Kapitel 9

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Als wir dann endlich alle fertig waren, machten wir uns auf den Weg in die große Halle, die bereits ziemlich voll war. Trotzdem ergatterten wir noch einen Platz, an welchem wir bequem zu dritt sitzen konnten. Dieses Mal saß Fred in der Mitte. George und ich ließen es sich nicht nehmen, den in der Mitte sitzenden immer wieder unsittlich zu berühren, sodass es die anderen Schüler nicht mit bekamen. Fred rutschte dabei immer wieder sehr nervös auf seinem Platz herum. "Was ist denn heute los mit dir, Mann?" Wollte Ron mit vollgestopftem Mund wissen und Stücke des vor verdauten Essens flogen dabei über den Tisch. "N-nichts. Nur ein fehlgeschlagenes Experiment," antwortete dieser hastig und aß weiter. Er versuchte immer wieder der Hand seines Bruders aus zu kommen, welche ihm öfter über den Oberschenkel strich. Ich hingegen machte es etwas weniger auffällig, indem ich einfach seine rechte Hand in meine nahm und weiter aß, als wäre nichts passiert.

Nachdem Essen gingen wir raus auf den Gang, an dem um diese Uhrzeit noch sehr wenige Schüler unterwegs waren, da wir heute sehr früh Essen gegangen waren. Da uns noch etwas Zeit blieb, spazierten wir in einen abgelegeneren Teil des Schlosses. "Ihr beide macht mich fertig," seufzte Fred müde. Sein Bruder schenkte ihm daraufhin nur ein schiefes Grinsen, fuhr ihm durchs Haar und drückte ihm einen innigen Kuss auf die Lippen. Er drängte den anderen gegen eine Wand und presse seine Hüfte gegen die des anderen, worauf dieser auf stöhnte und den kräftigeren von sich drückte. "George, spinnst du? Nicht hier am Gang," schimpfte dieser, woraufhin der geschimpfte die Hände seines Zwillings und mir packte und uns in einen Geheimgang schleifte. Überwältigt davon, wie gut sich Georg doch im Schloss aus kannte, viel mir gar nicht erst auf, dass sich dieser bereits wieder über den anderen Rotschopf her machte, welcher verzweifelt versuchte, zu entkommen. "Also das ist der Grund, warum Fred oftmals so fahrig ist?" Stellte ich eher fest, als dass ich eine Frage stellte. "Genau so ist es," bestätigte mir George und lies von seinem Bruder ab, welcher erleichtert ausatmete. "Kann es nicht schon wieder Bettzeit sein?" Raunzte dieser, was ihm ein lachen von uns ein brachte.

"So. Jetzt bringen wir erstmal Harry zu Tränke," entschied George und ging durch den dunklen Gang voran. Ich kannte hier nur ein, zwei Geheimgänge, weshalb ich mich neugierig umsah, wo wir in welchen Gang hinein und wo aus welchem wir heraus kamen. Schlussendlich erreichten wir das Klassenzimmer innerhalb Rekordzeit und verabschiedeten uns voneinander. "Wir holen dich nachher hier ab, Süßer," wurde mir noch von den beiden versprochen und dieses Versprechen mit einem Kuss besiegelt. Ich betrat also das bereits ziemlich volle Klassenzimmer und setzt mich auf meinen Stammplatz neben Ron. Neben ihm saß Hermine und studierte bereits ein Buch, welches sie einem Schulabgänger des letzten Jahres abgekauft hatte. Mich würde es nicht wundern, wenn Hermine in wenigen Wochen ihre Prüfungen schreiben und diese mit Bravour bestehen würde. Ich schüttelte meinen Kopf und öffnete mein Buch. Mir fiel auf, dass ein Zettel darin lag. Ich erkannte die Handschrift von Fred:

Liebster Harry,

Ich habe mir heraus genommen, dir in diesem Buch einige Zettel zu hinterlassen, um dich ein klein wenig mit Details von uns zu motivieren!

Fakt1: George ist der Ältere von uns beiden.

Ich habe eines Tages unsere Geburtsurkunden gefunden. Darauf stand, dass George fünf Minuten vor mir auf die Welt kam. Mum hatte die Urkunden jedoch nicht mehr gefunden und als ich sie fand, haben wir sie versteckt. uns konnte - ausgenommen von dir, sowieso nie jemand auseinander halten. Wie schaffst du das eigentlich?

In Liebe

-Fred

Schnellversteckte ich den Zettel. Ich hatte später noch Zeit, dieses Schriftstück anzuschmachten. Die Türe wurde ganz nach Snapes Manier gegen die Wand gedonnert. Es war ein Wunder, dass diese immer noch hielt. "Ein weiteres Jahr explodierende Kessel - was eine Freude Sie alle hier wieder zu sehen," schnarrte der schwarzhaarige Professor mit dem wehenden Umhang, alias die Fledermaus.

Kleine Veela - Großes GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt