Два (2.)

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ILEA

Ich hatte keine Worte für diese abscheulichen Männer und alles schüttelte sich in mir bei dem Gedanken, dass einer von ihnen irgendwann über Urbondria herrschen würde.
Nach meinem Empfinden sowie Verstand würde ich eher sagen, keiner von ihnen war tauglich für diesen Posten, denn die Solowjow Brüdern waren in meinen Augen Monster und schon gar keine menschlichen Wesen mehr.
Der jetzige warmherzige König konnte einem also nur leid tun.

Gedankenverloren betrat ich das Gebäude der Zentrale und wendete mich an die Rezeptionsdame, welche mir Auskunft darüber gab, wo sich Alastair Villin befand, da ich dringend mit diesem sprechen musste sowie ich ihn über meine neusten Informationen in Kenntnis setzen wollte.
Die Dame schenkte mir ein kurzes Lächeln, ehe sie mir den Raum nannte und nach rechts deutete.
Ich folgte ihrer Hand, während ich noch immer beeindruckt das Gebäude musterte, welches für eine FBI Zentrale ziemlich düster wirkte, aber dennoch ließ die schwarze Farbe dies stilvoll erscheinen.

Der Gang war länger als ich ihn in Erinnerung hatte und durch die großflächigen Fenster spürte ich einen kalten Luftzug beim Vorbeigehen, wobei mir eine Palme ziemlich am Rande auffiel, welche definitiv beim letzten Besuch hier noch nicht gestanden hatte.
Ich schüttelte meinen Kopf, beschloss nicht mehr länger über solch unnötiges Zeug nachzudenken und erreichte sogleich das Büro.

Er saß gerade an seinem Schreibtisch, vertieft in die Unterlagen vor ihm, weswegen ich zaghaft an die Tür klopfte, bevor ich diese betrat.
Alastair blickte auf und legte den Papierkrieg zur Seite, um mir seine volle Aufmerksamkeit schenken zu können.
Ich setzte mich ihm gegenüber auf den Stuhl und kramte in meiner Tasche nach dem Foto, welches ich auf dem Tisch ablegte.

„Weißt du genaueres über diese Person?", hakte ich bei ihm nach.

Für einen Moment herrschte Totenstille in dem Raum, wobei er zu grübeln schien und das neue Opfer der Prinzen die 17-jährige Ayanna Fuego gewesen war, welche nun in einem abgelegenen See vor sich herschwamm und man ihre Leiche erst in den nächsten Tagen finden würde.
Ich hatte die Männer dabei beobachtet, wie diese das arme Mädchen, welches ihr Leben noch vor sich hatte, kaltblütig ermordet hatten und dies auf brutalste Art und Weise, wobei sie vermutlich dermaßen Schmerzen ausgesetzt wurde.

„Sie ist ledig. Wohnt in der Nähe des Bäckers in der Innenstadt und geht in der Juice Bar kellnern", schilderte Alastair, welcher gerade ihre Akte durchsucht hatte und mich etwas traurig anblickte.

„Dieses Mädchen hatte noch viel vor sich gehabt, genauso wie viele vor ihr", knurrte ich.

„Da hast du recht. Ich weiß, dass du es schaffen wirst. Jedenfalls hast du die Willensstärke dafür. Richte deinem Onkel schöne Grüße aus, Ilea", erklärte mir der Mann.

„Danke, das mach ich."

So verließ ich sein Büro und war noch mehr der Meinung meinen Auftrag ausführen zu müssen, denn jetzt führte kein Weg mehr daran vorbei.
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Daheim angekommen ließ ich mich auf die Couch fallen, während ich mit meinem Freund textete, welcher mich morgen nach seiner Uni besuchen wollte.
Seine schmeichelhaften Worte sorgten dafür, dass sich mir ein Lächeln auf die Lippen legte und die Schmetterlinge in meinem Bauch hervorkamen, wobei ich mich mehr als nur verliebt in ihn fühlte und für diesen Moment all meine Sorgen sowie den ganzen Stress um mich herum ausblendete.

„Du hast dabei zugesehen oder?", erkundigte sich mein Onkel, welcher neugierig am Türrahmen lehnte.

„Ja und es war furchtbar. Ich hätte dem Mädchen so gerne geholfen. Diese Männer sind einfach nur Abschaum und auch wenn ich anfangs wegen des Auftrages gezögert habe, bin ich mir nun umso sicherer. Ich werde diese drei selbstverliebten Prinzen töten, dann braucht sich auch keiner mehr zu fürchten", sagte ich entschlossen.

„Das ist die richtige Einstellung. Ich wusste, du würdest deine Meinung noch ändern und bin mir sicher, du führst deinen Auftrag gewissenhaft aus. Ich bin stolz auf dich, meine Kleine", erklärte er mir.

Mein Onkel zog mich herzlich in seine Arme, was sich unglaublich gut anfühlte, denn seit dem Tod meiner Eltern war er meine einzige Stütze und ich könnte es niemals ertragen ihn irgendwann nicht mehr an meiner Seite zu haben.
Ich liebte Ezra mehr als alles andere auf dieser Welt, wobei mein einziges Ziel es war ihn zufrieden zu stellen.

Manchmal fragte ich mich wirklich, ob ich als Auftragskillerin ein schlechter Mensch war, doch ich würde bis an mein Lebensende für meinen Onkel arbeiten, welcher alles für mich getan hatte.
Doch auch der Tod meiner Eltern war daran schuld, dass ich mich so sehr verändert hatte.

Ich hatte aufgehört ich selbst zu sein, wofür ich mich an manchen Tagen schon hasste, doch all die Menschen, welche ich ermordete und leichtfertig auf meiner Liste durchstrich hatten den Tod mehr als nur verdient, denn meist waren diese selbst Mörder oder Serienkiller.

Durch den Verlust meiner Liebsten hatte ich dennoch an Stärke gewonnen und gelernt, dass meine Vergangenheit nicht meine Zukunft bestimmen würde, denn jeder Tag bietet die Chance neu anzufangen und eine bessere Version von sich selbst zu schaffen.
Die Reise beginnt mit einem einzigen Schritt.

„Du denkst zu viel. Ilea, ich würde dich niemals in diese düstere Welt miteinbeziehen, wenn sie dir schaden würde. Es geht hierbei um so viel mehr und wir sind am Ende die Helden dieser Geschichte, denn wenn manche Menschen nicht umgebracht werden, wird die Gesellschaft weiterhin in Schrecken leben müssen!", meinte Ezra.

„Wieso glaubst du so sehr daran, dass ausgerechnet ich in der Lage dazu bin die Solowjow Prinzen zu ermorden? Ich habe sie heute auf deinen Wunsch hin beobachtet und kann dir gleich sagen, wie gefährlich diese Männer sind. Ich hatte wirklich Angst und schon damit gerechnet, sie würde mich finden. Vielleicht sollte ich dieses Geschäft einfach lassen, denn es ist doch irgendwie eine Hausnummer zu groß für mich", murmelte ich.

Ich war am hin und her schwanken, da mir der Gedanke nicht gefiel, das Blut anderer an den Fingern kleben zu spüren sowie ich noch immer zögerlich nach einer Waffe griff und es mir doch etwas zu krass erschien, diese ständig in Gebrauch zu haben. 
Sein Blick verfinsterte sich stückweise, als er sich zu mir auf die Couch setzte und sanft über meinen Arm strich.

„Ilea. Für einen Rückzieher ist es jetzt zu spät! Ich hätte dir den Auftrag nicht gegeben, wenn ich mir nicht ganz sicher gewesen wäre, dass du es schaffen kannst. Wir haben vier Monate bis zur Krönung. Bis dahin müssen sie alle sterben!"

Ich spannte mich etwas an und wusste, ich würde mir bei diesem Auftrag keinen Fehler erlauben können.
Mein Ziel war es nun drei unfassbare heiße Männer zu ermorden, wobei ich immer wieder versuchte daran zu denken, dass diese abscheuliche Bestien waren, doch ihr Aussehen war schon wirklich unverschämt.
Die Solowjow Prinzen waren verboten umwerfend, was mich aber nicht davon abbringen würde diese Mission erfolgreich abzuschließen...

 Die Solowjow Prinzen waren verboten umwerfend, was mich aber nicht davon abbringen würde diese Mission erfolgreich abzuschließen

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Erster Eindruck zu Ilea?❤️🥰

Ihre Kapitel werden vermutlich kürzer als von den anderen 🙈

Freue mich sehr über Feedback🥰

Bastard Brothers| 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt