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Der Tag ging so schnell wie ein Augenzwinkern vorbei und in meinem Hinterkopf ruhte in all den Schulstunden der Gedanke an Heute um 5:00, was immer näher rückte. Nach dem Unterricht huschte ich schnell nach oben und zog mir ein dunkelgrünes Kleid an, welches knapp über meine Knie ging, über den Brustbereich geknöpft war und man im Nacken zu einer Schleife zusammenband. Dazu schwarze Strumpfhosen, Oxfords und einen kuscheligen Cardigan. Ich liebte die Mode der 50er und trug so oft ich konnte Kleider. Obwohl ich bemerkte, dass meine Locken in alle Richtungen von meinem Kopf abstanden, konnte ich nichts mehr dagegen tun, da die Uhr schon kurz vor 5 anzeigte, was meinem Herzen einen kleinen Stich versetzte. Eilends lief ich zur Bibliothek, mit einem ständigen Glücksgefühl in der Bauchgegend. Ich erkannte Fred von weitem, er grinste mir fröhlich entgegen: „Guten Abend die Dame", begrüsste er mich „Der Herr", gab ich zurück und er verneigte sich tief vor mir. „Komm Holly", forderte er mich auf und ich folgte ihm.
Im siebten Stock, gegenüber des Wandteppichs von Barnabas dem Bekloppten, machte Fred halt. „Wir sind da", strahlte er. Ich sah mich um, neben dem Wandteppich gab es hier nichts besonders herausragendes zu sehen „Also...den Wandteppich kenne ich schon", sagte ich und er prustete los. „Ich zeig's dir" Fred begann neben der Wand hin und her zu laufen und leise etwas vor sich hin zu murmeln. Ungläubig betrachtete ich ihn, was wollte er erreichen? Doch dann geschah es. Urplötzlich erschien eine Türe an der Wand und Fred blickte mir zufrieden entgegen. „Wie - ", stotterte ich, doch er nahm meine Hand und zog mich zur Tür hin. Wir traten ein.
Es war ein gemütlicher Raum, der Boden war aus Holz und die Wände in einem warmen Braunton gestrichen. In der Mitte standen zwei Sofas, zwischen ihnen stand ein Tisch auf dem ein Kessel Tee mit zwei Tassen platziert war. Im Hintergrund prasselte ein Feuer und Lichterketten hingen von der Decke, die den Raum in ein wohliges Licht tauchten.„Interessant", erwiderte Fred und wandte sich an mich: „Wie findest du's?" „Was, Fred, was ist das für ein...wundersamer Raum?", stammelte ich, da ich es immer noch nicht fassen konnte, dass dies einfach aus dem Nichts aufgetaucht war. Fred lächelte zufrieden. „Der Raum der Wünsche", erklärte er mir träumerisch: „Wenn man drei mal vor dieser Wand auf und ab läuft und sich dabei einen Raum wünscht, den man gerade dringend braucht, erscheint er auf magische Weise und enthält genau das, was man benötigt." „Und du hast dir was genau gewünscht?", fragte ich und er erwiderte „Einen Kennenlern-Raum." Ein Lächeln huschte mir über die Lippen. „Na dann, nimm doch Platz!", rief er und deutete auf eines der Sofas, während er sich auf das gegenüberliegende setzte. „Tee?", fragte ich und er nickte. Die Kanne und die Tassen waren mit roten Blüten verziert und passten farblich mit den Blumen zusammen, die auf dem Kaffeetisch standen. „Also, was sind deine Lieblingsblumen?", fragte Fred. Ich blickte auf, da ich vermutete er würde mich jetzt gleich auf den Arm nehmen, doch er beobachtete mich aufmerksam. „Ich liebe alle Blumen, der Frühling ist meine Lieblingsjahreszeit. Müsste ich mich doch entscheiden, würde ich Vergiss-mein-nicht nehmen. Sie sind so zart und doch ist ihre Farbe intensiv und für mich sind sie wie ein Hauch an - entschuldige ich schweife ab.", erwiderte ich und meine Wangen nahmen einen leicht rötlichen Stich an. „Poetisch", lachte Fred. „Und deine? Ich vermute rote Rosen, denn du bist der geborene Romantiker, nicht wahr?" Fred prustete los und ich stimmte mit ein, wir witzelten und lachten uns die Seele aus dem Leib. Ich fühlte mich so leicht, frei von allen Sorgen und zu tiefst glücklich, die Zeit verging wie im Flug.
„Wusstest du, dass ich nach einer Blume benannt bin? Holly ist die Winterbeere und weil sie immergrün ist, dachte meine Mutter es würde zu meinem Nachnamen passen", erläuterte ich nach einiger Zeit „Holly Evergreen", wiederholte Fred: „Winterbeere Immergrün" Ich zuckte mit den Schultern während Fred für eine Weile einfach immer wieder meinen Namen murmelte und auf verschiedenste Weise betonte. Als er kurz innehielt fragte ich lächelnd: „Fertig?" Doch genau im gleichen Moment knurrte mein Magen laut und Fred sagte nur: „Hunger?" „Ich habe nichts zu Abend gegessen", versuchte ich mich zu rechtfertigen „Das lässt sich ändern!", rief er und sprang hoch. Er rannte in Richtung Tür, doch ich war noch nicht einmal aufgestanden. „Fred Weasley", flüsterte ich und folgte ihm schließlich aus dem Raum hinaus.
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I solemly swear - Fred Weasley & Holly Evergreen
FanfictionHolly Evergreen tritt nun ihr fünftes Jahr an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei an. Sie ist eine Ravenclaw und teilt ihren Jahrgang mit Harry Potter. Neben den ZAG's, den ständigen Bemühungen von Umbridge in Hogwarts für "Ruhe und Ordnung...