Kapitel 19

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Nova

Fabian war gerade zur Arbeit aufgebrochen. Es war ein regnerischer Mittwochmorgen, der perfekt zu meinem Gemütszustand passte. Ich erschauderte bei dem Gedanken daran, dass mir keine Zeit mehr blieb. Am Freitag sollte die Hochzeit stattfinden. Meine Hochzeit. Dabei war mir klar, dass ich diesen Schritt nicht gehen würde. David hatte sich für mich geopfert, weshalb ich endlich frei war. Doch was brachte mir die Freiheit ohne ihn? Und wieder stiegen mir Tränen in die Augen und ein Loch tat sich in meinem Inneren auf, zerriss mich fast. Aber trotz all dem Kummer und dem Schmerz hatte ich einen Plan geschmiedet, den Plan abzuhauen und Fabian endgültig zu verlassen. Ich hatte mir in Rheinland-Pfalz ein Apartment gebucht, wo ich erstmal unterkommen wollte, bis ich wusste, wohin mit mir. Es war ein schwerer Schritt, aber David's Opfer sollte nicht umsonst gewesen sein!

Also zog ich zwei weiße Blatt Papier aus unserem Drucker, der auf Fabian's kleinem Arbeitsschreibtisch im Wohnzimmer stand, schnappte mir zitternd einen Kugelschreiber aus dem Stiftehalter und setzte mich, um einen Brief an meinen Beinahe-Ehemann und an meine Mutter zu verfassen. Es war feige und gemein, Fabian so zu verlassen und ihn vor der gesamten Hochzeitsgesellschaft bloßzustellen, das wusste ich, aber ich konnte nicht leugnen, dass ich Angst vor seiner Reaktion hatte ... Er hatte mich bereits erpresst, geschlagen und sexuell bedrängt, was würde er tun, wenn ich ihn nun endgültig verließ? Wenn er erfahren würde, dass David sich gestellt hatte und er nun nichts mehr ausrichten konnte, um mich bei ihm zu halten ...

Bei dieser Frage drehte sich mir der Magen um, denn ich wusste, es würde Fabian wieder unberechenbar machen.

Gerade wollte ich den Kugelschreiber ansetzen, als es plötzlich an der Tür klingelte. Ich runzelte die Stirn, während der Regen unbarmherzig an das große Wohnzimmerfenster prasselte. War das etwa schon Linda, die kam, um mich abzuholen? Ich hatte noch nicht mal gepackt, schließlich wollte ich in Fabian's Gegenwart keine Aufmerksamkeit erregen ...

,,Vielleicht ist es auch Giuseppe ...'', schoss es mir hoffnungsvoll durch den Kopf.

Ich hatte ihn seit seinem Besuch im Restaurant nicht mehr gesehen und wollte mich gerne von ihm verabschieden ...

Mit weichen Knien lief ich zur Wohnungstür, öffnete sie vorsichtig und geriet augenblicklich in einen Schockzustand, als ich erkannte, wer da im strömenden Regen vor mir stand.

,,David'', flüsterte ich ungläubig und starrte völlig perplex in sein lächelndes Gesicht. Seine dunklen Augen durchbohrten mich erregt, während Wassertropfen von seinen gestylten Haaren abperlten. Ich glaubte, den Boden unter den Füßen zu verlieren und tatsächlich, meine Knie gaben nach ... Doch bevor ich umkippen konnte, hatte David mich auch schon gepackt und gab mir, wie schon so oft, den Halt, den ich brauchte.

Es hatte mir die Sprache verschlagen, doch wäre ich ohnehin nicht zum Reden gekommen, denn David presste voller Verlangen seine Lippen auf die meinen und ließ die Eingangstür verheißungsvoll hinter uns ins Schloss fallen. Bereitwillig öffnete ich meinen Mund, um unsere Zungen, nach so langer Zeit, endlich wieder zu vereinen.

,,Warum war er hier? Wie konnte das sein?'', fragte ich mich beunruhigt, doch gleichzeitig breitete sich ein Glücksgefühl, so stark und so atemberaubend, in mir aus, dass mir Freudentränen in die Augen stiegen, während David's Hände rastlos über meinen Körper wanderten. Wir schmiegten uns so eng aneinander, dass man hätte glauben können, wir wären eins. Mein Herz machte einen Satz, als ich verstand, dass wir das auch waren.

,,Ich ... habe ... dich so vermisst'', raunte er zwischen seinen Küssen, packte mich an meinen Schenkeln und an meinem Hintern und hob mich auf seine Hüfte. Wie besessen, ließ ich meine Hände über seinen angespannten Bizeps gleiten. Oh Gott, seine muskulösen Arme machten mich sowas von geil! Anschließend wanderten meine Hände weiter über seine breiten Schultern zu seinem Nacken. Es pulsierte zwischen meinen Beinen. Abrupt stoppte ich unsere Küsserei und betrachtete mit loderndem Blick David's markantes, frisch rasiertes Gesicht.

,,Ich habe dich auch vermisst", wisperte ich und leckte ihn verführerisch über seine leicht geöffneten Lippen. Das turnte ihn so sehr an, dass er erneut seinen Mund auf meinen krachen ließ und mit mir in Richtung Küche steuerte, wohl bedacht, bei jedem Schritt, meinen Intimbereich auf seine steinharte Erektion niederwippen zu lassen.

In der Küche setzte David mich auf dem Esstisch ab, öffnete geschickt meine Jeans und zog sie mir hastig über die Beine. Mein Atem ging schnell, als er seine Hand unter meinen String gleiten ließ und begann, es mir erst mit einem, dann mit zwei und schließlich mit drei Fingern zu besorgen. Keuchend zog ich ihn an seinem Nacken näher zu mir ran.

,,Du bist so feucht'', flüsterte er mir Gänsehaut erregend ins Ohr.

Mit erhitzten Wangen griff ich nach seinem Handgelenk und zog seine talentierten Finger aus meinem Hösschen heraus, nur um sie mir an die Lippen zu führen und lüstern an ihnen zu lutschen.

,,Fuck, wenn du so weiter machst spritze ich mir gleich in die Shorts'', raunte David grinsend und sank plötzlich hinunter an die Tischkante, zwischen meine Beine. Mit einem Ruck zog er mich näher zu sich, befreite mich von meinem nassen String und ließ seine Zunge folternd zwischen meine Schamlippen gleiten. Ich seufzte laut und ließ meinen Kopf in den Nacken fallen. Erst strich David's Zunge quälend zart über meinen Kitzler, dann, als er merkte, wie ich ihm meinen Unterleib immer mehr entgegen presste, verwöhnte er mich energischer.

,,Oh mein Gott'', stöhnte ich und vergrub meine Hände in seinem, noch vom Regen feuchten, dunklen Haar. Meinem Höhepunkt immer näher kommend, beobachtete ich, wie David mich genussvoll liebkoste. Ich biss mir auf die Lippen, denn gleich war es soweit ...

Doch dann ließ der sexy Portugiese plötzlich von mir ab und grinste mich frech und selbstbewusst an, was mich fast verzweifeln ließ!

,,Bitte, vögel mich'', bettelte ich, was ihn noch breiter grinsen ließ.

,,Mit dem größten Vergnügen'', hauchte er und zog sich sein T-Shirt über den Kopf, bevor er sich seiner restlichen Kleidungsstücke entledigte.

Auch ich zog mein Sweatshirt aus, wie praktisch, dass ich keinen BH trug!

Ich konnte es kaum erwarten, ihn endlich in mir zu spüren. Sein Penis stand wie eine Eins. Spielerisch versank er erst nur die Spitze in mir, und zog sich dann wieder zurück. Dann tat er es noch einmal, und noch einmal.

,,Ich bring dich um'', flüsterte ich, denn ich stand kurz vor einer heftigen Explosion.

David schmunzelte.

,,Soll ich es dir endlich besorgen, Nova?''

Wütend zog ich ihn näher an mich.

,,Verdammt ja, mach schon!''

Grinsend wanderten seine Hände an mein Brüste, damit seine Fingerspitzen meine steifen Brustwarzen umgarnen konnten. Dann drang er endlich mit all seiner Pracht in mich ein. Innerhalb von Sekunden ergriff mich ein Orgasmus, der mich der Atmosphäre entriss. Es war ein langer, gar nicht enden wollender Höhepunkt, der mich meine Beine fest um David's Becken schlingen ließ. David stöhnte.

,,Fuck, Baby ... Du machst mich so geil!''

Es war dreckiger, hemmungsloser Sex, wie wir da auf der Tischkante vögelten, in einer Wohnung, die ich mit einem anderen Mann, mit Fabi, gemietet hatte. Ich hätte ein schlechtes Gewissen haben, ja in Scham versinken müssen, doch das tat ich nicht ... Im Gegenteil, ich kam gleich noch einmal, gemeinsam mit David.

Fest umschlungen, verharrten wir in dieser Position. Er in mir, unsere Körper verschwitzt, unsere Lungen schwer atmend.

,,Ich liebe dich'', flüsterte ich, meine Stirn an seine gelehnt.

,,Und ich liebe dich'', flüsterte er lächelnd zurück.

,,Wie kannst du hier sein?'', stellte ich nun die Frage, die mir eine Heidenangst bereitete.

David küsste mich zärtlich.

,,Das erkläre ich dir gleich alles in Ruhe. Aber erst, wenn ich dich nochmal gefickt habe!''

Ich lachte auf.

,,Brauchst du denn keine Pause?''

Lüstern wanderten seine Augen meinen nackten Körper hinunter und wieder hinauf.

,,Definitiv nicht!''

Ich kicherte und strich ihm durch sein feuchtes Haar.

,,Ich auch nicht!''

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