Kapitel 21

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Ich erwachte durch das Kitzeln meiner Nasenspitze, die durch die warme Sonne in mein Gesicht schien, ich wälzte mich leicht im Bett, öffnete langsam die Augen, drehte vorsichtig den Kopf und bemerkte, dass Leo nicht mehr neben mir lag. Es tat mir schon ein bisschen weh, ohne seine Wärme aufzuwachen.

Frustriert darüber vergrub ich mein Gesicht in meinem Kissen. Ich hatte das Bedürfnis laut zu schreien, doch das wurde mir durch das Klopfen an meiner Zimmertür verwehrt, woraufhin ich genervt ein knappes „Ja" rief, die Tür öffnete sich einen Spalt, „Darf ich reinkommen oder ist meine hübsche Schwägerin noch nicht angezogen?", rief Sira amüsiert, steckte ihren Kopf durch den Türspalt und schaute mich mit ihrer gespielten Unschuld an, ich wusste, dass sie nur darauf wartete, dass ich sie eintreten ließ.

Augenverdrehend winkte ich ihr zu und lachte darüber, Sira knallte erfreut die Tür hinter sich zu und sprang zu mir ins Bett, sofort ergriff sie das Wort „Ah, erzähl mir alles, alle dreckigen Details wie er dich entjungfert hat" schrie sie euphorisch, ich hielt ihr mit meiner Hand den Mund zu und sah sie mit erschrockenen Augen an, mir schoss augenblicklich die Röte ins Gesicht allein bei dem Gedanken an letzte Nacht.

Beschämt senkte ich den Blick und spielte nervös mit dem Lakensaum, der meinen entblößten Körper bedeckte: "Er hat mich nicht entjungfert, Sira", sagte ich leise und verlegen.

"Was meinst du damit?", schaute sie mich zuerst verwirrt an, bis sie dann verstand, dass wir uns auf eine andere Art und Weise befriedigt hatten.

"Du kleines schmutziges Biest, du bist von ihm geleckt worden und du hast ihm eine geblasen", sagte sie ganz ungeniert, wackelte dabei mit ihren perfekt gezupften Augenbrauen. "Bitte, Sira, sag es niemandem", bat ich sie drum.

Woher wusste sie eigentlich, dass wir letzte Nacht etwas hatten?

„Woher weißt du das?", stieß ich verlegen hervor, „deine Schreie waren in der ganzen Villa zu hören, Liebes", zuckte sie desinteressiert mit den Schultern. „Sira", schrie ich schon panisch, wenn sie es gehört hat, dann haben es die anderen auch gehört, oh Gott, ich möchte am liebsten mit dem Erdboden verwachsen sein und in ihm versinken.

Vor Scham schlug ich mir die Hände vors Gesicht. Wie sollte ich ihnen allen jetzt ins Gesicht sehen! „Mio Angelo, wir sind Schlimmeres gewöhnt", lachte Sira. „Ich werde niemandem davon etwas erzählen", „ich verspreche es dir", sie nahm mir die Hände vom Gesicht, schenkte mir ein herzerwärmendes Lächeln und zog mich zu sich in ihre Arme.

Es hat mir gutgetan, mit ihr darüber zu sprechen und nicht allein zu sein mit den Gefühlen, die ich neu gewonnen hatte. Ich nahm sie fester in die Arme. Sie in den Armen zu halten, bedeutete mir sehr viel.

„Geh jetzt duschen, mach dich frisch, wir haben heute viel zu organisieren", unterbrach sie die angenehme Stille, sagte es mir und löste ihre Umarmung. Ich konnte nichts mehr erwidern, denn sie war schon aufgestanden und hinausgegangen.

Irritiert sah ich ihr hinterher, ich wusste wirklich nicht, was heute noch alles auf mich zukommen würde oder was Sira mir damit sagen wollte. Ich konnte auch nicht lange darüber nachdenken, also entschied ich mich, aus dem Bett aufzustehen und tapste in unser Badezimmer, ich befreite mich von dem seidenen Laken, da ich gestern wohl nur im BH eingeschlafen war und stieg unter die Dusche.

Die Dusche tat mir richtig gut, ich hatte das Gefühl, als würde ich 10 Kilo leichter sein, nun saß ich eingewickelt in ein Handtuch vor meinem Schminktisch und schminkte mich. Wie so oft hielt ich mein Make-up dezent, die Augenbrauen wurden nachgezogen, etwas Concealer für die Augenringe aufgetragen, die Wimpern getuscht, etwas Bronzer und Rouge, um etwas Farbe ins Gesicht zu bekommen. Zum Schluss noch die Lippen mit dem Lipliner in einem Nude-Ton umranden und noch ein wenig Lipgloss auftragen - fertig war mein Look für den heutigen Tag.

Leontes Rossi - Du gehörst nur mir, Anima MiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt