девять (9.)

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LUKJAN

Es dauerte nicht allzu lange bis sich das Mädchen wieder aufrappelte und mich mit ihrer Entschlossenheit faszinierte.
Durch einen Seitenblick zu meinem Bruder fiel mir auf, das auch er dies schon viel früher bemerkt hatte und es vermutlich genau deswegen zu diesem Streit kam.
Artemji wollte die kleine Ilea beschützen und nutzte dafür jegliche Mittel, die ihm zur Verfügung standen, wobei es mich so sehr überraschte, dass er sich nur wegen der Göre mit Nazar angelegt hatte.
Obwohl viele davon ausgingen, Nazar wäre der Stärkste sowie Überlegenste von uns, war dies nicht der Fall, denn Artemji würde gegen ihn und auch mich immer gewinnen, sollte dies seine Absicht sein.

Artemji sollte unsere Gang leiten und dennoch tut er es nicht, um es seinem Bruder zu überlassen, welcher sich dies schon immer gewünscht hatte.
Ich wusste, ihm lag viel an uns und es würde immer einen wichtigen Grund haben, sollte er sich doch einmal gegen uns auflehnen.
Die kleine Mrs. Prescott hatte einige unserer Männer ungelegt, wodurch mir klar wurde, dass sie für jemanden arbeitet.
Jemanden, der wollte, das die Solowjow Prinzen zu Grunde gehen.
Doch jetzt gab es diesen gewissen Anhaltspunkt, der es uns nicht allzu schwer machen sollte, herauszufinden welcher jemand dies war und dann würden wir diesen ausschalten.

Irgendwann würden sie alle sterben.
Die ganze Bevölkerung wird dafür büßen müssen, das uns ein Teil von ihnen tief unter der Erde begraben sehen möchte, denn wir geben nicht auf.
Es wird niemals ein Ende geben, solange unsere Figuren noch gefügig sind.
Solange die Bauern sich lenken lassen und die Läufer ihr Besten geben, um gute Züge zu machen.
Und selbst wenn wir alles verlieren sollten, bleiben noch drei Könige, die es mit dem Rest aufnehmen werden.
Vielleicht haben wir nun sogar endlich eine Dame für diese Lektion gefunden, denn das Leben ist nur dazu bestimmt, um seinen Zweck zu erfüllen.
Alles, was du tust ist ein Spiel und möglicherweise kannst du uns noch nützlich werden, Ilea Prescott.

Sie rannte immer weiter in den Wald hinein, vermutlich in der Hoffnung, es würde dort einen Ausweg geben.
Doch wir kennen uns hier besser aus, принцесса.
Lauf nur, solange du noch kannst, denn sobald du dich erst in unseren Fängen befindest, könnte es wirklich unschön werden für dich.
Wir werden dich vorerst noch in dem Glauben lassen, das du uns abhängen kannst und du wirst so erleichtert sein, bis wir dich erschrecken und in die Enge treiben.
Es gibt kein Entkommen, denn dieser Wald ist ein reines Labyrinth, worin auch du dich verirren wirst.
Wir wissen genau, wohin wir dich treiben und auch, das du in der Klemme steckst.

„Eines muss man ihr lassen, die Kleine ist verdammt mutig. Du hast Potenzial in ihr Gesehen, oder Bruder? Deswegen warst du dagegen, was ich vorhatte. Du handelst gar nicht gegen uns, nur meist bedachter als ich, sodass wir uns zanken, damit ich im Nachhinein feststelle, was du für uns tust. Du bist der höchste König, denn du handelst wie der Joker in dem verdammten Spiel", raunte Nazar meinem Bruder zu und blickte in dessen topasblaue Augen.

„Gewiss, Bruder. Wage es nicht noch einmal an mir zu Zweifeln geschweige denn mich in Frage zu stellen, denn sonst handele ich irgendwann wirklich gegen euch und Belyye l'vy, aber ohne das du Wind davon bekommst. Du weißt, was ich alles für mich behalten kann und ich werde es dir sicherlich nicht zeigen, wenn ich dabei bin euch in den Abgrund zu stoßen", dass entgegnete Artemji gelassen.

Er setzte ein erneutes Mal seine Zigarette an und lief ganz entspannt neben uns her, denn ich wusste, das auch mein Bruder keine Zweifel hatte, dass wir die Kleine in unsere Finger bekommen würden.
Manchmal betrachtete ich Artemji mit Ehrfurcht, da er mir nicht ganz so Geheuer war und auch ein ganzes Stück größer ist als ich, obwohl ich mit meinen einsneunundachtzig nicht als klein galt.
Sein weißes Hemd war immer noch an manchen Stellen mit Blut getränkt, vermutlich noch von unserem Geheimtreffen, nach welchem er keine Zeit hatte sich umzuziehen.

Auch wenn beide mir überlegen waren und ich der schwächste sowie jüngste Bruder war, wusste ich auf beide zählen zu können.
Dies wiederum gab mir Sicherheit sowie den nötigen Halt auf eigenen Beinen zu stehen.

„Wenn du das tust, stürzt du dich auch ins Verderben", murmelte ich.

„Sei dir da mal nicht so sicher. Artemji würde einen Weg finden", brummte Nazar.

Doch ich war felsenfest der Überzeugung er würde es nicht tun, sonst hätten wir es vermutlich nicht geschafft uns zu versöhnen.

Ilea wählte die Abzweigung nach links, welche entlang des Flusses sowie einer alten, verlassenen Bärenhöhle führte.
Ein Reh huschte vor uns über den Weg, während man die Vögel zwitschern hörte und ein Teil dieses Weges schon soweit mit Gras bewachsen war, das man feststellen konnte, hier liefen nicht allzu viele Menschen entlang.
Dies taten sie sowieso nicht, da die meisten wussten, dass uns dieser Wald gehörte und man fand manche Menschen nur gelegentlich mit ihren Hunden spazieren in einem der vorderen Teile.

Doch sie rannte viel weiter hinein und wir trieben sie immer weiter in Richtung Schlucht, wobei die Kleine keinen Ausweg sehen würde, denn es gab auch keinen.
Dort würde Ilea auf eine einzige Sackgasse stoßen, denn es führte kein anderer Weg, außer dieser von welchem sie kam zurück.

Das besondere an diesem Wald war mit Abstand, dass dieser nur von einer Seite betreten werden konnte, denn man kam am anderen Ende nicht hinaus, außer die lebensmüden oder durch Suizid geprägten Menschen, welche allen Ernstes in diesen Abgrund sprangen.
Manchmal überlebten es diese dann sogar und es wurde der Notarzt gerufen, was wiederum etwas lächerlich ist, denn den Geheimgang durch die Bärenhöhle, welche einen direkt zur Schlucht führt, kannten nur wir.
Denn niemand wagte es diese Höhle zu betreten aus zweierlei Gründen.
Erstens, viele erzählten immer noch die Geschichte die Bärenfamilie würde dort hausen und andererseits wusste niemand, das es von dort aus weiter ging, die Höhle also nach hinten heraus offen war.

Ileas grüne Augen waren mit Angst gefüllt und sie blieb zittrig vor dem Abgrund stehen.
Ein weiterer Schritt und sie würde nahezu in ihren Tod springen, wobei auch schon Feldbrocken hinabbröselten.
Wir liefen gelassen auf sie zu und als sie zu uns hinaufblickte, umspielte ein Lächeln meine Lippen.

Gameover, Prescott.

Gameover, Prescott

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Was glaubt ihr, machen sie mit ihr?

Wird Ilea doch springen?🫣

War dies wirklich Artemjis Grund, Ilea zu beschützen?🤔

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