Kapitel 6

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Im Gang stand die komplett versammelte Mannschaft und sah uns aus großen Augen an. Ich ließ meinen Kopf hängen, Fred kochte vor Wut und George führte mich, mit einer Hand auf meinem Rücken an der Familie und Hermine vorbei. Ich kam mir vor, wie ein exotisches Tier, welches durch den Zirkus an der Menschenmenge vorbei geführt wurde. Molly ergriff Fred am Arm und bedeutete George und mir, stehen zu bleiben." Ihr alle geht jetzt in eure Zimmer. Ihr drei bleibt da, wir werden das besprechen," sie ließ keine Widerworte zu und alle gehorchten. Fred wirkte wenig begeistert von der Idee seiner Mutter, folgte jedoch trotzdem und wir gingen in die Küche, wo wir alle am großen Esstisch platz nahmen. Molly forderte uns auf, ihr alles zu erzählen, was wir auch taten. "Nun, auch ich bin nicht sonderlich begeistert von diesem Zustand," Fred wollte schon dazwischen reden, jedoch wurde er wirsch durch eine Handbewegung seiner Mutter davon abgehalten. "Nein, Fred. Lass mich ausreden. Ich weis jedoch, dass es Harry umbringen würde, wenn ihn einer von euch ablehnen würde und noch dazu, bin ich nicht blind," sie schenkte den Zwillingen einen mahnenden Blick. "Ich werde mit eurem Vater darüber sprechen. Immerhin könnt ihr beide keine Kinder miteinander Zeugen und solltet ihr jemals den Wunsch verspüren, Eltern zu werden, braucht es sowieso euch drei zusammen," erläuterte sie weiter.

Nun war ich baff. "Ja, meine lieben, ich weiß sehr wohl so einiges über Veelas bescheid. Somit weiß ich auch, dass eine Veela nur ein Kind empfangen kann, wenn sie von ihrem Herrn geschwängert wird. Sollte eine Veela mehrere Herrn haben, dann braucht es die Samen aller. Andernfalls wird sie nicht schwanger," erklärte sie uns ruhig. "Warum stand das nicht in den Büchern," wollte George wissen und lehnte sich in seinem Sessel zurück. "Ich weis es nicht. Ich habe aber noch irgendwo ein paar alte Bücher über Veelas. Ihr wisst ja, dass Bill mit einer Veela liiert ist, nicht?" Sie lächelte uns liebevoll an, ehe sie sich an mich wandte: "Harry, sei dir Gewiss, dass wir dich mit offenen Armen und offenen Herzen in dieser Familie willkommen geheißen haben. Ich fühle mich auch überaus geehrt, dass du meine beiden Jungs als passende Partner für dich auserkoren hast! Es macht mich durchaus stolz," schnell wischte sie sich über die Augen, damit niemand die kleinen Tränchen sehen würde. "So, und nun ab nach oben mit euch! Ich würde euch empfehlen, kommt entweder früher zum Abendessen oder später. Euer Vater wird nicht sonderlich begeistert sein, wenn wir alle gemeinsam zu Abend essen," meinte sie noch, ehe sie uns nach oben scheuchte.

Oben angekommen, begaben wir uns zu dritt in das Zimmer der Zwillinge, wo Fred aufgebracht auf und ab lief und sich über seinen Vater ausließ. Nach wenigen Minuten war es George jedoch genug, er stand auf und zog seinen Bruder fest in seine Arme. "Jetzt beruhige dich, mein Liebster," murmelte er in dessen Scheitel, als er ihn fest gegen seine Brust drückte und plötzlich hörte ich das Herzbrechende Schluchzen Freds. Der Zwilling des weinenden drückte ihn fest an seine Brust, strich ihm über den Rücken und sprach ihm tröstende Worte zu. Ich stand, mit zittrigen Beinen, auf und hängte mich ebenso an meine Geliebten um den Traurigen zu trösten.

Nach einer Zeit hatte er sich auch beruhigt und blickte uns müde an. "Danke euch," sprach er mit brüchiger Stimme. Ich hielt ihm ein Glas Wasser hin und er trank mit gierigen Schlucken. Wir setzten uns zu dritt auf das Bett und besprachen, was wir als nächstes tun würden. "Wenn Dad es wirklich so will, dass nur einer mit Harry leben darf, was machen wir dann?" Wollte Fred verzweifelt wissen und in mir krochen Schuldgefühle hoch. Ich wollte die beiden Liebenden nicht auseinander reißen, nur weil meine Veela sich für sie entschieden hatte. "Dann entscheidet ihr euch für euch selbst," gab ich also monoton von mir und erntete entsetzte Blicke. "Aber Harry, das bringt dich noch schneller um," meine George schockiert. "Ja, aber ich sterbe so und so. Wenn ihr euch beide gegen mich entscheidet, dann werden wir den Kontakt abbrechen, ihr beide werdet ein glückliches Leben haben, sobald ihr erwachsen und hier raus seid, kann euch niemand mehr trennen. Ihr wolltet ohnehin immer einen Laden eröffnen, also lasst mich außen vor und lebt euer Leben! Ich werde euch bestimmt nicht von einander trennen," ich beendete meinen Monolog mit zitternder Stimme und blickte meine beiden Zwillinge aus tränen nassen Augen an. Miene Veela heulte innerlich auf und wollte etwas zerfetzen, um ihrer Trauer Herr zu werden und schon wurde ich in vier Arme und gegen eine warme Brust gezogen. Wir saßen zu dritt da und heulten, wie die Schlosshunde.

Kleine Veela - Großes GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt