Kapitel 2

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~Our fate lives in us. Sometimes you only have to be brave enough to see it~

***

Immer noch sehr verwirrt stehe ich vor dem Coffeeshop und starre durch die Gegend. Ich fühle mich, als wäre ich gerade in einem Albtraum aufgewacht. Schnell kneife ich mir in meinen rechten Arm. Ein-, zwei- drei Mal. Aber nichts ändert sich. Ich wache nicht auf. Alles was passiert ist der kurze Schmerz in meinem Arm, den ich spüre. 
Ich atme tief durch. 
,,Alles wird gut. Denk nach Yuna, denk nach", flüstere ich mir selbst zu. Ich probiere, klare Gedanken zu fassen. Aber das ist schwerer als gedacht. Die 3000 Personen, die gerade noch hier waren, haben sich ja nicht einfach in Luft aufgelöst. Das ist Unmöglich. Ich laufe an einem roten Auto vorbei und überquere die Kreuzung.
 Auf der anderen Seite bleibe ich stehen.
,,Mein Handy!", rufe ich mir ins Gedächtnis und könnte mich selbst dafür schlagen. Warum ist mir das erst jetzt eingefallen. Ich bin wirklich total durch den Wind. 
Ich hole mein Handy aus meiner Hosentasche und probiere es anzuschalten. Aber der Bildschirm bleibt schwarz. Ich versuche es noch ein zweites Mal. Wieder passiert nichts. Eigentlich habe ich es heute Morgen erst aufgeladen. Ich bin mir relativ sicher, dass ich noch genug Akku hatte. Gestresst fahre ich mir durch die Haare.
,,Na toll", murmele ich. Seufzend lasse ich mich an der kalten Mauer eines Gebäudes runtergleiten. Ich ziehe meine Beine an meinen Körper, während ich meinen Kopf auf meinen Knien platziere. 

Ein Summen ertönt, gefolgt von einem Klicken. Ich hebe meinen Kopf. Der Bildschirm des Gebäudes vor mir leuchtet nun auf. Durch die plötzliche Helligkeit kneife ich für einen Moment meine Augen zusammen. Mit einem erneuten Ton erscheint eine Schrift auf dem gerade noch komplett weißen Bildschirm. 
Willkommen, das Spiel fängt gleich an
Irritiert lege ich meinen Kopf leicht schief. Welches Spiel? Ich stütze mich an der Mauer hinter mir ab, um aufzustehen. Dann mache ich ein paar Schritte nach vorne. Ein erneuter Ton. Erneut ändert sich die schwarze Schrift. 
Hier geht es zum Spielfeld
Unter dem geschriebenen ist ein dünner Pfeil abgebildet, welcher nach links zeigt. Mein Blick folgt der Richtung. Sofort fällt mir das rote Licht auf, welches in der Ferne aus irgendeinem Gebäude scheint. 
,,Strom?", flüstere ich fragend.
Erst zögere ich. Dieses Schild ist mir definitiv suspekt. Aber andererseits-, was soll ich sonst machen. Theoretisch könnte ich nach Hause gehen. Vielleicht ist meine Familie ja auf wundersame Weise dort. Aber wie realistisch ist dieser Gedanke wirklich? Also laufe ich los. In mein Verderben oder in die Richtung meiner Rettung.

Ich weiß nicht, wie lange ich schon laufe. Von der Kreuzung aus sah der weg wirklich kürzer aus. Mir ist scheiße kalt. Es fühlt sich an, als würde die kalte Abendluft meine Beine umwickeln. Als würde sie probieren, mich in die Knie zu zwingen. Oder mich davon abzuhalten, weiter zu laufen. Ich zittere leicht und langsam bin ich echt kurz davor, mich einfach auf den Boden zu setzen und zu schlafen. Vielleicht sind ja alle Menschen wieder da, wen ich aufwache. 
,,Komm schon Yuna", probiere ich mich zu motivieren. ,,Du schaffe das!"
Ich straffe meine Schultern und laufe weiter. Es ist nicht mehr weit.

Fünf Minuten später kann ich das rote Licht genau vor mir sehen. Es kommt aus einem Gebäude. Eine Turnhalle, um genauer zu sein. Sie ist riesig. Ich kann mich noch an die Turnhalle aus meiner früheren Schule erinnern. Die konnte man in drei Abschnitte unterteilen. Ziemlich sicher sind das hier vier. 
Auf einmal nehme ich Schritte wahr. Sofort drehe ich mich um. Drei Männer kommen auf mich zu. Oder eher auf die Tür der Turnhalle. Menschen. Lebendige Menschen! Sie alle scheinen Badeklamotten zu tragen. Ich runzele die Stirn. Ist das nicht ein bisschen kalt? Dann erinnere ich mich an meine eigene Situation. Schließlich trage ich auch eine kurze Hose. So ein riesen Unterschied ist das jetzt wirklich nicht.
Der ganz links und der ganz rechts sehen ein bisschen aus wie Zwillinge. Beide schwarze, hochgekämmte Haare. Einer von ihnen trägt eine schwarze Badehose und ein weißes T-Shirt, während der andere ein schwarzes T-Shirt mit einer dunkelgrünen Badehose trägt.
Der mittlere Mann hat schulterlange, dunkelbraune Haare. Über seiner roten Badehose trägt er nur eine relativ bunte Jacke. Verschiedene Muster sind auf ihr zu sehen. Sind das Blumen- oder doch Vögel? Ich habe keine Ahnung. Eigentlich ist das im Moment auch egal. Aber sie beachten mich nicht. Nicht mal einen Blick werfen sie mir zu.
Verwirrt drehe ich mich erneut zur Turnhalle um. Die drei Männer öffnen gerade die Tür, bevor sie dahinter verschwinden. 
Nach ein paar Sekunden schüttele ich meinen Kopf und laufe schnell auf den Eingang des Gebäudes zu. Ich stoße die schwere Metalltür auf und schaue mich um. Wow. In diesem Raum stehen bestimmt 20 Leute.
Ich staune nicht schlecht. Wo kommen die alle auf einmal her? Ich verstehe immer noch nicht, was hier los ist. Vorsichtig trete ich etwas weiter in den Raum rein und verschwinde somit etwas in der Menge.
Und plötzlich nehme ich einen Tisch wahr. Auf diesem Tisch liegen vier Handys. Weitere kann ich in den Händen der anderen Menschen erkennen. Außerdem wurde ein Schild aufgestellt: Eins pro Person

Wofür brauche ich ein Handy?
,,Langsam verstehe ich die Welt nicht mehr", flüstere ich leise. Trotzdem nehme ich mir einfach eines der Handys. 
,,Du kennst noch nicht mal die Hälfte des Ganzen. Aber ich glaube, da kann ich dir behilflich sein."

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A/N:

Soviel also zum zweiten Kapitel.
Und ab hier könnt ihr entscheiden:

Variante 1: Ich könnte versuchen jeden zweiten Tag ein Kapitel hochzuladen. Sicher ob das klappt bin ich mir zwar nicht, aber ich würde es versuchen.

 Variante 2: Es können mal mehr oder mal weniger Kapitel kommen. Das heißt, vielleicht kriegt ihr mal drei an einem Tag und dann ein paar Tage keine. Vielleicht kriegt ihr auch eine Woche jeden Tag ein Kapitel und eine Woche gar keine.

Das würde ich euch jetzt überlassen. Also schreibt mir mal bitte, was ihr mehr mögen würdet :)

Ganz viel Liebe an euch <3

Sick LiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt