Kapitel 2

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George blickte Fred für einen kurzen Moment entgeistert an, lächelte dann aber und schüttelte unmerklich den Kopf. Fred beachtete dies gar nicht und begann sofort mir ihre verschiedensten Scherzartikel vorzustellen. Von Würzzungentoffees bis Nasenblutnougat hatten sie alles im Angebot, sie nannten sie "Nasch-und-Schwänz Leckereien", welche sie in ihrem letzten Jahr in Hogwarts, an diversen Schülern "perfektionieren" wollten.

„Es wird Zeit unsere Schulumhänge anzuziehen", bemerkte George nach einer Weile und begann in seinem Koffer nach ihm zu wühlen. „Ist meiner da irgendwo?", erkundigte sich Fred, aber George erwiderte nur, dass er sie nicht finden konnte. „Accio Umhang!", rief Fred und der Umhang flog aus dem Koffer direkt in seine Hand, mit ihm purzelte dafür noch der restliche Kofferinhalt heraus. George tat ihm gleich und mit einem kurzen Schwung mit dem Zauberstab war die ganze Unordnung wieder aufgeräumt. „Ihr seid jetzt beide schon 18 oder? Ihr dürft schon seit einem Jahr außerhalb der Schule zaubern! Mann, auf das freue ich mich schon so sehr..." „Jep", antworteten sie, ein Knall durchriss die Stille und beide waren verschwunden. Ich erschrak und blickte verwirrt um mich, doch in der nächsten Sekunde knallte es erneut und die Zwillinge saßen wieder an ihren Plätzen. „Und apparieren!", rief ich begeistert und klatschte in die Hände. Die beiden grinsten mich an und erklärten mir, wie sie den ganzen Sommer lang ihre 9-köpfige Familie damit geärgert hatten. „Es war genial", prustete Fred und lehnte sich zurück. „Ich kann meinen 17ten Geburtstag kaum erwarten, aber es dauert noch über ein Jahr!" erwiderte ich seufzend. „Genau, und vor dir liegen noch die ZAG's...", schnaubte George und fuhr sich durch die leuchtend roten Haare. „Die Hälfte unseres Jahrgangs erlitten schreckliche Zusammenbrüche...", erläuterte Fred grinsend: „Tränen über Tränen...das 5te Jahr ist grausam" „Danke für die schönen Aussichten", entgegnete ich und boxte Fred freundschaftlich in den Arm. Er warf sich dramatisch auf den Boden, hielt sich den Arm und rief: „Ich sterbe George! Ich sterbe! Räche mich an diesem brutalen Weibsbild, dass mich davon abgehalten hat die größten Streiche zu vollbringen...!" Ich seufzte und lachte gleichzeitig über seine kleine Theatereinlage.

Ich musste mich nun wirklich bereitmachen für die Ankunft in Hogwarts also warf ich mir den Schulumhang über, band meine schwarzen Locken zu einem chaotischen Dutt nach oben und warf mir den Ravenclaw Schal um den Hals, weil draußen eine kalte Herbstbrise über die Felder zog. Mein Blick schweifte zum Fenster. Der Zug brauste an grünen Feldern vorbei und der frühe Herbst machte sich bemerkbar indem er alles mit einem leichten Rotschimmer färbte. Den Blättern wurde allmählich ihre Farbe entzogen und alles was im Sommer so schön geblüht hatte, begann langsam abzusterben. Die Natur wurde vorbereitet auf die Ruhe welche die Kälte des Winters über sie legte, wenn die Sonne nur noch selten die dicke Wolkendecke durchbrach. „Der Gegenspieler des Frühlings", nannte ihn meine Mutter immer. Sie sagte, er habe die entgegengesetzte Aufgabe, denn während der Frühling alles aufweckte, schläferte der Herbst alles ein. Das laute Lachen von Fred riss mich aus meinen Gedanken in denen ich für einige Zeit verloren gegangen war.

Plötzlich schoss mir ein völlig anderer Gedanke durch den Kopf und ich wandte mich wieder an die Zwillinge: „Wisst ihr was? Ich würde gerne ein Nasenblutnougat ausprobieren!" Die Neugierde trieb mich zum Verlangen, eines zu kosten. „Testpersonen sind immer herzlich willkommen!", antwortete Fred, und George reichte mir eine orange/violette Süßigkeit. „Testen auf einige Gefahr! Der orange Teil verursacht das Nasenbluten, der violette Teil stoppt die Blutung sofort", erklärte George, und Fred drehte sich in meine Richtung um mir zuzusehen, wie ich es mir in den Mund steckte. Sofort spürte ich wie warmes Blut aus meiner Nase zu rinnen begann. Ich versuchte verzweifelt mit meiner Hand das Blut davon abzuhalten auf meinen Umhang zu tropfen, doch als ich die rote Flüssigkeit in meiner Handfläche sah, wurde mir speiübel und meine ganze Umgebung verdunkelte sich. Ich vernahm von weitem noch Freds Stimme: „Holly? Ist alles ok? Du..." als plötzlich alles in ein schwarzes Loch hineingesogen wurde, ich einen dumpfen Schlag spürte und dann, nichts mehr.

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Ich dachte, ich beende das zweite Kapitel mal hier, in der Hoffnung, dass es euch gespannt macht auf das dritte Kapitel! ;) Bitte sagt mir was ihr über das Kapitel denkt und schreibt es in die Kommentare, es würde mir auch helfen allenfalls etwas zu verbessern :) Danke an die Leute, die sich die Zeit genommen haben, die beiden Kapitel zu lesen <3

I solemly swear - Fred Weasley & Holly EvergreenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt