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Ich versank in Freds Umarmung und klammerte mich an ihn, an seine beruhigende Wärme. Er verlangte von mir keine Erklärung für die Tränen, er tröstete mich einfach. Seine Präsenz alleine linderte das beklemmende Gefühl in meiner Brust, obwohl es mir noch immer den Atem raubte und ich mich fühlte als würde ich Ertrinken. All die Jahre lebte ich in Unwissen darüber. Wie konnte mich meine Mutter noch lieben, wenn sie stets das Gesicht deren sah, die ihren Mann umgebracht hatte? Es war nicht ich. Diesen Satz führte ich mir immer wieder vor Augen. Es warst nicht du, es war Voldemort alleine. Eine Marionette ist nicht Schuld für den Tanz, den sie abliefert, da die Fäden in den Händen eines anderen liegen. Du konntest dich nicht wehren, du warst noch so klein. Und doch, fühlte ich mich schuldig. Ich löste meinen Kopf langsam von Freds Schulter und sein Griff lockerte sich, seine Hände blieben jedoch auf meinem Körper liegen.
„Fred ich muss dir etwas erzählen", stammelte ich und erneut rannen mir Tränen die Augen hinunter. Er blickte mich liebevoll an und wischte die Tränen zärtlich von meiner Wange. „Zuerst sorgen wir uns um dich, bevor du überhaupt einen Gedanken an mich verschwendest.", sprach er, lächelte und ehe ich mich versah, hatte er mich in die Höhe gehoben und ich klammerte mich fest um seinen Hals. „Ich kenne einen Geheimweg, keine Angst", schmunzelte er und er stellte sich vor ein Portrait mit einem ernstblickenden altem Mann auf und sprach laut: „Habeo te amicum" Was „Ich halte dich für einen Freund" in Latein bedeutete (Was ich wusste, da ich mich in meiner Freizeit gerne mit antiken Sprachen beschäftigte). Der Mann nickte und hinter ihm öffnete sich eine Tür. „Führt direkt zum Jungenschlafsaal von Gryffindor, um diese Uhrzeit wird da niemand sein", versicherte mir Fred und wir schritten hindurch. Der Weg dauerte nicht lange und wir sprachen kein Wort, meine Kehle war immer noch zugeschnürt und er akzeptierte diese Stille. Wir schritten durch einen Schrank hindurch in den Schlafsaal, wo mich Fred behutsam auf eines der Betten absetzte. Er wickelte die Decke um mich und zog den Vorhang zu. „Bin gleich zurück, ja? Mach es dir bequem.", sagte er mir und schon war er verschwunden. Und so saß ich da, im Jungenschlaafsaal eines anderen Hauses, an meinem Geburtstag, mit von Tränen geröteten Augen und einem zerreisenden Schmerz in meiner Brust. Denk nicht mehr daran. Redete ich mir ein, doch Dumbledores Worte waren stets vor meinen Augen. Der Vorhang des Bettes wurde geöffnet und Fred blickte hinein. „Ich wusste nicht ob du was essen magst, aber hier. Ginny hat sie gemacht, sie sind echt gut!" Er reichte mir eine Tasse Tee und einen Teller voller Kekse. Ich stellte es auf dem Nachttisch ab und trank einen Schluck, die warme Flüssigkeit durchflutete meinen Körper. „Danke", flüsterte ich und stütze meinen Kopf an seiner Schulter ab. Wir saßen eine Weile da, ich knabberte an einem der süßen Zitronenkekse herum und Fred streichelte meinen Rücken. Es fühlte sich so natürlich an. Doch etwas störte, und zwar das Geheimnis, welches ich in mir trug. Ich riss all meinen Mut zusammen und atmete tief aus, bevor ich ihm von meinen Erlebnissen in Dumbledores Büro erzählte. Als ich fertig war und wieder Tränen in den Augen hatte sagte er nur: „Holly wenn du glaubst, dies wäre in irgendeiner Weise deine Schuld liegst du falsch. Du-weißt-schon-wer hat unglaubliche Kräfte und er hat durch dich gehandelt. Ein kleines Kind, wie du damals warst, kann nicht gegen den Imperiusfluch ankommen. Du musst dir keinen Vorwurf machen, wirklich Holly vertrau mir, es warst nicht Du." Ich schwieg und nickte leicht. Es war nicht ich gewesen.
Ich verbrachte den Rest meines elenden Geburtstags im Gryffindorgemeinschaftsraum, an Freds Seite. Er gab mir Trost und Kraft. Am Abend sagte ich, ich müsse nun zurück und er begleitete mich zur Tür. Fred hielt meine Hand fest und blickte mir tief in die Augen. Er sah all die Trauer, all den Schmerz und ich sah sein Mitleid mit mir. „Hab kein Mitleid Fred, ich bin noch nie über den Tod meines Vaters hinweggekommen und dies machte alles nur noch schlimmer. Ich lebte im Glauben er sei bei einem Autounfall ums Leben gekommen und dies ändert so viel, weißt du? Aber ich weiß, du hast Recht. Es war nicht ich.", sagte ich und verzerrte meine Lippen zu einem schwachen Lächeln: „Danke Fred, für alles" Wir umarmten uns ich spürte seine Wärme, ich hatte mich noch nie so wohl gefühlt, er war für mich wie der Felsen in der Brandung. Unsere Umarmung lockerte sich wieder und dann flüsterte Fred: „Ich liebe dich Holly Evergreen" und er nahm mein Gesicht in seine Hände, näherte sich meinem Gesicht, bis ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte und küsste mich zärtlich. Mein Herz schlug so heftig, dass ich es in meiner Brust spüren konnte und ich gab seinen Lippen nach und es schien, als würde alles stehenbleiben. Es existierten nur noch wir, kein Schmerz, kein Leid. Fred schlang seine Arme um meine Hüfte und zog mich näher an ihn heran, sein Kuss wurde leidenschaftlicher, aber blieb zärtlich und nicht drängend. Die Hitze breitete sich in meinem Körper aus und dieser so schreckliche Tag, diese herzerreissenden Neuigkeiten, alles schien nichtig zu werden, da nur dieser eine Moment zählte, in dem Fred und ich eins waren.
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So, nun habe ich es endlich geschafft weiterzuschreiben. Es tut mir sehr leid, dass es immer so lange dauert, aber ich muss sowieso deswegen mit euch reden. Ich merke wie mir in letzter Zeit die Inspiration fehlt und weil ich noch so viel anderes um die Ohren habe, findet es einfach keinen Platz mehr. Es haben auch die letzten Kapitel immer weniger Leute gelesen, was auch verständlich ist, wenn ich so lange "Pausen" einlege zwischen den Kapiteln. Aber ich bin auch nicht zufrieden mit dem Endprodukt und leider deswegen nicht immer motiviert zu schreiben, bin halt auch nur ein Mensch :/ Ich danke euch für die Lieben Kommentare und es tut mir so leid, aber ich denke ich muss die Geschichte abbrechen/ eine längere Schreibpause einlegen. Falls dies der Fall ist, werde ich euch demnächst ein Update schreiben, und wenn mich plötzlich der Inspirationspfeil trifft, geht die Geschichte weiter :D Ich weiss nicht ob mir die Geschichte so gefällt, mal sehen was die Zukunft bringt...
Danke für die fleissigen Leser (und die 3k reads <3), es macht mich sehr glücklich wenn andere meine Geschichte mögen, auch wenn ich selbst nicht zufrieden bin!
Bis bald xxx
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I solemly swear - Fred Weasley & Holly Evergreen
FanfictionHolly Evergreen tritt nun ihr fünftes Jahr an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei an. Sie ist eine Ravenclaw und teilt ihren Jahrgang mit Harry Potter. Neben den ZAG's, den ständigen Bemühungen von Umbridge in Hogwarts für "Ruhe und Ordnung...