Kapitel 8: Komplizierter als angenommen

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Zügig stieg ich die Treppen hinauf zum Thronsaal und spürte dabei die Blicke der Wachen auf mir. Verständlich, war es offensichtlich, dass ich mit ihrem König sprechen wollte. „ König Dorephan, bitte verzeiht die Störung, ich müsste mit euch sprechen." „ Wir haben dich bereits erwartet, Katharina.", sprach der König der Zoras, während ich vor diesem zum Stehen kam. „ Und wie wir sehen, hast du bereits deine neue Rüstung erhalten." „ Dies habe durchaus. König Dorephan, ich nehme an, ihnen ist bekannt, weshalb ich sie aufsuche, da sie mich bereits erwartet haben." „ Dir ist das Glück unseres Sohnes wichtig und dies schätzen wir sehr." „ Dann werden sie verstehen, weshalb ich ihnen diese Frage stelle. Weshalb zwingt ihr euren Sohn zu einer Heirat mit einer ihm unbekannten Zoradame? Gewiss, mir sind die Bräuche eures Volkes fremd, dennoch habe ich die Annahme, dass dies unüblich ist. Ihr müsst doch sehen, wie sehr eurer Sohn darunter leidet." „ Als zukünftiger König der Zoras, braucht unser Sohn eine Königin an seiner Seite." „ Dies streite ich keineswegs ab, doch muss dies bedeuten, doch ich kann nicht mit ansehen, wie euer Sohn sich in sein Unglück stützt. Deshalb habe ich die Bitte an euch, Sidon aus Liebe heiraten zu lassen und nicht, weil es seine Pflicht als Prinz der Zoras ist.", sprach ich zum König, welcher sich an die Rückenlehne seines Thors lehnte und auf mich hinab blickte. „ Wie weit würdest du für das Glück unseres Sohnes gehen?" „ Ich würde dafür mein Leben lassen." „ Wir werden über deine Worte nachdenken, Katharina." „ Dies weiß ich sehr zu schätzen und ich danke euch, dass mein Anliegen vortragen durfte.", damit bedankte ich mich, bevor ich mich verbeugte und den Thronsaal verließ. Keinen Moment später erblickte ich Sidon am Ende der Stufen, welcher auf mich zu warten schien. Zügig lief ich die restlichen Stufen hinab, bis ich vor dem Prinzen zum Stehen kam. „ Nun, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte ist, dass ich den Namen der Zukünftigen nicht herausfinden konnte. Die gute ist, dass dein Vater über meine Bitte nachdenken wird. Unsere einzige Hoffnung ist, dass er dieser nachkommen wird." „ Um welchen Gefallen hast du meinen Vater gebeten?" „ Das er dich aus Liebe heiraten lässt. Mir ist bewusst, dass du deine Pflicht aus Prinz sehr ernst nimmst, dennoch solltest auch du Glück erfahren dürfen." „ Dies bin ich, solang ich dich an meiner Seite habe, Katharina.", hörte ich den Prinzen die Wörter sagen, welche Herzklopfen bei mir verursachten. Deutlich fühlte ich, wie meine Wangen warm wurden, weshalb ich verlegen lächelte. „ E-Es stimmt mich glücklich, dies zu hören. Da wäre noch etwas, worüber ich mit dir sprechen wollte. Darf ich den Grund erfahren, weshalb das Zorasymbol auf meinem Hemd gestickt wurde?" „ Gefällt es dir nicht?" „ Dies ist es nicht, ich stelle mir die Frage, weshalb ich es tragen darf. Ich gehöre nicht zu deinem Volk, Sidon.", erklärte ich meinem Gegenüber und sah wie er darauf etwas erwidern wollte, als wir die Stimme von Bazz vernahmen. Keinen Moment später, sah ich diesen auf uns zukommen und beschloss mich zurückzuziehen, da Sidon mit hoher Wahrscheinlichkeit seiner Pflicht als Prinz nachgehen würde.

Abermals spürte ich die Blicke der Ältesten auf mir, als ich durch das Dorf lief und war keineswegs verwundert darüber, trug ich doch das Zorasymbol auf meinem Hemd. Ein Ziehen an genau diesem ließ mich in meiner Bewegung innehalten. „ Fine.", sprach ich den Namen des Zoramädchens aus, welches sich weiterhin am hellblauen Stoff festhielt. Lächelnd begab ich mich in die Hocke, sodass wir uns auf Augenhöhe befanden. „ Mama hat mir erzählt, dass Hylianer bei Hochzeiten besondere Kleider tragen. Ist das wahr?" „ Es stimmt, wir tragen ein besonderes Kleid. Meistens ist es weiß, da es die Reinheit und die Unschuld symbolisieren soll. Wenn du möchtest, kann ich dir gerne in ein paar Tagen ein Hochzeitskleid zeigen.", sprach ich zu Fine, die keinen Moment später vor Freude strahlte. Sanft strich ich ihr über den Kopf, bevor ich mich erhob und sah, wie sie zurück zum Gasthaus lief. Keinen Moment später machte ich mich selbst auf dem Weg zum Krämerladen Korallenriff. „ Lady Katharina." „ Es ist schön, dich zu sehen. Cleff." „ Wie kann ich ihnen helfen?" „ Ich möchte gerne ein Kleid nähen und bräuchte dafür weißen Stoff und Spitze, zudem eine Schneiderpuppe" „ Ich werde sogleich ihre Bestellung aufgeben. Das macht dann vierhundert Rubine." „ Vielen Dank.", bedankte ich mich bei Cleff, bevor ich ihm die Rubine überreichte. Zufrieden verließ ich den Krämerladen und stellte fest, dass es angefangen hatte zu regnen. Ich blickte hinauf zum Himmel, schloss meine Augen und genoss das Gefühl der kühlen Regentropfen auf meiner Haut. So kam es, dass ich jegliches Zeitgefühl verlor, bis ich Schritte vernahm, welche vor mir verstummten. „ Lady Katharina?" „ Einen Moment noch, Bazz.", sprach ich zu diesem und hielt meine Augen noch einen Moment lang geschlossen, bis ich sie schlussendlich öffnete. In aller Seelenruhe strich ich mir die nassen Strähnen aus dem Gesicht, bevor ich mich zu Bazz umdrehte und ihm mit einem Nicken signalisierte, dass er sprechen konnte. „ Prinz Sidon gab mir den Befehl, ihnen bis zu seiner Rückkehr Gesellschaft zu leisten." „ Wenn dies so ist, dann lass uns ein wenig außerhalb des Dorfes spazieren gehen. Sei unbesorgt wegen den Monstern, sollten sie angreifen, werde ich dich mit meinem Leben beschützen.", meinte ich und schmunzelnde, bevor ich mich in Bewegung setzte. „ Lady Katharina, warten sie!"

„ Bazz, mir ist bewusst, dass du der Hauptmann der Wache bist, dennoch kannst du deine Waffe sinken lassen. Es befindet sich kein einziges Monster in unsere Nähe.", erklärte ich, während ich meine rechte Hand auf die Lanze legte und sie leicht hinunterdrückte. „ Dies kann nicht nachkommen, ich habe Prinz Sidon geschworen euch zu beschützen, Lady Katharina." „ Und dies schätze ich wirklich sehr, dennoch darfst du nicht vergessen, dass ich die Heldin von Hyrule bin." „ Ihr seid verletzt und müsst euch ausruhen.", hörte ich Bazz sagen, während ich meinen Blick über den östlichen Stausee schweigen ließ. Er war einer der wenigen Orte in Hyrule, wo ich mich heimisch fühlte. „ Dies bin ich durchaus, dennoch ist dies kein Grund, mich wie ein Kind zu behandeln. Sag, weshalb behandelt ihr Link anders als mich?" „ Auch wenn ihr keine Zora seid, gehört ihr zu unserem Volk, Lady Katharina. Wir alle erfreuen uns über eure Anwesenheit im Dorf und schätzen es sehr, dass sie versuchen unsere Bräuche zu erlernen." „ Verzeih mir, aber dies klingt nicht plausibel. Selbst Prinzessin Zelda behandelt ihr anders und das, obwohl sie eines Tages die Königin von Hyrule sein wird.", kaum hatte ich dies ausgesprochen, sah Bazz sich nervös um, bevor er erneut anfing zu sprechen. „ Wir sehen, wie viel ihr Prinz Sidon bedeutet. Ihr seid derzeit die einzige, die ihn zum Lächeln bringt könnt." „ Bazz, dies kann nicht stimmen. Gewiss, Sidon hat derzeit mehr Sorgen als üblich, doch ich sehe ihn niemals niedergeschlagen." „ In eurer Anwesenheit nicht, doch sobald Prinz Sidon seiner Pflicht nachgeht, verschwindet sein Lächeln. Ihr müsst ihm helfen, Lady Katharina." „ Das versuche ich bereits, doch es ist komplizierter als vorerst angenommen. Ich habe bereits mehrfach das Gespräch mit Sidon gesucht und auch war ich bei König Dorephan gewesen, doch ohne wirklichen Erfolg. Am Ende liegt es nicht in meiner Hand, wie Sidons Schicksal ausgehen wird."

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