шесть (6.)

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ILEA

Es war so ein unbeschreiblich befriedigendes Gefühl als der letzte Mann tot zur Seite umkippte und ich mir über meine verschwitzte Stirn strich.
Meine Hände umklammerten die Pistole immer noch fest, während sich ein siegessicheres Lächeln auf meine Lippen legte, da mein Team und ich soeben ungefähr fünfzehn Männer umgebracht hatten, welche Mittäter der Gang Belyye l'vy war, die von den Solojow Prinzen geführt wurde.
Damit hatten wir schon einmal ein Problem zur Seite geschoben und es machte mich stolz, dass Artemji unrecht hatte, denn ich war viel stärker, als er glaubte, doch ein solcher Typ Mann würde eine Frau immer als schwach betrachten.

Blut tropfte von meinen Händen, da wir die Leichen alle auf einem Haufen gestapelt hatten und es war ein ganz neues Gefühl, dass ich so etwas wie Genugtuung empfand Menschen getötet zu haben.
Es war nie mein Ziel oder die Lebensaufgabe eine Mörderin zu werden, doch als Auftragskillerin würde ich nicht drum herum kommen.

Dennoch plagte mich die Angst mein Onkel könnte mir wirklich eine ganz andere Seite von ihm offenbaren, bei welcher ich feststellen würde, er wollte nie das Beste für mich.
Es war furchtbar das Artemji einen solchen Strudel voller Zweifel in mir auslöste und ich ärgerte mich seinen Worten überhaupt auch nur einen Glauben zu schenken, denn vielleicht war es auch einfach sein Ziel gewesen mich so derart zu verunsichern, sodass ich von selbst auf die Idee kommen würde mich geschlagen zu geben.

Doch er wusste gar nicht, wozu ich in der Lage war und welche Dinge ich alle schon überwunden hatte.
Auch dieser arrogante Prinz würde mich nicht auf die Knie zwingen und den ersten Schachzug hatte ich gewonnen.
Es war zwar nur eine kurze Partie gewesen, in welcher wir die Männer vernichtet hatten, aber dennoch würden diese der Gang nun fehlen, da ich mir sicher war, dass einige von ihnen von Nutzen waren.

„Wir sollten gehen, bevor uns jemand entdeckt", murmelte mein Kollege Ismael und legte seine Hand sachte auf meiner Schulter ab.

„Du hast recht. Sie sollen uns nicht sehen", entgegnete ich.

Ich drehte mich um, ohne noch einmal zurück zu blicken und hatte auch kein schlechtes Gewissen für diese Tat, da es unbedingt notwendig war sowie diese Männer anderen insbesondere Frauen schon ganz anderes Leid zugeführt hatten.
Keiner von ihnen hatte es verdient auch noch eine Sekunde länger auf dieser Erde zu verbringen und ich würde allen wünschen in der Hölle zu landen.

Nachdenklich ließ ich mich auf den Beifahrersitz des Jeeps fallen, während Ismael keinen Moment zögerte sondern sofort losfuhr und wir diese düstere Gegend hinter uns ließen.
Es hatte etwas beruhigendes an sich, je näher wir der Innenstadt kamen, denn so konnte ich mir sicher sein, dass sie uns nicht bemerkt hatten und für diese Tat verantwortlich machen würden.
Ein Lächeln legte sich erneut auf meine Lippen, denn Artemji würde ausrasten, wenn sie ihre Männer so vorfinden und ich war mir sicher, er würde in erster Linie an mich denken sowie sich darüber aufregen, dass er mich wohl doch unterschätzt hatte.

„Was grübelst du denn so viel, meine Hübsche? Schlechtes Gewissen wegen den vielen Toten heute?", fragte mein Kollege.

Ich zuckte zusammen, fast schon so als wäre ich in einem Paralleluniversum gewesen und war gerade erst in die Realität zurückgekehrt.
Er sah mich mit diesem Blick an, sowie Ismael es eigentlich immer tat, wenn wir zusammen im Einsatz waren, denn dieser Mann stand auf mich.
Vor ungefähr zwei Monaten hatte Ismael mir offenbart, dass er etwas für mich offen hatte und gerne einmal mit mir ausgehen würde.

Ich hatte dies meist abgelehnt, weil sowieso so viel zu tun war und ich gar nicht mit allen hinterher kam, was ich alles um die Ohren hatte.
Vielleicht war es aber auch meine Angst einen neuen Schritt zu wagen, welche mich davon abhielt mit ihm auszugehen.
Einfach weil ich dann mein Privatleben mit dem Arbeitsleben vermischen würde und ich schon einmal feststellen musste, dass eine solche Kombination nicht unbedingt funktionierte.

„Als könnte ich so etwas haben. Ich bitte dich, diese Bastarde von Männern verdienen doch überhaupt nichts besseres und manchmal überwiegen die Gedanken in meinem Kopf, sodass ich fast so viel nachdenke, wie es mich andererseits auch zerreißt. Es ist verrückt, ich weiß", erklärte ich.

„Es ist gar nicht so seltsam. Manchmal braucht man diese Momente eben, um danach wieder klarere Gedanken sammeln zu können und es ist kein Fehler auch ab und zu den Sinn des Lebens im Alltag zu suchen. Glaub mir bitte eines, du bist alles andere aber keine Gestörte", meinte er lächelnd.

Ismael bog an der Kreuzung nach rechts, wobei ich wusste, dass dies der falsche Weg war, denn zur Zentrale ging es geradeaus.
Ich überlegte kurz, ihn sofort deswegen an zu machen, da wir noch ein Protokoll zu schreiben hatten, in welchem wir über den heutigen Fall etwas zusammentrugen, entschied mich allerdings dagegen und wartete ab, wohin er mich bringen würde.

Das Schild eines der größten Restaurants dieser Stadt leuchtete vor meinen Augen auf und als er auf den Parkplatz fuhr, war mir sofort klar, was Ismael mir mit dieser Aktion andeuten wollte, denn es ging ihm ganz offensichtlich um ein Date und er war es leid so lange auf eine Antwort meinerseits sowie den passenden Moment zu warten.

„Du weißt, dass unser Arbeitstag noch nicht vorbei ist?", versuchte ich ihn zu erinnern und seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen.

„Doch natürlich und ich habe auch alles schön brav vorher abgesprochen. Sie wünschen uns beiden viel Spaß. Aber mal ganz im Ernst, Ilea, wie lange sollten wir denn noch warten? Du hast mir selbst erklärt, dass du mich gut findest, also wieso sollten wir monatelang warten, bevor wir unser erstes richtiges eigenes Date haben?", wollte Ismael von mir wissen.

„Du hättest mich fragen können, statt es einfach zu tun", zischte ich mit einem Anflug von Wut.

„Dich fragen? Du hättest mich wieder und wieder auf das nächste Mal vertröstet, wenn ich es nicht einfach getan hätte!", stieß er verzweifelt aus.

Ich schluckte einen tiefen Kloß im Hals runter und wusste, wie Recht er damit hatte.
Tief durchatmend stieg ich aus und versuchte das Neue einfach auf mich zu kommen zu lassen, denn jetzt waren wir schon einmal hier.
Es gab kein zurück mehr.

Als ich mich bei Ismael unterhakte, nahm ich ihn zum ersten Mal richtig war.
Seine schwarzen Haare waren mit dem Haargel perfekt nach hinten geschoben, während seine Augen dem Meer ähnelte und der Arbeitsanzug mehr als nur sexy an ihm wirkte.
Mit einem Mal verstand ich auch, wieso alle Frauen auf der Arbeit so von ihm schwärmten, denn er war wirklich ein Traum jeder Frau.

Doch wieso empfand ich dennoch nichts?
Wie kann es sein, dass die Schmetterlinge aus meinem Bauch mit einem Mal komplett verpufft waren als hätte es diese nie gegeben und das seit einigen Tagen schon?

Wieso tauchte ausgerechnet in diesem Moment Artemji vor meinem innerenAugen auf, während wir durch die Tür ins Innere traten?

Wieso tauchte ausgerechnet in diesem Moment Artemji vor meinem innerenAugen auf, während wir durch die Tür ins Innere traten?

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Was meint ihr wie die Solojowprinzen reagieren?🙈

Was wird ihr nächster Schachzug sein und wird Artemji sie verraten?🤔

Freue mich über Feedback ❤️❤️

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