine Seite bemalen oder beschreiben, und auf der gestaltest du was Harmloses, mit dem du aber etwas verbindest, das dich an mich erinnert. Aber wenn du dir das Bild ansiehst, dann siehst du nicht, was da zu sehen ist, du siehst, was darunter ist! Du suchst es dir aus, du entscheidest, was es ist. Sag mir nur nachher, was es geworden ist. Dieses Bild legst du dann über deinen Strafsatz und hängst es an die Wand. Sag mir auch wo."

"Okay. Verstanden."

Ich war mir noch nicht sicher, was ich da machen würde, müsste ich erst drüber nachdenken, aber okay.

Es war schon eine coole Idee, dass da ein Bild mit einer geheimen Nachricht existierte. Also ein Bild, das für einen normalen Menschen irgendeine Bedeutung hatte, aber für mich, weil ich weiß, was darunter ist, hat es eine komplett andere!

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