Josh P.o.V.
Was erlebe ich hier nur gerade? Ich bin in New York, lebe in den Staaten und nicht mehr in Deutschland, ich habe Charlie zurück gelassen und Lindsey getroffen. Und ich bin gerade einmal einen Tag hier. Meine Blicke bohren sich durch die Decke. Über was überlege ich eigentlich? Über die Sache mit Gavi oder über Lindsey, oder doch, wir es mit Charlie weiter geht? Ich weiß es nicht und ich will Letzteres auch gar nicht wissen. Ich schließe die Augen und sehe sie vor mir. Lindsey in ihrem weißen Pulli, ihrem einfach flippigen Outfit. Ich reiße die Augen auf, schüttel den Kopf und versuche zu vergessen. 'Du kennst sie seit einigen Stunden, du bist sechzehn und außerdem weißt du gar nicht, wo sie wohnt', fügt mein Unterbewusstsein hinzu. Ich nicke, stütze mich auf und stehe kurze Zeit später wieder auf den Beinen. Ausräumen. Genau das wollte ich tun. Koffer ausräumen. Ich schalte die Musik meines Ipods an, der sich mit meiner Musikbox verbunden hat. Die Musik hat guten Bass, so kann ich Sachen am besten erledigen. Ich beziehe die Suit und sehe auf die Uhr. Es ist acht Uhr. Ich überlege, denke an das Treffen mit Lindsey und mache mich fertig. Ich soll am Zimmer 289 sein.
Ich ziehe meine schwarze Jeans an und ein beigefarbenes Shirt. Dazu ziehe ich eine schwarze Lederjacke an. Und weiße Converse. Ich suche das Zimmer 289 und finde es nach einer kurzen Weile. Kurz atme ich durch, überlege, was ich sagen soll und klopfe. Klopfe ein weiteres Mal und ein drittes Mal. Wieso macht keiner auf? Ich überlege, ob ich warten oder in mein Zimmer zurück gehen soll. Aber nach dem, was sie für mich und meine Eltern tat, kann ich nicht einfach gehen. Ich setze mich neben die Tür. Sie wird sicherlich bald kommen. Schade, dass ich meinen Ipod nicht mit habe. Ich hätte Musik hören können. Ich klopfe mit meinen Händen einen Rhythmus auf meinen Oberschenkel, während ich auf dem Boden sitze. Ich summe vor mich hin. Wann kommt sie? Ich schätze, ich warte schon gute zehn Minuten auf sie. Auf sie, Brooke, Drew und Gavi. Bei dem Gedanken an Gavi macht mein Unterbewusstsein diese Hasenohren-Handbewegung. Ich verdrehe die Augen. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und schließe die Augen. Der Flug war anstrengend und hat seine Spuren hinterlassen. So schnell, wie die Augen zu sind, falle ich in einen Schlaf, den ich sonst nie genießen könnte. Gegen eine Wand gelehnt und ohne Kissen oder Decke.
Sie steht vor mir. Ihre Hände sind auf meine Brust gelegt und ein himmlisches Lächeln durchzieht ihr Gesicht. Ihre Augen funkeln im Scheinwerferlicht und ihr Haar ist zu einer schönen Hochsteckfrisur gemacht. Das weiße, hautenge Kleid lässt sie neben mir noch dünner wirken, als sie schon ist. Das Mikrofon klebt an ihren Lippen, während sie singt. Ihre Stimme ist wunderschön. Sie dreht sich zu mir und grinst. Ihre Augen blitzen noch mehr und ich kann nicht anders, als zurück zu grinsen. Sie nickt und ich weiß, dass ich anfangen soll. Mein Einsatz und Wad passiert? Ich habe ihn verpatzt. Sie lächelt, sieht auf den Boden und halt sich die Hand vor dir Augen. Ich muss ebenfalls lächeln, was das Lied noch herzlicher macht. Wir singen ein Duett. Eine gefühlvolle Ballade. Als das Lied endet und wir noch einmal alles gegeben haben, verbeugen wir uns und bedanken uns über das Mikrofon bei den Zuschauern. Wir verlassen die Bühne mit dem Klatschen der Menge. "Noch eins?", fragt sie, zieht mich zurück auf die Bühne und beginnt spontan zu singen. Sie beginnt 'a monster like me' zu singen. Ein wundervolles Lied mit Gefühl und extremen Hintergrund. Wir kennen dieses Lied beide auswendig und singen beide. Schnell ziehen wir die Menge wieder auf uns und eine gemütliche Stimmung entsteht. Die Hände der Zuschauer gehen in die Luft und Feuerzeuge werden angemacht. Diese Stimmung ist wunderschön, doch das Kreischen, welches kurz nach dem ersten Refrain ertönt, zieht nicht nur mich aus den Gedanken. Ich reiße meinen Blick in die Menge, sehe, sie der Scheinwerfer von der Decke fällt und langsam in Richtung Menge fällt, wie er sie den Weg durch die Luft bahnt uns anschließend in der Masse versinkt. Wie das Knacken der Knochen ertönt und die Panik ausbricht. Die Menschen entfernen sich von der Stelle und das Blutbad wird sichtbar. Überall liegen Leichen. Das komplette Publikum ist außer sich, niemand ist mehr ruhig. Der Boden fängt an zu Beben und Teile der Bühne brechen zusammen. Ein weiterer Scheinwerfer, der über der Bühne hängt, fällt und ich sehe, wie er geradewegs zu ihr ist. "Charlie", schreie ich und mein Blick haftet auf dem fallenden Scheinwerfer. Ich laufe los, sie retten und verhindern, dass sie stirbt. Doch kurz vor ihr, bleibe ich stehen. Der Scheinwerfer erfasst sie, zertrümmert ihren Schädel und lässt sie kläglich sterben. Ich breche zusammen, weine und sehe mich in der Menge um, die nichts bemerkt hat. Das Nächste, was ich spüre, ist eine heiße Kugel, die sich durch meinen Brustkorb bohrt. Ich taste mich ab, spüre den unerträglichen Schmerz und breche zusammen. "Wir müssen hier raus", höre ich Ben den Schlagzeuger schreien. Die Menge wird lauter. Ich spüre, wie meine Hand ergriffen wird und ich über die Bühne gezogen werde. "Du bist sicher, Josh", sagt Ben, während sich meine Sicht verengert. Wir sind so schnell aus dem.Gebäude raus, dass ich nicht an Charlie dachte. Sie ist wegen mir gestorben. Hätte ich nicht angehalten, wäre sie am Leben und es hätte mich getroffen. Das wäre mir lieber gewesen. Langsam dreht sich meine Welt, sie Kugel hat sich den Weg zu meinem Herzen gebahnt uns sich durch meine Knochen gefräst. "Bleiben sie bei mir, Sie", höre ich den Krankenhelfer. Viele Schreie sind zu hören, lauter Stimmen sind um mich herum. "Ja... JA, EINE BOMBE. Hören sie schlecht? Schicken sie mir die scheiß Hunde. Und sofort... Nein... Verstärkung verdammt. Sofort...", der Polizist ist sichtlich angestrengt. Ich sehe einen weiteren Sanitäter, der im Gespräch mit angerückten Einsatzkräften ist: "Wir haben mehr Verletzte, mehrere Tote. Holen sie alle da raus. Es kann jederzeit eine noch größere Bombe hochgehen". Eine Bombe, während unseres Auftrittes? Mein Blickfeld verengt sich noch weiter. Ich höre Ben schreien. "Retten sie Josh. Josh... Halte durch. Josh", dann wird er von mir weggerissen.
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Da dieses Kapitel ein wenig kurz geworden ist, könnt ihr euch vielleicht noch auf ein zweites Update heute freuen. :)
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Something new
FanfictionJosh, ein Junge mit normalen Problemen, normalem Leben und normalem Umfeld, wandert mit seiner Familie aus. Bevor er jedoch geht, verabschiedet er sich bei seinen Freunden, Klassenkameraden und vor allen bei Charlie, die er schon lange gern hat. In...