Kapitel 7

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~I am terrified by this dark thing that sleeps in me ~

***

!TRIGGERWARNUNG; PANIKATTACKE!

Danma nickt stolz. Ich schüttel ungläubig den Kopf. 
,,Das ist mein erster Tag im Beach. Mein erster Tag überhaupt in Borderland", rufe ich ihm ins Gedächtnis. 
,,Du hast mich heute zwei Mal gerettet und dein erstes Spiel mit Bravour überlebt. Außerdem scheinst du etwas im Gehirn zu haben. Vielleicht ist deine Spezialität sogar Herz, wer weiß. Wir werden es austesten. Ich bin mir sicher, dass du hier reinpasst", widerspricht er mir nur. 
Erstmal ignoriere ich die wirren Worte über meine Spezialitäten. Da muss ich später wohl noch mal nachfragen.
,,Es ist ihr erster Tag und du willst sie gleich in der Führungsriege?", fragt ein Mann, welcher eine Schramme an seinem linken Auge hat. 
Stumm stimme ich ihm zu. Das ist keine gute Idee. Sollte ich mich nicht wenigstens etwas mit allem auskennen?
,,Ich habe meine Entscheidung getroffen!", sagt er mit fester Stimme und wendet sich dann an mich. ,,Darf ich vorstellen. Aguni, Mira, Kuzuryu, An, Chishiya und Niragi."
Ich mustere alle nacheinander. Was mir bei Niragi sofort auffällt, ist die Waffe, die er bei sich trägt. 
,,Ich dachte, Waffen sind verboten", merke ich an.
,,Sind sie auch. Aber Aguni und Niragi sind Teil des Militärs. Eine Gruppe, bei der dabei eine kleine Ausnahme gemacht wird", erklärt Danma. Ich bringe nur ein Nicken zustande. Interessant. Der Mann schaut sich um. Dann fängt er an zu lächeln.
,,Abends  gibt es immer eine kurze Rede, bevor die Leute zu ihren Spielen fahren. Sie tun sich in Gruppen zusammen. Du wirst ab jetzt mit uns oben stehen und uns außerdem bei Meetings beistehen.", erklärt er.
,,Jeden Abend eine Rede?", frage ich ungläubig nach. Das scheint mir schon ziemlich übertrieben vorzukommen. 
Danma nickt. ,,Du wirst informiert, wen ein Meeting stattfindet."
,,Von wem?", will ich wissen.
,,Tatta. Er ist außerdem für die Autos verantwortlich. Er war eine sehr praktische Entdeckung", antwortet er. 
Eine ganz praktische Entdeckung? Das klingt ja so, als währe er eine Maschine und kein Mensch. Eine grausame Denkweise.
,,Chishiya wird dich ein bisschen rumführen und dir dein Zimmer zeigen. Aber wartet noch kurz", sagt Danme. Er läuft auf einen kleinen Schrank zu und öffnet eine Schublade, aus der er ein Armband hervorholt.
 Es sieht so aus wie diese Armbänder, die man in Schwimmbädern bekommt, um seinen Spind abzuschließen. Erst jetzt fällt mir auf, dass alle in diesem Raum ein solches Armband tragen. Verschiedene Nummern sind auf ihnen abgebildet.
Das Armband, welches er gerade hervorgeholt hat, reicht er mir. Auch meines ist beschriftet. Eine Nummer, die wahrscheinlich meinen Rang hier preisgibt.
008
Ich ziehe es an und schaue dann zu Chishiya. Dieser steht mittlerweile an die Tür gelehnt da und schaut mich an. Es sieht so aus, als würde er mich mit seinem Blick scannen wollen. 
,,So, jetzt könnt ihr gehen. Wir sehen uns schon bald wieder, Yuna", verabschiedet Danma sich. 
Leicht überfordert bringe ich ein Lächeln heraus.
,,Kommst du?", fragt eine unbekannte Stimme hinter mir leicht genervt. Ich drehe mich um. Chishiya zieht eine Augenbraue hoch, bevor er die Tür öffnet und als erstes den Raum verlässt. 
Eilig folge ich ihm. 

Während er mich durch das riesige Gebäude führt, reden wir nicht. Er erklärt mir nur, wo was ist. Schlussendlich bleiben wir an einer Tür stehen. Wieder ist die Nummer 008 zu sehen. ,,Das ist dein Zimmer. Den Weg nach draußen findest du alleine. Falls du noch etwas brauchst, frag nicht mich", sagt er und beendet somit unsere Führung. Schon läuft er los. Seine Hände hat er in seine Jackentaschen gesteckt. 
,,Was für eine nette Führung", flüstere ich seufzend und fahre mir durch die Haare. 
Dann öffne ich die Tür und betrete mein neues Zimmer.
Mein Blick schweift im Raum herum. Es enthält alles, was man in einem Schlafzimmer braucht. Ein Bett, eine Art Schreibtisch und Sitzmöglichkeiten. Außerdem ist noch eine zweite Tür zu sehen, welche wahrscheinlich ins Badezimmer führt. Ich stoße die Tür hinter mir zu. 

Ein Knallen ertönt. Ich zucke zusammen. Die Tür ist lauter zugefallen, als ich es geplant hatte. Ich spüre, wie meine Hände anfangen zu zittern. 
Ich merke, wie meine Beine schwächer werden. 
Ich probiere zu atmen. Wie automatisch wandert meine linke Hand zu meiner Brust.
Ich stolpere ein Stück zurück. Mein Rücken knallt gegen die Holztür. 
Schwarze Punkte schweben vor meinen Augen.
Schluchzend lasse ich mich auf den Boden gleiten. 
Ich habe das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Meine Hand wandert zu meinem Mund, um mein Schluchzen verstummen zu lassen. 
,,Shit!", bringe ich raus und ziehe meine Beine an meine Brust. Mit zittrigen Händen probiere ich mir eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Aber es misslingt mir. 
Tränen laufen mir  über meine Wange. 
Ich dachte, ich hätte diesen Tag gut überstanden. Die Tode, die ich mitbekommen habe. Wie naiv ich war.
Ich hatte schon so lange keine Panikattacke mehr. Ich dachte echt, ich wäre sie los. 
Aber ich lag wohl falsch.

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A/N:

Das nächste Kapitel ist da!

Ich wollte irgendwie eine, meiner Meinung nach, realistische Reaktion zu Borderland schreiben. Auch wen es wahrscheinlich nicht soo realistisch ist, finde ich es ist okay geworden. Wahrscheinlich würde ein normaler Mensch früher ausrasten. Aber die Variante das ganze zu verdrängen und dann zusammenzubrechen fand ich passend, weil ich wahrscheinlich so reagiert hätte.

Jetzt noch mal zu der Panikattacke: Natürlich ist sowas bei jedem anders. Aber ich habe es so geschrieben, wie es bei mir ist.

(Falls jemand mit Panikattacken oder Mental Health Kram struggelt wendet euch bitte an eine Person, der ihr vertraut (Oder ihr wendet euch an eine Professionelle Person). Stopft das Zeug nicht einfach in euch hinein, dass kann ganz schnell ganz schlimm enden.
Sonst könnt ihr mich auch gerne anschreiben (z.B Insta austauschen). Ich kann es zwar nicht wirklich helfen aber ich kann zuhören) 

Sick LiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt