7. Leb wohl, altes „Ich"

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Vier Tage vergingen, nachdem Stefanie Flynn zum letzten Mal gesehen hat. Es verging keine Nacht, in der sie ihm nicht einen einzigen Gedankengang widmete. Die Sonne schien in ihr Zimmer und spendete angenehmes Licht. Ihr Wecker zeigte, dass es bereits sieben Uhr am Morgen war, als Stefanie ihre Augen öffnete und aus dem Bett stieg. Sie zog sich einen alten College Pullover ihres Vaters über und verließ nichtssagend das Zimmer. Der Flur war völlig leer und es schien, als wäre sie die einzige, die in der Schule war. Die alten Holzdielen knackten bei jedem Schritt, den sie tätigte und in den hellen Sonnenstrahlen sah man feine Staubpartikel schweben. Verwirrt betrat sie den Speisesaal und stellte fest, dass auch hier niemand war. Stirnrunzelnd ging sie auf ein Fenster zu und sah Hope und Caroline auf einer Bank im Vorgarten der Salvatore boarding school sitzen. Caroline war den Tränen nah und hat ihren Kopf auf Hopes linker Schulter angelehnt. „Direktorin Forbes, ist alles in Ordnung?" fragte Stefanie und kletterte durch das Fenster hinaus. „Warum bist du nicht mit dem Rest der Schule im Wald? Die Lehrkräfte zeigen den Vampiren, wie sie sich vor Wölfen schützen können. Es ist wichtig dass du lernst, wie du mit Gefahrensituationen umgehst." antwortete Caroline und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. „Nun, da ich scheinbar verschlafen habe und sowieso nicht mit in den Wald gekommen bin, können Sie mir ja verraten, was los ist." widersprach Stefanie ihr. Angespannt schüttelte Hope den Kopf und lief eng an Stefanie vorbei. „Es geht dich nichts an an, Salvatore." flüsterte sie in Stefanie's Ohr. Stefanie verdrehte ihre Augen und fasste ihr auf die Schulter. „Pass auf, wie du mit mir redest, Mikaelson."
„Soll das eine Drohung sein?" fragte Hope lachend und zeigte Stefanie ihre Reißzähne.
„Hört sofort damit auf!" rief Caroline. „Ihr verhaltet euch wie zwei aggressive Teenager."
„Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, doch Hope Mikaelson ist ein aggressiver Teenager." meinte Stefanie lachend. „Du sehnst dich nach meiner Faust in deinem hübschen kleinen Gesicht, hab ich recht?"
Stefanie strich Hope eine Strähne aus dem Gesicht, biss sich auf die Lippen und meinte: „Flirtest du mit mir, Mikaelson? Gib zu, dass dir mein Gesicht gefällt."
Hope schlug ihr die Hand aus dem Gesicht und verdrehte die Augen.
„Ich vermisse die alte Stefanie." flüsterte Hope und betrat das Schulgebäude. Der Wind pfiff durch den Garten und Caroline schloss ihre Augen.
„Direktorin Forbes, bitte sagen Sie mir, was sie auf dem Herzen haben." bat Stefanie und setzte sich zu ihr. „Das kann ich nicht. Es wäre respektlos mit dir darüber zu reden."
„Respektlos?" meinte sie fragend und schaute ihr ins Gesicht. Ihr Interesse schien zu steigen.
„Es geht um deine Mutter, Stefanie."
Stefanie runzelte die Stirn und nickte leicht.
„Was ist passiert?"
„Sie hat mich einige Tage zuvor gefangen genommen und mir gedroht." erklärte Caroline und legte ihre Hand auf Stefanie's Hand.
„Sie wollen mir weismachen, dass meine Mutter, die nebenbei erwähnt auch noch Ihre beste Freundin war, Sie gekidnappt hat?"
Caroline nickte und richtete ihren Blick starr auf den Boden.
„Das kann ich mir nicht vorstellen..."

„So war es aber!"
widersprach ihr Hope, welche seit einer Weile am Fenster stand und ihnen zugehört hat.
„Deine Mutter ist nicht mehr die, die sie vorher war. Ich vermute, dass ein Monster ihren Körper in Besitz genommen hat."

„Ihr beiden seid die einzigen Monster, die ich sehe, wenn ihr meiner Mum wirklich so etwas zutrauen könntet." meinte Stefanie wütend und schlug Carolines Hand weg.
„Stefanie..." rief Caroline, doch Stefanie drehte sich nicht um. Im Gegenteil. Sie schaute starr gerade aus und stieß Hope mit ihrer Schulter um.
„Geht's noch?" rief Hope und packte Stefanie am Arm. „Deine Art und Weise, wie du mit deinen Mitmenschen umgehst, ist wirklich fraglich. Kein Wunder, dass du keine Freunde hast." Flüsterte sie in Stefanie's Ohr und grinste. Boshaft holte Stefanie aus und verpasste Hope eine Ohrfeige.
„Was stimmt nicht mit dir, Salvatore?!" rief Hope und drückte Stefanie an die Wand.
„Du kannst nicht rational denken! Deine Gefühle stehen dir im Weg und du siehst gar nicht, was für eine boshafte Schlampe deine Mutter ist." rief Hope, doch ihre Worte brachten Stefanie zum Brodeln. Ihre Venen unter den Augen kamen zum Vorschein und sie rief: „So ist es nun Mal, wenn man eine Mutter hat. Man liebt sie. Man würde alles für sie tun. Schade, dass dir all diese Dinge fremd sind."
„Meine Mutter war immer für mich da, du Miststück! Ich habe sie geliebt, doch sie wurde mir viel zu früh genommen! DU HAST KEIN RECHT, SO ÜBER SIE ZU REDEN!"
Stefanie verdrehte die Augen und stieß Hope von sich weg.
„Ich weiß nicht, warum die Erschaffungsbindung bei dir nicht funktioniert, doch ich an deiner Stelle würde meine Menschlichkeit ausschalten."

The Vampire Diaries: Dark Desires - Legacies FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt