Kapitel 3

1.3K 83 0
                                    

***

„Holly? Ist alles ok? Du...", fragte ich, da sie plötzlich so blass aussah. Doch in diesem Moment stürzte sie vorneüber und schlug am Boden auf. Sofort sprang ich auf und rief: „Holly! George was ist mir ihr los?" George und ich knieten uns neben sie. „Sie ist ohnmächtig", stellte George fest, „die Blutung hört nicht auf Fred! " „Beim Barte des Merlin was ist nur passiert? Hol sofort Hilfe George ich sehe mal ob sie ansprechbar ist!", rief ich verzweifelt. „Fred wir sind schon da, wir sollten sie nach draußen bringen!" er deutete zum Fenster. Wir waren wirklich schon angekommen, die Silhouetten von Hogwarts schimmerten durch den dichten Nebel hindurch. Ich entschied mich zu handeln und hob sie hoch. Ihr ganzes Gesicht war mit Blut verschmiert und alle Farbe war ihr entweicht. Meine Muskeln verkrampften sich als ich nur daran dachte, dass unser Nasenblutnougat an der ganzen Sache Schuld war. Ich drehte mich zu George um: „Wie ist es möglich, dass so etwas beim Nasenblutnougat passiert? Wir haben es so oft getestet und perfektioniert, es kann nicht..." „Keine Ahnung, aber Fred jetzt geh sofort mit ihr in den Krankenflügel!" Ich nickte und rannte, mit ihr in meinen Armen, nach draussen.

Ich hielt Ausschau nach Hagrid, doch ich konnte nur Professor Raue-Pritsche sehen, die an seiner Stelle gerade die Erstklässler zusammentrommelte. „Professor! PROFESSSOR! Bitte, ich brauche  Ihre Hilfe!" Sie schenkte mir einen spitzen Blick und bewegte sich auf mich zu. Als sie die blutverschmierte, bewusstlose Holly in meinen Armen sah klappte ihr der Kinnladen herunter und sie rief entgeistert: „Mr. Weasley, was um Himmels Willen ist mit ihr passiert?" „Professor, bitte, ich erklärs' Ihnen später, ich muss jetzt dringend in den Krankenflügel!", schrie ich förmlich denn mittlerweile war ich wirklich verzweifelt, sie verlor viel zu viel Blut. Sie murmelte etwas vor sich hin und kratze sich am Kinn. Dann wandte sie sich den Erstklässlern zu und machte ihnen klar, dass sie sich unter keinen Umständen vom Fleck bewegen sollen. Diese starrten aber alle nur auf Holly, die reglos in meinen Armen lag. Was für ein schönes erstes Bild sie von Hogwarts bekamen. Danach packte sie mich an der Schulter und führte mich zum vordersten Wagon der Kutschenkollone. „Steig ein, sobald du oben bist bringst du sie unverzüglich zu Madam Pomfrey. Ist das ok?" Ich nickte und setzte mich in die Kutsche. Ich sah wie Professor Raue-Pritsche vorne neben die Kutsche trat, mit der Luft redete und schließlich in die Luft schlug bevor die Kutsche in einem rasanten Tempo den Berg nach oben fuhr. Manchmal verstand ich diese Professoren wirklich nicht.

Noch nie war eine Hogwartskutsche so schnell gefahren, deswegen umklammerte ich Holly so fest ich konnte. Es tropfte immer noch Blut aus ihrer Nase und sie lag wie leblos in meinen Armen. Ihre Haare waren immer noch hinten hochgesteckt und einzelne Locken fielen ihr ins Gesicht, die ich dann sanft zur Seite strich. Im Nu waren wir oben am Schlosstor angekommen. Ich stürmte an der großen Halle vorbei direkt in den Krankenflügel. „Madam Pomfrey!", rief ich erleichtert als ich sie auf dem Gang erblickte. Sie drehte sich um und erschrak als sie Holly sah, ein grausamer Anblick. Das Blut war überall und sie war mittlerweile fast so bleich wie ein Geist. Ich erklärte ihr alles. Sie nahm sie mir aus den Armen, legte sie auf ein Bett, schwang ihren Zauberstab und die Blutung stoppte. Während sie eine hellblaue Flüssigkeit aus ihrem Wandschrank holte, strich ich Holly erneut die Strähnen aus dem Gesicht. Madam Pomfrey beäugte mich kurz und schüttete dann aber den Inhalt des Fläschchens in Hollys leicht geöffneten Mund. Sofort begann sie zu blinzeln und als sie wieder zu sich kam, merkte sie, dass sie voller Blut war und schrak auf. Madam Pomfrey beruhigte sie, säuberte ihren Schulumhang mit Hilfe eines Zauberspruches und wusch ihr das Gesicht. Während dieser ganzen Prozedur sagte ich kein Wort, bis Madam Pomfrey sich schließlich an uns wandte: „Also gut, so wie Mr. Weasley es mir geschildert hat, bist du ohnmächtig geworden nachdem deine Nase begonnen hat zu bluten und das Blut auf deine Hände tropfte, ist das richtig?", fragte sie. Holly atmete tief ein und sagte dann: „Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Alles was passiert ist, nachdem George mir das Nasenblutnougat gegeben hat, ist nicht mehr in meinen Erinnerungen" „Typisches Symptom", erklärte Madam Pomfrey: „Kann es sein, dass du irgendeine sehr schlechte Erinnerung verbindest mit Blut oder Nasenbluten?" Holly überlegte und schüttelte dann den Kopf: „Nein ...ich kann mir nicht erklären wieso ich ohnmächtig wurde" „Ich vermute, deine Ohnmacht hat so lange angehalten, weil du dir den Kopf angeschlagen hast und gleichzeitig soviel Blut verloren hast, sonst sind solche Ohnmachtsanfälle meist kurzweilig. Wie ist nochmals dein Name Kleines?" fragte sie liebevoll und beugte sich zu ihr herunter. „Holly, Holly Evergreen Madam." Plötzlich schweifte Madam Pomfreys Blick in die Ferne und sie murmelte: „Nein, das kann nicht..." Ich räusperte mich und sagte dann: „Was? Madam Pomfrey?" Sie schüttelte energisch den Kopf, hustete und sagte dann zu Holly: „Nichts. Du hast wohlmöglich einfach...überreagiert. Kann vorkommen also...schau einfach dass du keines dieser Dinger mehr isst. Wenn es dir wieder gut geht, kannst du gehen" „Aber...", wollte Holly einwenden, aber Madam Pomfrey schüttelte nur abermals den Kopf und sagte bestimmt: „Keine weiteren Fragen jetzt. Ich will nicht, dass so etwas nochmals vorkommt. Geht jetzt bitte, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, solche Sachen sind nicht...selten" Sie drehte sich um und verließ den Krankensaal. Dies war sehr ungewöhnlich, aber ich machte mir keine weiteren Gedanken darüber, hatte wohlmöglich einen schlechten Tag. Holly drehte sich zu mir um und sagte: „Das war seltsam" „Schon ziemlich. Du warst seltsam! Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so viel Blut in der Nase hat wirklich erstaunlich." Lachend erhob sie sich. „Es tut mir übrigens leid, ich weiß nicht was in mich gefahren ist..." „Mach dir keine Sorgen, Ron wird auch immer fast ohnmächtig wenn er eine Spinne sieht", scherzte ich und erhob mich dann: „Wenn wir jetzt nach unten gehen, erwischen wir wahrscheinlich noch was zu essen, ich verhungere. DU hast ja schon Nasenblutnougat gegessen..." Sie lachte erneut und antwortete dann: „Ich könnte aber noch was anderes gebrauchen. Lass uns gehen."

Als wir gemeinsam in die Grosse Halle eintraten, hielt Dumbledore gerade seine Rede. Er stoppte kurz, lächelte, deutete auf uns und rief belustigt: „Die Nachzügler sind da! Begebt euch bitte zu euren Tischen, was auch immer ihr zwei getan habt, jetzt gibt es Essen!" Ich merkte wie Holly neben mir knallrot wurde und dann mit gesenktem Blick zum Ravenclawtisch hinüber eilte. Ich sah George wie er mir zuwinkte und dann setzte ich mich neben ihn. Er stupste mich an und flüsterte: „Man muss übrigens nicht Mädchen krankenflügelreif machen, um sie zu beeindrucken" Ich schnaubte und rammte ihm meinen Ellbogen in die Seite. Im gleichen Moment warf ich einen Blick hinüber zum Ravenclawtisch und blieb an Holly hängen. Sie sass neben Luna Lovegood und erzählte ihr gerade etwas, sie sah sehr glücklich aus. Die Haarsträhnen, die aus ihrer Frisur fielen strich sie sich beiläufig wieder aus dem Gesicht und aus irgendeinem Grund, huschte mir deshalb ein Lächeln über die Lippen.

***

Dieses Kapitel ist jetzt aus Freds Sicht geschrieben, weil Holly war ja sowieso die Halbe Zeit nicht bei Bewusstsein :D Wie fandet ihr das Kapitel? Es wurde auch deutlich länger als die vorherigen, lasst mich wissen was ihr bevorzugt :3 Wie bereits erwähnt, freue ich mich über Rückmeldungen und danke für die 100 Reads! Bin überglücklich :) xx

Werde so schnell wie möglich updaten!

I solemly swear - Fred Weasley & Holly EvergreenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt