|Chapter 25| Mittwoch im Camp 2.0

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-Mittwoch Abend-

Ich beschloss kurz aufs Klo zu gehen, als ich mein Buch beiseite legte. Heute Abend waren einige wieder bei uns, allerdings kein Miya. Hatte ich persönlich kein Problem mit. Als ich fertig im Bad war, hörte ich etwas komisches. Ich blieb stehen und lauschte genauer, es hörte sich an als würde jemand weinen. Ich folgte dem Geräusch und ich hörte es immer klarer. Eins war klar hier weinte jemand. Nun versuchte ich ausfindig zu machen wo genau hier wer weinte, ich bewegte mich mal einige Schritte in eine Richtung und mal ein paar in die andere. Nun war ich mir sehr sicher, es kam aus der Umkleide der Jungs. Aber wer weinte dort, langsam öffnete ich die Tür und konnte sehen es saß wer auf dem Boden, das den Kopf an die Knie gelehnt und die Schultern zitterten. Was auch immer passiert war, es tat mir furchtbar leid. Ich streckte meinen Kopf weiter rein, es war... Miya? Der sonst so glückliche Junge saß gerade vor mir in einer Umkleide und weinte sich die Seele aus dem Leib. Ich trat in die Umkleide und schloss die Tür langsam hinter mir, ich lief leise zu ihm und ließ mich neben ihm auf den Boden fallen. „Miya was ist los?" fragte ich ihn ruhig und er hob den Kopf, ich sah in seine verweinten Augen. „Wieso bist du hier? Sei doch lieber bei den anderen. Die sind doch eh besser als ich" meinte er zwischen Schluchzern. Ich war sprachlos, empfand er es so? Er war ein super Setter. „Miya, ich würde niemals wen weinend in der Umkleide sitzen lassen. Magst du reden?" fragte ich ihn weich. Während ich ihn umarmte. Er schüttelte nur den Kopf. „Komm du beruhigst dich erstmal und dann schauen wir" bestimmte ich den weiteren Vorgang. Was tat man bei so einer Situation? Ich hatte sowas noch nie. Ich nahm ihn einfach in den Arm und wartete bis er sich beruhigte. „Bin kurz im Waschraum" murmelte der Setter. Er stand auf und ging in den Waschraum. Ich blieb auf dem Boden sitzen und musste kurz verarbeiten was eben passiert war. Ich spürte die Vibration eines Handys und mir wurde klar, Miya hatte sein Handy vergessen. Ich schaute auf das Display. ‚Brüderchen<3' ich überlegte ob ich rangehen solle? Komm Ayaka es könnte wichtig sein. „TSUMU?" schrie die Stimme in den Hörer. „Hier ist Sato, Miya ist gerade im Waschraum" sagte ich mit fester Stimme. „Ist alles gut bei ihm?" beruhigte sich die Stimme etwas. „Ich weiß nicht, ich hab ihn weinend in der Umkleide gefunden" versuchte ich zu erklären was eben passiert war. „Kannst du ihn mir geben?" Ich stand langsam auf und ging langsam in den Waschraum wo ich die Tür aufstieß. „Miya dein Handy" murmelte ich und hielt es rein. Ich merkte wie er es nahm und mir dankte. „Samu alles gut" „Ja Sato hat mich gefunden" „Ja nein alles gut" „Okay danke" „Bis Samstag" und dann legte er auf ich sah ihn an. „Komm mit" murmelte er und ich folgte ihm nach draußen in die kalte Nachtluft. Da ich mich umgezogen habe trug ich nur noch ein T-Shirt und es war verflucht kalt. Ich legte meine Hände auf meine Arme um sie etwas zu wärmen. Wir setzten uns draußen auf eine Bank und ich sah in den Sternenhimmel. „Miya... magst du reden? Ich weiß es kann schwer sein aber es fühlt sich gut an es rauszulassen" fragte ich ihn langsam. „Also du musst wissen mein Vater ist nicht gerade der beste Mensch. Er erwartet sehr viel von mir und meinem Bruder, er übt viel Druck aus. Und ich entspreche nicht deinen Anforderungen weswegen er mich oft beleidigt oder runter macht. Letztes Jahr ließen meine Eltern sich scheiden und ich habe gehofft das er uns endlich in Ruhe lässt. Aber vergebens jetzt schreibt er es oder ruft mich an. Ach was wem erzähle ich das. Tut mir leid das ich dich mit meinen Problemen voll heule Sato." er stand auf und wollte gehen, jedoch griff ich reflexartig nach seinem Handgelenk. Ich sah in seine noch geröteten Augen. „Miya du heulst mich nicht voll ich höre gerne zu wenn ich helfen kann" sagte ich ihm und er setzte sich wieder hin. „Hör nicht auf das was dein Vater sagt. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, deine Stärke ist aufjedenfall Volleyball!" versuchte ich ihn aufzumuntern. „Aber dein Zuspiel ist besser als meins" murmelte er leise und ich sah ihn verblüfft an, sollte ich das als Lob nehmen? „Miya, du magst mich wenig kennen. Aber ich spiele ewig Volleyball, ich wurde dazu trainiert Allrounder zu sein. Ich wurde dazu gezwungen das Ass zu sein." erklärte ich ihm. „Und ich beherrsche jede Position und naja das sind Sachen aus meiner Vergangenheit. Meine Aufgabe war es einzuspringen zu können wenn irgendwer ausfällt." fügte ich schließlich noch dazu. „Aber alle deine Aufschläge, alle deine Angriffe und sogar dein Zuspiel ist mit höchster Perfektion ausgeführt, du bist viel besser als ich" meinte er und ließ die Schultern hängen. „Miya ich war bereits in vielen Elite Trainingscamps. Ich habe viele verschiedene Leute getroffen und mit ihnen trainiert" versuchte ich ihn aufzumuntern. Der Vergleich den er stellte war unfair, ich spiele eigentlich international. Aber das wusste er ja nicht. „Ist dir kalt?" vernahm ich die Stimme des Setters. „Ein wenig" murmelte ich. Das war gelogen, ich fror richtig. Ich sah zu wie der Setter seine Jacke auszog und sie mir gab. „Nimm sie ruhig, ich friere nicht" sagte er mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Dankbar nahm ich die Inarizaki Jacke und zog sie an. Direkt wurde mir viel wärmer. „Von wo kommst du?" fragte er mich schließlich. „Aus Europa" meinte ich leise, es schmerzte an meine Heimat zu denken und zu wissen es wird nie wieder so sein. „Hey... alles gut?" fragte er langsam und ich nickte. „Jaja alles gut, lass uns langsam rein. Es wird spät" murmelte ich. Er nickte und folgte mir. „Ich bringe dich noch zu meinem Zimmer" meinte er und ich sagte nichts dagegen. Ich wusste es half eh nicht. Vor meinem Zimmer sah ich ihn an. „Gib mir mal dein Handy" flüsterte ich und er sah mich verwirrt an, ehe er mir sein Handy gab. Ich tippte meine Nummer ein und speicherte mich ein. „Wenn es dir wieder schlecht geht schreib mir, ich komme dann" raunte ich und er nickte mir dankbar zu. Er nahm mich in den Arm. „Danke Sato" flüsterte er und dann ging er Richtung seines eigenen Zimmer. Ich öffnete die Tür und betete das die andern weg waren. Und tada sie waren es. „Wo warst du? Bist zu den Gegnern übergewechselt oder was?" fragte Shoyo mich. „Sagmal bist du dumm? Das ist Miyas Jacke" meinte Tobio und ich sah nur auf den Boden und warf mich dann auf mein Bett. „Wieso trägst du Miyas Jacke Natsuki?" fragte Shoyo mich mit einem dicken grinsen auf dem Gesicht. „Oh Gott Shoyo nein! Wir haben draußen geredet und mir war kalt dann hat er sie mir gegeben" sagte ich ihm. Ich legte mich unter meine Decke, aber behielt die Jacke an. Sie roch noch nach ihm, dabei fiel mir auf er benutzte dasselbe Shampoo wie Yuu. Ich drehte mich um und machte die Augen zu, in der Hoffnung schnell einzuschlafen.

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