15. Die Pforten des Todes

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Stefanie wachte in ihrer dunklen Zelle auf, die von einem eisigen Gefühl der Einsamkeit erfüllt war. Ihr Puls raste vor Angst und Schmerz, als sie versuchte, ihre Umgebung zu erfassen. Die Wände schienen sie zu erdrücken, während das fahle Licht einer einzelnen Glühbirne über ihr kaum Erleichterung brachte. Ihr Herzschlag übertönte fast das leise Sirren der Überwachungskameras, die jeden ihrer Schritte genau verfolgten. Stefanie spürte, wie die Kälte des Betonbodens langsam durch ihre Kleidung drang und sie zittern ließ. Doch sie durfte nicht schwach sein – nicht jetzt. Die Erinnerungen an den Moment, als der Schattenorden sie gefangen genommen hatte, drängten sich in ihren Verstand. Ein Kampf auf Leben und Tod, bei dem sie gegen ihre eigene Schwäche ankämpfen musste. Aber sie hatte verloren und fand sich nun in dieser unerbittlichen Gefangenschaft wieder. Stefanie biss die Zähne zusammen und zwang sich, aufzustehen. Jeder Schritt fühlte sich an, als würde sie auf Messern laufen, doch sie konnte nicht aufgeben. Ihr Blick fiel auf die Metallgitter vor der Zellentür, die sie von der Freiheit trennten. Aber sie wusste, dass sie nicht einfach entkommen konnte – der Schattenorden war nicht so leicht zu überlisten. In der Ferne hörte sie dumpfe Stimmen, die sich über sie und ihre Kräfte unterhielten. Der Schmerz in ihren Gelenken ließ sie fast ohnmächtig werden, doch sie kämpfte dagegen an. Sie musste einen Weg finden, sich aus dieser Hölle zu befreien. Nach einer Weile der Qual weiteten sich ihre Augen vor Überraschung, als sie Serena in einer benachbarten Zelle entdeckte. Die Handschellen an Serenas Handgelenken leuchteten schwach, als sie ihre mächtige Magie zu absorbieren schienen. Eine Frau mit blondem Haar und roten Lippen hielt Serena am Nacken fest und sperrte sie in die Zelle neben Stefanie. Ihre Augen funkelten vor Grausamkeit, und Stefanie spürte eine düstere Präsenz um die Frau herum.
"Das ist das Ende, Doppelgängerin," zischte die Frau, während sie sich zu Stefanie umdrehte. "Deine Magie ist nutzlos gegen die Kraft dieser Handschellen."
Stefanie klammerte sich an ihre Entschlossenheit, auch wenn sie vor Angst bebte. "Wer bist du, und was willst du von uns?"
Die Frau lächelte kalt. "Mein Name ist Isabella, und ich diene dem Schattenorden. Wir sind es leid, die Präsens von euch Doppelgängern auf der Erde spüren zu können. Eure Kräfte sind eine Gefahr für uns, und wir werden dafür sorgen, dass ihr sie nicht mehr gegen uns einsetzen könnt."
Stefanie spürte die Verzweiflung in ihren Knochen, aber sie weigerte sich, sich geschlagen zu geben. "Ihr könnt uns nicht einfach einsperren und unsere Magie wegnehmen. Das wird euch nicht helfen."
Isabella lachte boshaft. "Oh, wir haben noch viel mehr mit euch vor. Die Handschellen sind nur der Anfang. Bald werdet ihr erkennen, dass ihr machtlos seid, und dann werdet ihr uns gehorchen."
Trotz der drohenden Gefahr spürte Stefanie einen Funken Hoffnung, als ihr Blick zu Serena glitt, die ebenfalls entschlossen wirkte. "Wir werden uns nicht beugen. Unsere Kräfte mögen gefährlich sein, aber wir haben auch das Gute in uns. Ihr könnt uns nicht brechen."
Isabella spuckte verächtlich aus. "Wir werden sehen, wie lange eure Widerstandsfähigkeit anhält. Ihr seid nur Spielzeuge für uns, Doppelgänger ohne eigenen Wert. Bald werdet ihr begreifen, dass eure Existenz ein Fehler ist."
Stefanie und Serena tauschten einen entschlossenen Blick aus, während sie die brennende Entschlossenheit in ihren Herzen spürten. Stefanie schlich langsam näher an die Gitterstäbe heran, ihre Augen funkelten in einer unheimlichen vampirischen Intensität. Ein leises, bedrohliches Fauchen entkam ihren Lippen,
Isabella zog eine Augenbraue hoch, von Stefanies Angriffslust unbeeindruckt. "Vampirische Fähigkeiten, hm? Du glaubst wohl, dass du mich damit einschüchtern kannst?"
Stefanie presste ihre Hände gegen die Gitterstäbe, ihre Krallen bereit zum Angriff. "Ich werde nicht zulassen, dass du uns beherrschst! Wir mögen Doppelgänger sein, aber wir sind auch stärker als du denkst."
Mit einer schnellen, geschmeidigen Bewegung sprang Stefanie vor und streckte ihre Hand aus, um Isabella zu packen. Doch bevor sie sie erreichen konnte, umgab die Frau sich mit einer undurchdringlichen, dunklen Aura, die Stefanies Angriff absorbierte.
"Du bist naiv, Stefanie", spottete Isabella. "Deine Kräfte sind wirkungslos gegen mich. Ich habe genug Zeit damit verbracht, mich gegen Doppelgänger zu wappnen."
Stefanie keuchte vor Überraschung und Enttäuschung, aber sie ließ sich nicht entmutigen. "Es mag sein, dass du dich auf uns vorbereitet hast, aber du kannst uns nicht für immer einsperren. Wir werden einen Weg finden, dich zu stoppen."
Serena, die bisher still gewesen war, trat nun mutig hervor und fügte hinzu: "Du magst glauben, dass wir gefangen sind, aber du kannst unsere Entschlossenheit nicht brechen. Früher oder später werden wir entkommen und uns gegen euch erheben."
Isabella lachte erneut, aber diesmal lag darin ein Anflug von Ungewissheit. "Ihr könnt reden, so viel ihr wollt. Am Ende wird der Schattenorden siegen, und eure Existenz wird enden."
Stefanie und Serena tauschten einen entschlossenen Blick aus und fühlten, wie ihre Verbundenheit als Doppelgängerinnen sie stärkte. Doch als Isabella merkte, dass sie die beiden möglicherweise unterschätzt hat und sich leichte Furcht anbahnte, schoss sie Stefanie mit einer in Eisenkraut eingetauchten Holzkugel in die linke Schulter. Stefanie schrie vor Schmerz auf, als die holzgetränkte Kugel ihre Schulter durchbohrte. Sie fiel auf die Knie und krümmte sich vor Schmerz, während das eisenkrautgetränkte Holz seine verheerende Wirkung auf sie entfaltete. Die Waffe war ein perfider Trick des Schattenordens, um sie als Vampirin zu schwächen und ihre Selbstheilungskräfte zu blockieren.
Serena presste ihre Hände gegen die Gitterstäbe und rief verzweifelt nach Stefanie. "Stef, halte durch! Du schaffst das!"
Trotz des unerträglichen Schmerzes biss Stefanie die Zähne zusammen und konzentrierte sich darauf, ihre Selbstheilung zu aktivieren. Aber die Wirkung des eisenkrautgetränkten Holzes ließ ihre magischen Fähigkeiten schwach und trübe erscheinen. Isabella beobachtete das Schauspiel mit einem zufriedenen Grinsen. "Du wirst bald schwächer und schwächer, Stefanie. Die Wirkung des Holzes ist unerbittlich."
Stefanie kämpfte gegen die Ohnmacht an und sammelte ihre letzten Kräfte, um aufzustehen. Ihre Stimme zitterte vor Schmerz, als sie Isabella anstarrte. "Du magst denken, dass du gewonnen hast, aber ich werde nicht aufgeben. Du kannst mich nicht brechen."
Isabella lachte spöttisch und trat näher an die Zelle heran. "Du bist eine Schande für die Doppelgänger. Schwach und nutzlos."
Wut und Entschlossenheit blitzten in Stefanies Augen auf, und sie erhob ihre Stimme trotz des quälenden Schmerzes. "Ich mag Schwäche zeigen, aber ich bin keine Schande. Wir sind mehr als unsere Kräfte. Wir sind Menschen mit Liebe und Mitgefühl."
Serena rief von ihrer Zelle aus: "Du wirst für das, was du uns antust, zur Rechenschaft gezogen werden, Isabella. Das schwöre ich!"
Isabella wandte sich ab und verließ die Zellengänge, aber ihr Gesicht zeigte Spuren der Verunsicherung. Als die Nacht anbrach und die Anhänger des Schattenordens sich zurückgezogen hatten, saßen Stefanie und Serena auf dem kalten Boden ihrer Zellen und lauschten aufmerksam in die Dunkelheit. Plötzlich erblickten sie aus dem Schatten der benachbarten Zelle die undeutlichen Umrisse einer Person. Das schwache Licht der entfernten Glühbirne enthüllte nur vage Konturen.
Eine leise, geheimnisvolle Stimme flüsterte aus der Dunkelheit: "Sie nennen sich großkotzig die Schattengänger."
Die Worte waren kaum hörbar, aber sie hallten in den Ohren der Doppelgängerinnen wider. Stefanie und Serena tauschten einen Blick aus, und ihre Neugier wurde durch die Anwesenheit dieser mysteriösen Person geweckt.
"Wer bist du?" rief Stefanie vorsichtig, ihre Stimme gefüllt mit einer Mischung aus Vorsicht und Hoffnung. Die Person blieb weiterhin im Schatten verborgen, gab jedoch eine kurze Antwort: "Eine Verbündete im Kampf gegen den Schattenorden."
Serena spürte, wie sich ihre Anspannung lockerte, als sie die Möglichkeit einer neuen Unterstützung erkannte. "Was weißt du über den Schattenorden? Können wir uns auf dich verlassen?"
Die Stimme aus der Dunkelheit antwortete: "Ich weiß genug, um zu erkennen, dass euch hier Unrecht widerfährt. Der Schattenorden ist eine Bedrohung für die gesamte Welt. Aber ich bin nicht hier, um zu reden. Ich habe Mittel und Wege, um euch zu befreien. Sobald die Wachen ihre Runden drehen, werde ich handeln."
Stefanie und Serena waren gleichermaßen erleichtert und gespannt. Eine neue Verbündete in dieser düsteren Situation gab ihnen Hoffnung und neue Entschlossenheit. Gemeinsam mit dieser mysteriösen Person würden sie einen Weg finden, den Schattenorden zu bekämpfen und sich aus ihren Zellen zu befreien. In der erstickenden Dunkelheit der Nacht, umgeben von Feindseligkeit und Bedrohung, entstand ein Funken der Hoffnung. Stefanie und Serena wussten, dass sie in dieser gefährlichen Lage nicht allein waren. Ihre Entschlossenheit wuchs, als sie auf die Befreiung warteten, die die geheimnisvolle Verbündete versprochen hatte. Doch Stefanie ließ nicht locker. Die Neugier bezüglich der Identität der Person nagte an ihr. "Wer bist du? Ich flehe dich an, zeig dich."
Doch es geschah nichts. Rein gar nichts. Niemand bewegte sich und Stefanie und Serena schauten voller Neugier in die Zelle der Person. Doch plötzlich, nach einigen Minuten der Stille, trat die Person hervor und zeigte ihr Gesicht im Leuchten der Glühlampe. Stefanie war völlig überrascht, als sie die Person in der benachbarten Zelle erkannte. Es war Katherine Pierce, die berüchtigte Vampirin aus der Geschichte ihrer Familie. Ihr Herz raste vor Unglauben und Verwirrung.
"Du bist es. Du bist die Frau auf dem Foto. Katherine! Das kann nicht sein. Du bist doch tot", stammelte Stefanie, während sie ihre zitternden Hände vor den Mund hielt. Katherine lächelte selbstgefällig und trat noch näher an die Gitterstäbe heran. "Tod ist relativ, meine Liebe. Aber ich bin weder eine Geistererscheinung noch ein Produkt deiner Einbildung. Ich bin hier, um euch zu helfen."
Stefanie war verwirrt und misstrauisch. "Helfen? Warum sollte jemand wie du uns helfen?"
Katherine seufzte theatralisch. "Nun ja, ich habe ein persönliches Interesse an dieser Sache. Der Schattenorden und ich haben eine alte Rechnung offen. Und außerdem liebe ich ein gutes Abenteuer."
Stefanie spürte die Zwickmühle, in der sie steckte. Auf der einen Seite war Katherine gefährlich und unberechenbar, auf der anderen Seite konnte sie vielleicht eine wertvolle Verbündete sein.
"Was erwartest du im Gegenzug für deine Hilfe?", fragte Stefanie vorsichtig.
Katherine zog eine Augenbraue hoch. "Nichts, was nicht zu bewältigen wäre. Ein kleiner Gefallen hier und da, aber im Grunde genommen möchte ich sehen, wie ihr dem Schattenorden den Arsch versohlt."
Stefanie wusste, dass sie mit Vorsicht agieren musste, aber die Aussicht auf eine unerwartete Unterstützung war verlockend. "Wir können uns nicht einfach blindlings auf dich verlassen."
Katherine lachte leise. "Natürlich nicht, Schätzchen. Ihr solltet immer skeptisch sein, besonders mir gegenüber. Aber denkt daran, dass ich meine eigenen Interessen verfolge. Und glaub mir, sie könnten sich mit euren Zielen überschneiden."
Stefanie spürte, wie sich ihre innere Unsicherheit mit ihrer Entschlossenheit vermischte. Die Geschichte ihrer Familie war voller Warnungen vor Katherine Pierce, aber sie konnte ihre Neugier nicht leugnen.
"Was hast du vor?", fragte sie schließlich.
Katherine lächelte geheimnisvoll. "Nun, Liebes, das werdet ihr noch sehen. Ich liebe es, ein wenig Spannung und Drama ins Spiel zu bringen. Und euer kleiner Kampf gegen den Schattenorden hat all die Zutaten für ein aufregendes Abenteuer."
Stefanie war sich bewusst, dass sie auf dünnem Eis wandelte, aber sie spürte, dass sie keine andere Wahl hatte, als vorsichtig das Angebot von Katherine in Erwägung zu ziehen. Die Vorstellung, dass die legendäre Vampirin sie bei ihrem Kampf unterstützen könnte, faszinierte sie und machte sie zugleich nervös.
Während sie noch in Gedanken verloren war, lächelte Katherine und flüsterte mit einem Hauch von Versprechen: "Nun, Stefanie, was sagst du zu meinem Vorschlag? Bist du mutig genug, dich auf ein kleines Abenteuer einzulassen?"
Doch Stefanie schüttelte den Kopf.
"Beantworte mir nur eine Frage. Wie bist du wieder ins Leben zurückgekehrt? Mein Onkel hat sich extra deinetwegen geopfert."
Katherine schloss genervt ihre Augen und atmete tief durch.
"Du tust so, als hättest du eine Wahl. Entweder du lässt mich euch helfen, oder ich erledige meinen Plan alleine und ihr werdet hier in diesen eisigen Zellen verrotten."
"Katherine," widersprach Stefanie ihr. "Ich weiß, dass mein Onkel und du einen besonderen Draht zueinander hattet. Ich möchte nur wissen, wie du es geschafft hast, wiederzukommen. Vielleicht schafft er es ja auch."
Nach einer Weile setzte sich Katherine zu Boden und faltete ihre Hände über ihren Knien.
"Ich habe durch ein Vampirritual, das von einer geheimnisvollen Kultgemeinschaft durchgeführt wurde, die Chance bekommen, wieder ins Leben zu gelangen. Diese Kultgemeinschaft war bekannt als "Die Schattenwächter" und hatte über Jahrhunderte hinweg das Wissen und die Macht der Vampirwelt bewahrt. Durch ihre uralten Schriften und Rituale konnten sie sogar im Laufe der Zeit verstorbene Vampire wieder ins Leben zurückholen. Als ich damals starb, hatte ich unbeabsichtigt die Aufmerksamkeit der Schattenwächter erregt. Sie faszinierten sich für meine außergewöhnliche Lebensgeschichte. Mit ihrer geheimen Magie beschlossen die Schattenwächter, mir eine zweite Chance zu geben und mich von den Pforten des Todes zurückzuholen. In einer Nacht, in der die Sterne in einer besonderen Konstellation standen, versammelten sich die Schattenwächter an einem heiligen Ort und führten das mächtige Ritual durch. Sie opferten seltene magische Zutaten und riefen die dunklen Kräfte an, um mich von meinem Jenseits zurückzuholen.
Plötzlich durchzuckte ein blendendes Licht die Nacht, und ich erwachte in einem Sarg, der von den Schattenwächtern vorbereitet worden war. Mein Herz schlug erneut, und meine Vampiressenz kehrte zurück. Ich hatte eine unerwartete Wiedergeburt erfahren, die mir eine neue Chance auf Leben gab."
Katherine schaute in die fassungslosen Gesichter der beiden Doppelgängerinnen und lächelte.
"Ich bin also eure einzige Rettung."
Und so saßen die drei weiterhin in ihren Zellen, doch die Dankbarkeit, von den ehrlichen Worten von Katherine überwältigt geworden zu sein, machte sich in Stefanie und Serena breit.

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