17. Die Gestalt deines Blutes

7 1 0
                                    

Stefanie und Katherine saßen schweigend im Auto, während die Landschaft an ihnen vorbeizog. Die bedrückte Stimmung war fast greifbar, da der Verlust von Serena immer noch frisch in ihren Gedanken lag. Der Himmel war von Wolken bedeckt, was die Atmosphäre noch düsterer erscheinen ließ. Katherine brach das Schweigen schließlich. "Es tut mir leid, Stefanie. Serena war eine großartige Freundin."
Stefanie blickte aus dem Fenster, ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Ich kann es immer noch nicht glauben. Es fühlt sich an, als ob ich jeden Moment aufwachen würde und alles nur ein schrecklicher Albtraum war."
Katherine legte ihre Hand sanft auf Stefanies Schulter. "Ich weiß, wie schwer das ist. Aber du musst stark bleiben und Serena in deinen Erinnerungen am Leben halten."
Stefanie nickte langsam. "Du hast recht, Katherine."
Die beiden Frauen fuhren eine Weile in Stille fort, ihre Gedanken waren bei Serena und den Erinnerungen, die sie gemeinsam geteilt hatten. Als sie schließlich Portland erreichten, atmeten sie tief durch und hielten den Wagen vor einem großen Gebäude - dem Rathaus.
Vor dem Rathaus von Portland stiegen Stefanie und Katherine aus dem Auto. Die Umgebung war geprägt von klassischer Architektur und historischem Flair. Das Rathaus selbst war ein imposantes Gebäude aus rotem Backstein mit eleganten Säulen und verzierten Fenstern.
Die Straßen um das Rathaus herum waren mit Kopfsteinpflaster gepflastert, und die Fassaden der umliegenden Gebäude zeugten von vergangenen Zeiten. Kleine Cafés und Geschäfte säumten die Straßen, während sich die Menschen unter Regenschirmen vorbeischoben.
Der Regen hatte die Stadt in ein sanftes Schimmern getaucht, und die Straßenlampen begannen gerade, ihre warmen Lichter zu verbreiten, als der Tag allmählich in die Dämmerung überging. Der Klang von Schritten und entferntes Stimmengewirr fügte sich in die Atmosphäre ein, während Stefanie und Katherine auf das Rathaus zugingen. Im Inneren des Rathauses stand eine ältere Frau mit freundlichen Augen am Empfang. Ihr graues Haar war zu einem ordentlichen Knoten gebunden, während sie ein herzliches Lächeln auf den Lippen trug. Als Stefanie und Katherine nähertraten, nickte sie ihnen zu.
"Guten Abend. Wie kann ich Ihnen helfen?" fragte die Frau mit einer warmen Stimme.
Stefanie tauschte einen Blick mit Katherine und atmete tief durch, bevor sie antwortete: "Guten Abend. Wir suchen nach Gabriel und Clementine Hardwood. Wir sind Freunde ihrer Tochter Serena."
Die Frau lächelte verständnisvoll und nickte. "Ah, natürlich. Die Hardwoods sind ein liebenswertes Paar. Sie haben ihre Adresse hinterlassen, falls jemand nach ihnen fragt. Geben Sie mir einen Moment, ich werde die Informationen für Sie heraussuchen."
Während die Frau in den Unterlagen blätterte, betrachteten Stefanie und Katherine die Eingangshalle des Rathauses. Hohe Decken und elegant verzierte Wände verliehen dem Raum eine gewisse Ehrfurcht. Das Licht der Kronleuchter war warm und einladend, und der Klang gedämpfter Gespräche füllte die Luft.
Die Frau am Empfang wandte sich wieder ihnen zu und reichte ihnen einen Zettel mit der Adresse der Hardwoods. "Hier ist es. Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter. Wenn Sie noch andere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung."
"Vielen Dank", antwortete Katherine höflich, während Stefanie den Zettel vorsichtig entgegennahm. Die beiden Frauen verabschiedeten sich von der Frau am Empfang und machten sich auf den Weg, um Gabriel und Clementine Hardwood aufzusuchen, um ihrer Freundin Serena zu gedenken und Trost zu finden. Als sie gemeinsam im Auto saßen, atmete Stefanie tief durch und wischte sich die Tränen aus den Augen. Sie spürte den Kloß in ihrem Hals und die Schwere in ihrer Brust, aber sie war entschlossen, stark zu bleiben. Nach einem Moment der Sammlung startete sie den Motor und fuhr los, die Straßen von Portland entlang.
Die regennassen Straßen spiegelten das Licht der Straßenlaternen wider, und der Klang der Tropfen auf dem Autodach füllte die Stille im Wagen. Stefanie konzentrierte sich auf die Straße vor sich, während ihre Gedanken zwischen der Erinnerung an Serena und dem bevorstehenden Treffen mit den Hardwoods hin und her wanderten. Die Adresse führte sie durch ruhige Wohnviertel und vorbei an malerischen Häusern. Stefanie fand die Straße, auf der die Hardwoods wohnten, und verlangsamte das Auto, als sie vor ihrem Haus zum Stehen kam. Ein Gefühl der Unsicherheit durchströmte sie, als sie den Motor abschaltete und den Blick auf das Haus richtete. Stefanie atmete erneut tief durch und stieg aus dem Auto aus. Der Regen prasselte sanft auf sie herab, als sie die paar Schritte zum Eingang des Hauses gingen. Stefanie's Hand zitterte leicht, als sie die Türklingel drückte und darauf wartete, dass jemand die Tür öffnete. Ihr Herz schlug schneller, während sie sich darauf vorbereitete, den Hardwoods gegenüberzutreten und sich ihrer gemeinsamen Trauer zu stellen.
Während sie vor dem Haus der Hardwoods stand, wandte sich Katherine besorgt an sie: "Stefanie, ist alles okay?"
Stefanie nickte langsam und zwang sich zu einem leichten Lächeln. "Ja, ich werde schon zurechtkommen. Danke, Katherine."
Gerade als die beiden Frauen sich austauschten, öffnete sich plötzlich die Haustür. Ein Mann erschien im Türrahmen und blickte sie fragend an. Er war von mittlerem Alter, vielleicht Anfang 50, und strahlte eine freundliche Gelassenheit aus. Seine dunklen Haare waren leicht ergraut, und seine blauen Augen hatten eine gewisse Tiefe, die auf Lebenserfahrung schließen ließ. Er trug ein einfaches Hemd und eine Jeans, was auf eine entspannte und zugleich bodenständige Persönlichkeit hindeutete.
Der Mann lächelte Stefanie und Katherine an. "Kann ich Ihnen helfen?"
Stefanie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und trat ein paar Schritte näher. "Guten Abend. Wir sind Freunde von Serena. Wir würden gerne mit Gabriel und Clementine Hardwood sprechen."
Der Mann nickte verständnisvoll. "Natürlich, ich bin Gabriel. Und dort hinten ist meine Frau Clementine." Er öffnete die Tür weiter und lud sie ein, einzutreten. "Bitte kommt herein."
Als Stefanie und Katherine in das Haus der Hardwoods traten, kam aus der angrenzenden Küche eine Frau mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht. Clementine Hardwood, die Mutter von Serena, war von zierlicher Statur und strahlte eine herzliche Ausstrahlung aus. Ihre grauen Haare fielen in sanften Locken über ihre Schultern, und ihre hellbraunen Augen hatten einen warmen Glanz. Clementine trug ein schlichtes, aber elegantes Kleid, das ihre Natürlichkeit und Eleganz unterstrich. Ihr Lächeln zeigte eine gewisse Ruhe und Gelassenheit. Ihre Haltung war aufrecht und zugleich einladend, während sie auf Stefanie und Katherine zukam.
"Willkommen", begrüßte sie die beiden mit einer sanften Stimme. "Ich bin Clementine.
Während Stefanie und Katherine Platz auf dem Sofa nahmen, wandte sich Clementine ruhig ab und begab sich in die Küche. Das leise Klappern von Tassen und das Zischen einer Kaffeemaschine waren zu hören. Kurz darauf kehrte sie mit dampfenden Tassen zurück, reichte eine an Stefanie und setzte sich selbst in einen Sessel neben ihnen.
Währenddessen schweifte Katherines Blick durch das Wohnzimmer, und sie bemerkte eine Wand voller Fotos. Ihre Augen blieben auf einem Bild hängen, das eine junge Serena zeigte, mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. Sie warf einen kurzen Blick auf Stefanie, bevor sie sich wieder den Fotos zuwandte, die auf eine reiche Geschichte und liebevolle Beziehungen hinwiesen. Stefanie nahm einen Moment, um tief durchzuatmen, bevor sie die Wahrheit aussprach: "Clementine, ich bin Serena's Doppelgängerin. Es ist schwer zu glauben, aber es ist wahr. Wir sind uns nicht nur ähnlich, sondern sehen exakt gleich aus."
Clementines Augen weiteten sich überrascht, und für einen Moment war Stille im Raum. Dann durchbrach sie die Stille mit einem sanften Lächeln. "Das erklärt so vieles. Ich habe mich gefragt, warum ihr euch so unglaublich ähnlich seht."
Stefanie nickte langsam und fuhr fort: "Ich war genauso verwirrt und erstaunt, als ich es herausfand. Gabriel schaute Stefanie und Katherine fragend an, während er sich ihnen anschloss. "Ist es ein spezieller Anlass, dass ihr so spät zu uns gekommen seid?"
Katherine seufzte leise und senkte ihren Blick, bevor sie sich wieder an Gabriel wandte. "Es tut uns leid, dass wir so plötzlich auftauchen. Die Wahrheit ist, wir sind hier, um Ihnen mitzuteilen, dass Serena verstorben ist."
Clementine sah sie schockiert an, während Gabriels Gesicht einen Ausdruck der Bestürzung annahm. "Serena... sie ist nicht mehr unter uns?" fragte Gabriel mit leiser Stimme, als ob er die Worte selbst noch nicht fassen konnte.
Stefanie nickte traurig, ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. "Es tut uns so leid, dass wir Ihnen diese schreckliche Nachricht überbringen müssen. Serena war eine liebevolle Freundin, und wir wollten hier sein, um unser Beileid auszusprechen und uns gemeinsam an sie zu erinnern."
Clementine und Gabriel tauschten einen Blick aus, und dann legte Clementine tröstend ihre Hand auf Stefanies Arm. "Danke, dass ihr gekommen seid, um es uns persönlich zu sagen.
Die Atmosphäre im Raum war nun noch schwerer, da die Trauer über den Verlust von Serena allgegenwärtig war. Stefanie richtete ihren Blick auf Clementine und Gabriel und fragte leise: "Könntet ihr mir etwas über Serena erzählen, wie sie als Kind war?"
Clementine lächelte sanft, als sie sich an vergangene Zeiten erinnerte. "Serena war ein lebhaftes Kind. Sie hatte diese unglaubliche Energie und Neugierde, die sie dazu trieb, die Welt um sich herum zu erkunden. Schon früh zeigte sie eine Leidenschaft für Kunst und Musik."
Gabriel nickte zustimmend. "Ja, und sie hatte ein Herz aus Gold. Serena hatte immer ein offenes Ohr für andere, sie war liebevoll und großzügig. Sie war eine Träumerin, die stets das Gute in den Menschen sah."
Stefanie lächelte wehmütig, während sie sich die kleine Serena vorstellte, die mit Lebendigkeit und Herzenswärme die Welt entdeckte. "Das klingt genau nach ihr." flüsterte sie. Katherine fügte hinzu: "Serena hat uns gezeigt, wie man jeden Moment schätzen und das Beste aus dem Leben herausholen kann. Ihre Begeisterung für die Welt hat uns alle inspiriert."

The Vampire Diaries: Dark Desires - Legacies FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt