KAPITEL 2

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Chan POV:

Endlich - ich kann es nicht erwarten.

Wir brachten genüsslich unsere zarten Blutspenderinnen in unser Ritualzimmer und machten es ihnen gemütlich. Natürlich wurden sie wie immer von uns mit Ketten an den Wänden befestigt, doch im Vergleich zu den letzten Ritualen haben wir uns doch echt mehr Mühe gegeben. Die Jungs haben auf meine Anweisung hin den steinernen Raum aufgeräumt, die Glasscheiben geputzt und das ganze müffelnde Blut beseitigt. Dank ein paar Kissen und Decken sollte auch das Spielchen nach dem Akt etwas angenehmer für alle werden.

Es hat diesmal etwas länger gedauert bis wir genug freiwillige Spenderinnen gefunden haben, aber ich schätze das liegt nur daran, dass wir gerade erst wieder aus der Menschenwelt zurück gekommen sind. Ich kann es wirklich kaum erwarten, ich habe schon so lange kein Blut mehr zu mir genommen, dass ich beinahe verdurstet bin.

Eine Sache wundert mich jedoch noch... Wir alle sind schon den ganzen Tag gut in Stimmung weil wir uns auf das Ritual freuen, sogar die Mädels hatten denke ich einen großen Spaß an unserem verführerischen Spiel dass wir mit ihnen gespielt haben - doch das Mädchen dass mir übrig geblieben ist, schien irgendwie ein bisschen verkrampfter zu sein.

"Was grübelst du vor dich hin, Leitwolf - wir wollen endlich anfangen", drängte mich mein ältester Untergebener Minho. Er schien schon sehnlichst auf den Moment zu warten, indem er endlich wieder zu Kräften kommen konnte. Ein halbes Jahr haben wir bei den Menschen verbracht und bis auf einige kleine Ausfälle wirklich auf das Trinken von Blut verzichtet. Zum Glück gibt es viel Fleisch in der Welt der Menschen, doch es ist was ganz anderes ein gegrilltes Stück Steak zu essen, als es zu Jagen und sein Blut zu genießen. So langsam läuft mir auch das Wasser im Mund zusammen. Ich drehte meinen Kopf sanft zu ihm, ließ aber meinen in Gedanken versunkenen Blick auf dem Mädchen, das vor mir kniete und ... zitterte? "Wow Alpha - hast du dich nicht etwas zurückhalten können, so wie sie schon zittert?" scherzte Jisung, welcher sich zu seinem Lover Minho gesellte und Lilly anstarrte. Lilly.. so hat sie sich mir zaghaft vorgestellt. Sie fesselte meine Augen an ihrem Körper und ich spürte eine Anziehungskraft von ihr ausgehen, wie mich noch nie ein menschlich- aussehender Körper angezogen hat. Irgendwas muss mit ihr anders sein, dass sie mich durch nichts tun so stark in ihren Bann ziehen kann. Halluziniere ich oder bin ich wirklich so an meiner Grenze? "ich.. hab aber nicht wirklich.." Ich kniff verwirrt meine Augen zusammen. Hatte sie wirklich Angst? oder ist das ein Teil eines triebhaften Spiels?

Wieso kann ich meine Augen nicht von ihren schwachen, zitternden Beinen wegnehmen? Sie riecht so..?

langsam lockte mein versteifter Blick auf ihr auch das restliche Gefolge an, das sich im Raum zusammengefunden hatte. Ich sah mir genauestens die Reaktionen der Jungs um mich herum an und fragte mich ob sie sie auch so intensiv riechen konnten wie ich...

Sie betrachteten Lilly zwar kurz, doch ließen schnell wieder ab, aufgeregt darüber, endlich wieder Blut auftanken zu können.

Erwartungsvoll gingen sie auf ihre auserwählten Begleiterinnen zu und nahmen ihnen mehr oder weniger sachte die Knebel und Augenbinden ab. Die schönen Frauen vor ihnen zeigten sich willig und erregt darüber, in unserer kleinen Höhle aufgewacht zu sein. Sie zogen die Jungs aufgeregt an sich ran und verfielen in ein Spiel aus sinnlichen Berührungen bis hin zu heftigem Speichelaustausch. Ich spürte, dass auch Lilly langsam wieder zu sich kam, nachdem Minho zuvor schnell ihre Verwandlung verhindert hatte. Sie riss sofort an den Ketten und begann heftig mit ihrer Nase zu zucken. Ich hob die Augenbraue, als ich ein warnendes Knurren von ihr hörte, dass mich ehrlich gesagt etwas anturnte. Sie spielt doch eindeutig mit mir.

Ich betrachtete sie noch kurz, bis ich darauf kam, ihren Geruch nun doch etwas genauer zu inspizieren. Ich kam ihr nur Zentimeter näher und sofort drückte sie sich weg von mir, obwohl sie mich nicht einmal sehen konnte. Entweder sie ist eine begnadete Schauspielerin oder sie hat wirklich Panik. Ich wusste nicht ganz wie ich darüber denken sollte, dass sie sich hier wie eine Gefangene aufführte aber so langsam gefiel mir ihr Spielchen nicht mehr. Ich verhungere. Also riss ich ihr die Augenbinde weg und starrte in bernsteinfarbene, aggressiv leuchtende Augen. Sie knurrte trotz Knebel in ihrem Mund und ihre Körpersprache deutete darauf hin, dass sie kampfbereit war. Ich wollte ihr vorsichtig den Knebel aus dem Mund nehmen und lehnte mich dabei über ihre Schulter, während ich mir genehmigte, nochmals ganz dicht an ihrem Hals entlang zu schnüffeln. Ich bekam Gänsehaut bei dem Geruch ihres Blutes, dass irgendetwas hypnotisierendes an sich hatte. Ich hatte noch nie so einen stark anziehenden Blutgeruch vernommen. Natürlich habe ich ihr verstecktes Wesen eines Tigers schon im ersten Augenblick, als wir uns gegenüber standen, erahnt, aber mit ihrem Blut schien doch noch irgendetwas anders zu sein als bei den Tigern, die ich vorher kennengelernt hatte. Niemals hätte ich gedacht, dass sich jemals ein solches Tier freiwillig als Spenderin zur Verfügung stellen würde, da andere Raubtiere normalerweise ungern die Rolle des Beutetiers spielen.

Inner Darkness - Straykids x OC x Txt x Enhypen  ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt