четы́ре (4.)

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                                       ILEA

„Und er hat dich echt verlassen?", hakte ich noch einmal genauer nach, um mich zu vergewissern, dass ich es richtig verstanden hatte.

Es war als könnte ich meinen eigenen Ohren nicht trauen, denn ich hatte Dia und Logan als das perfekte Paar angesehen.
Sie waren schon im Sommer nach der zehnten Klasse in der High School zusammengekommen und jetzt sollte er sie so einfach sitzen gelassen haben.
Klang für mich ziemlich nach einem Arschloch und ganz bestimmt nicht nach dem zuvorkommenden sowie liebenswürdigem Logan.

„Ja!", schniefte Dia.

„Der Typ ist ganz einfach ein Idiot, wenn er mein Mädchen so hängen lässt, obwohl ich sowas nie von Logan erwartet hätte", murmelte ich.

„Sag das mal meinem Herzen", zischte sie mit funkenden Augen.

„Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern wie seine Zunge im Mund dieser Schlampe gesteckt hat und die beiden miteinander rumgemacht haben", regte sich meine beste Freundin auf.

„Hast du ihn denn darauf angesprochen?", wollte ich wissen.

„Klar habe ich das und nur diesen typischen Männer Satz bekommen, dass es nicht so aussieht wie ich denke!"

Ilea schnaubte, bevor wir die große mit Diamanten besetzte Tür in den Club der Höherrangigen betraten und uns der Türsteher freundlich die Jacken abnahm.
Es fühlte sich fast schon verboten an überhaupt hier zu sein, wobei ich mich noch immer unwillkürlich fragte, wie meine beste Freundin es geschafft hatte uns beiden Zugang zu diesem sensationellen Club zu verschaffen, denn dies war eigentlich nahezu unmöglich.

Ehe ich mich versah standen wir schon an der Bar und bekamen von einem durchaus gut aussehenden Barkeeper ein Glas Wein eingeschenkt, welches ich mit großzügigen Schlucken herunterkippte und der Drang in mir nach mehr verlangte.
Ich war völlig umgeben von diesem Rausch, welcher es fast schon sorgenlos machte und dieses Gefühl dafür sorgte, dass ich mich etwas entspannen konnte, obwohl meine Sinne zum Teil wie benebelt waren.

„Schau mal! Der da hinten sieht doch schnuckelig aus!", stieß Dia aus.

Sie schlenderte mit ihren hohen Schuhen auf den Kerl zu, um sich diesen nur einen Augenblick später um die Hals zu werfen, was mich kopfschüttelnd grinsen ließ, denn meine Freundin war schon immer eine gewesen, die sich schnell gehen ließ.

Gerade als ich mich umdrehen wollte, um mir ein weiteres Glas zu bestellen, stand ein Mann direkt vor mir, wobei mich sein maskuliner Atem schon einschüchterte und ich diesen wie gebannt musterte.
Er war wahnsinnig gut aussehend, doch mich interessierten viel mehr diese bernsteinfarbenen Augen.
Mein Vater hatte diesen Stein geliebt, da er immer meinte es würde einem Glück bringen, weshalb es noch seltsamer für mich machte nun jemanden mit genau dieser Augenfarbe vor mir zu haben.

„Na Schönheit", raunte er mir zu.

Dieser Mann schien auch schon dem Rausch des Alkohols verfallen zu sein, denn er beugte sich zu mir vor, um mich zu küssen.
Perplex stand ich da und ließ es geschehen, wobei ich mich etwas überrumpelt fühlte, da man mich normalerweise fragte, ob ich geküsst werden wollte oder nicht.
Doch dieser Mann, ein Fremder nahm sich einfach das, was er haben wollte und ich hätte dies sonst nie zugelassen, doch diese herrische Art war auf eine ganz besondere Art und Weise anziehend sowie er kein schlechter Küsser war.

„Stören wir dich?", erklang eine tiefe männliche Stimme hinter mir.

„Du siehst doch, das ich gerade beschäftigt bin!", spuckte der Mann verärgert zurück.

Als ich die drei Typen, welche sich nun vor mir aufbauen erkannte, stockte mir der Atem, denn bei diesen handelte sich um keine weiteren als die Prinzen von Urbondria, welche ich zu töten hatte.
Ein Hauch von Furcht keimte sich in mir auf, da ich diesen noch nie so nahe gegenüberstand und alleine schon die Ausstrahlung in einem auslöste, dass man besser einen sicheren Abstand hielt.

„Klar und es könnte mich nicht weniger interessieren, Kirill!", lachte einer der Brüder.

„Genau, Kleiner. Lass mal das zarte Mauernblümchen in Ruhe und komm mit! Du hast uns nämlich noch etwas zu beweisen, wenn du weiterhin dabei sein willst", knurrte Nazar.

Ich wusste, dass es er war, denn diese Narbe auf der Stirn war einfach unverkennbar sowie man sofort erkannte, er hatte das Sagen und ich hatte mich gut genug über seine Identität informiert.
Diese abfällige Wortwahl machte mich allerdings unfassbar wütend, weswegen ich mich stark zusammenreißen musste, um die Drei nicht genauso bescheuert anzumachen, wobei ich mir im Klaren war, dass dies definitiv kein gutes Ende nehmen würde.

„Du siehst aus wie ein aufgeblasener Ballon", meinte Lukjan amüsiert über meinen Gesichtsausdruck.

Mit diesen Worten wurde definitiv mein Stolz verletzt, wobei ich es dennoch herunterschluckte und einfach so hinnahm, da mir sowieso nichts anderes übrig blieb.
Manchmal glaubte ich diese arroganten Prinzen machten es sich zur Lebensaufgabe anderen Leid zuzufügen oder sie hatten einfach nur extrem viel gefallen daran.
Warum auch immer.
Den Hintergrund kannte ich nicht, da dieses Verhalten schon gar nicht mehr menschenwürdig war und Lukjan, Artemji sowie Nazar zu Recht von der gesamten Bevölkerung als Monster angesehen wurde.

„Ich glaube, ich muss mal auf die Toilette", sagte ich.

Ich wollte mich einfach nur verdünnisieren, weswegen diese Notlüge die Erste war, welche mir spontan einfiel und es mich erleichtert ausatmen ließ, als ich feststellte, dass mir keiner von ihnen gefolgt war, sondern sie immer noch in ihren Streit verwickelt waren.
Vermutlich war mein Verschwinden noch nicht einmal aufgefallen, was gut für mich war, denn sie sollten sich mein Aussehen besser nicht ausprägen, damit ich noch bessere Chancen hatte den Prinzen ein für alle Mal das Handwerk zu legen.

Gerade als ich die Tür, welche zu den Damentoiletten führte aufschwing, tauchte Artemji hinter mir auf und seine Anwesenheit ließ mich unwillkürlich zittern.
Ich hatte keine Ahnung, was dieser noch mir wollte, während ich einfach nur stark hoffte, dass er es nicht im Gespür hatte, was ich vorhatte, denn ansonsten würde dies in den nächsten Sekunden mein Leben kosten.
Er musterte mich ganz fasziniert mit seinen topasblauen Augen und es war fast schon so als könnten die Blicke dieses unverschämten Mistkerls mich auf der Stelle ausziehen, weswegen ich kurz davor war mich entblößt zu fühlen.

„Hast du Angst vor mir, малышка?", raunte Artemji.

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Erstes Aufeinandertreffen 🙈

Ob sie Ileas Plan kennen?🤔

Was will Artemji von ihr?👀👀

Würde mich über Feedback freuen❤️

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