Kapitel 1

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Ich erwachte durch das Pochen gegen die Türe des Schrankes, in welche mich, seit ich Denken konnte, lebte. "Steh auf du Freak!" Schnauzte mich die Stimme meines Onkels an und ich tat es. Sollte ich mich dagegen sträuben, würde mir nur wieder schlimmes widerfahren, zumindest, wenn ich die Narben auf meinem Körper an sah.

Ichkämpfte mich also hoch, streckte meinen geschundenen Körper und ging zu der Türe, um diese zu öffnen und heraus zu treten. Das - im Gegensatz zum Schrank - helle Licht des Ganges blendete mich und ich kniff meine Augen zusammen. Ich ging in die Küche, um meine To- Do Liste ab zu holen, welche mir von meiner Tante, Petunia, in die Handgedrückt wurde.

"Wenn du nicht fertig bist, bis wir wieder da sind, dann setzt es was!" Keifte mich meine Tante an und huschte an mir vorbei. Ich seufzte leise auf und begann mir die Liste an zu sehen.

.)Hecken schneiden

.)Haus säubern

.)Scheiben reinigen

.)Müll raus bringen

.)Kochen

.)Baustelle!!!

Es schienen nicht viele Tätigkeiten zu sein, jedoch wollte Familie Dursley einen Pool im hinteren Garten errichten und entschieden sich, Geld einzusparen und mich das riesige Loch ausheben zu lassen. Mit Magie wäre das wohl kein besonderer Aufwand gewesen, jedoch war ich gerade erst sechzehn Jahre alt und durfte noch nicht außerhalb Hogwarts' zaubern, also hieß das, dass ich alles per Hand ausheben musste.

Jemand packte mich an der linken Schulter, riss mich herum, nur um dann grob meinen Shirt Kragen zu nehmen und mich daran hoch zu ziehen, bis ich nur noch auf den Zehenspitzen stand. "Und keine Albernheiten, Junge! Hast du mich verstanden?" Es landeten einige Tröpfchen des Speichels meines Onkels in meinem Gesicht, als er mich so vor sich hielt. "Ja, Sir!" Gab ich vorsichtig von mir. "Wenn du nicht fertig bist, bis wir nach Hause kommen, dann setzt es was!" Knurrte er mich noch an, ehe ich grob nach hinten gestoßen wurde und Familie Dursley das Haus verließen.

Es waren Sommerferien und sie fuhren, wie so oft, zu einem Tagesausflug und ließen mich alleine zurück. Einerseits war ich froh, dass ich alleine im Haus war, andererseits hätte ich auch gerne eine normale Kindheit und Jugend gehabt und wünschte mir nichts sehnlicher, als eine, mich liebende, Familie.

Ich seufzte erneut und begann, mit Punkt zwei: dem Haushalt. Es war gerade erst sechs Uhr morgens, also hatte ich noch genug Zeit, mich später um die Hecken zu kümmern. Würde ich jetzt damit beginnen, gab es ohnehin nur Ärger, da sich einer der Nachbarn über den Lärm, welchen ich mit der Heckenschere verursachte, beschweren würde und das, obwohl das Gerät ohne Strom zu bedienen war.

Als ich um neun das komplette Haus geputzt hatte und alles beinahe glänzte, wischte ich mir erst einmal den Schweiß aus meiner Stirn und trank schnell ein Glas voll Wasser. So lange die Dursleys außer Haus waren, konnte ich mich immerhin frei Bedienen! Danach ging ich in den Keller und holte die alte Heckenschere und machte mich an Punkt eins der Liste.

Auch mit den Hecken fertig und den Grünschnitt in einen großen Sack gestopft, begab ich mich wieder nach drinnen, da mich stechende Kopfschmerzen plagten. Ich war jedoch bereits daran gewohnt, da mich diese in den letzten Monaten regelmäßig begleiteten, obwohl sie in den letzten Wochen immer häufiger auftraten. Ich beschloss, nochmal etwas zu trinken, da es jetzt, Mitte August, doch sehr heiß war und machte mich dann an den nächsten Punkt der Liste: dem Kochen.

Ebenso mit dieser Tätigkeit fertig, ging ich in den hinteren Garten, wo das Werkzeug schon sehnsüchtig auf mich wartete und machte mit der Baustelle weiter, da ich ohnehin bereits alle anderen Punkte erledigt hatte.

Kleine Veela - Großes GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt