Chapter 8

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Seufzend stand ich vor dem großen Spiegel und verdeckte meine Augenringe. Damon schlief noch, aber das lag nur daran, dass er sich gestern tierisch aufgeregt hatte. Zum einen wurde der Sarg von Klaus geöffnet und die Person war weg und zum anderen waren Klaus andere Geschwister nun alle frei. Das hieß, auch Kol. Ein Teil von mir wollte zu ihm, aber in meinem jetzigen Zustand war das keine gute Idee. Außerdem hasste mich seine ganze Familie und Damon würde danach verletzt sein. Er wusste immerhin von Kols und meiner Vergangenheit und dass ich immer noch Gefühle für ihn hatte.

Ich kam bei der Schule an und vernahm plötzlich ein Geräusch und zwei Gerüche. Elena und Rebekah. Wundervoll. Ausgerechnet die blonde mini Version von Klaus. Ich spähte um die Seite und sah, wie Elena von Rebekah beinahe erwürgt wurde. Elena und ich waren zwar nicht die besten Freunde, aber sie war mit Stefan zusammen. Und da konnte ich das nicht ignorieren.

Ich packte Rebekah und stieß sie von Elena weg. ,,Geh!" zischte ich ihr zu und wandte mich an die Blondine. ,,Na aber hallo Selina. Lange nicht mehr gesehen!" flüsterte sie und leckte sich über die Lippe. ,,Ich fands nicht schlimm. Ohne dich, war mein Leben etwas erträglicher. " lächelte ich sie an und wich ihrem wütenden Angriff aus. Stattdessen brach ich ihr mit Magie das Genick und seufzte. Rebekah war so nervig und außerdem hasste ich sie. 

,,Hat man dir nicht beigebracht, andere nicht zu beobachten?" fragte ich nun Elijah, als ich ihn hinter mir wahrnahm. ,,Du bist stärker geworden." meinte er daraufhin nur. Ich drehte mich zu ihm um und lächelte. ,,Allerdings. Das bin ich. " Ich brach ihm nun ebenfalls das Genick und betrat dann das Schulgebäude. Höchste Zeit, sich etwas abzulenken und nicht über Urvampire nachzudenken.

Kols Sicht

Mit einem zufriedenen Grinsen stand ich vor dem großen Spiegel und betrachtete meinen Anzug. Ich sah gut aus. Korrektur. Ich sah immer gut aus. Finn stand etwas weiter hinter mir und ließ seine Kleidung anpassen, bis plötzlich die Türe aufging und Rebekah mit Elijah hereinkam. Rebekah wirkte wütend und Elijah wirkte wie immer. Nik kam schließlich auch dazu und da ging es los.

,,Du bist auf Elena losgegangen?! Bist du verrückt?!" fragte er Rebekah aufgebracht. ,,Diese Doppelgängerin hat es nicht anders verdient. Außerdem konnte ich ihr nicht mal weh tun, da mich eine gewisse Herätikerin aus dem Verkehr gezogen hat." Herätikerin? Ich blickte meine drei Geschwister neugierig an. ,,Dich auch?" fragte Nik Elijah entsetzt. ,,Allerdings. Wenn ich anmerken darf. Selina ist in den vergangenen Jahren sehr viel mächtiger geworden." Selina?! Meine Selina?! Mein Darling?! Sie war hier?! Wo?! Wie?! Wann?!

,,Wo ist sie?!" fuhr ich die drei an und trat zu ihnen. ,,Nicht hier. Sonst reiße ich ihr die Leber raus." knurrte Rebekah genervt. ,,Sie ist bei ihrem Freund. Damon Salvatore." erklärte Nik gelangweilt. Was?! Ein neuer Freund?! Das konnte doch nicht ihr- Okay. Ich war 100 Jahre in einem Sarg, aber ein neuer Freund? Das konnte ich nicht akzeptieren. Ich würde sie mir zurückholen! Irgendwie! Sie gehörte mir und niemanden sonst!

Ich stürmte an meinen Geschwistern vorbei und ging nach oben in mein Zimmer, wo ich versuchte mich zu beruhigen, aber es funktionierte nicht. Meine Gedanken kreisten immer wieder um Sie. Und um diesen dunkelhaarigen Vampir, der gestern mit seinem Bruder auch kurz da gewesen war. Ich würde sie zurückgewinnen! Und dann konnte dieser Vampir etwas erleben, denn niemand stellte sich zwischen uns beide. Wir gehörten zusammen!

Für immer und ewig!

Flashback im Jahr 1913
New Orleans

Ich war 18. Endlich! Heute würde Kol mich verwandeln und ich war schon so nervös! Ich würde eine Herätikerin werden und mit Kol zusammen sein. Vor ungefähr zwei Wochen hatten wir uns das erste Mal geküsst und es wäre zu mehr geworden, wenn er nicht genau da, die Kontrolle verloren hätte. Er liebte mich und ich liebte ihn. Und das würde ich immer tun. Er war meine wahre Liebe.

,,Wieso denn so nervös?" erklang seine Stimme plötzlich genau hinter mir. Ruckartig drehte ich mich um und lächelte. ,,Ich bin nur aufgeregt." Er lachte und streichelte meine Wange. ,,Das ist verständlich. Komm. Setzten wir uns erstmal." Ich nickte und ließ mich mit ihm auf die Couch fallen. Er nahm sich ein Glas und biss sich in die Hand. Fasziniert beobachtete ich ihn dabei, wie sein Blut das Glas langsam füllte. Ich liebte sein Blut. Es schmeckte so wundervoll und gleich konnte ich es erneut kosten. Schließlich überreichte er es mir und ich trank es innerhalb einem Zug leer.

,,Da kann es wohl jemand gar nicht mehr erwarten." murmelte er und seufzte. ,,Da hast du recht." Seine Mine wurde wieder ernst. ,,Aber denk dran, du musst die Kontrolle erlernen, damit du kein Monster wirst." Ich nickte und schloss meine Augen, als er seine Zähne in meinen Hals stieß. Wie immer fühlte es sich berauschend an und ich entspannte mich, während ich gerade starb. Aber ich würde als Herätiker aufwachen, also war es sozusagen eine Wiedergeburt.

,,Ich liebe dich, Kol." flüsterte ich noch, ehe alles immer leiser wurde und ich nichts mehr mitbekam. Das letzte, dass ich hörte, waren Kols Worte: ,,Ich liebe dich auch, Darling."

Es mussten Stunden vergangen sein, als ich wieder aufwachte. Meine Kehle war wie ausgetrocknet und ich wusste jetzt schon, dass es der Blutdurst war. Ich brauchte Blut und wollte es. ,,Hier." Ich drehte mich zur Seite und bemerkte jetzt erst Kol, welcher mir ein Glas mit Blut entgegenhielt. Dankend nahm ich es an und trank es vorsichtig. Es schmeckte sehr gut, aber zu meiner Verwunderung wollte ich nicht mehr. Mir reichte das Glas. So, als könnte ich mich schon kontrollieren. Das war beinahe verwirrend.

,,Du hattest recht. Es schmeckt einmalig." murmelte ich und lehnte mich an Kol. ,,Natürlich hatte ich recht, Darling. Ich habe doch immer recht." Ich kicherte und blickte in seine strahlenden Augen. Ich erkannte so etwas wie Stolz und Glück. Er war stolz auf mich und glücklich mit mir. ,,Was hast du so geplant?" fragte ich schließlich, da Kol bestimmt etwas für uns beide geplant hatte. ,,Weltreise und mit dir, Mary- Alice- Claire und Astrid den goldenen Dolch erschaffen, um Klaus zu erdolchen." Davon hatte er bereits erzählt. Er wollte Klaus erdolchen, damit er endlich für alles bezahlte. Die beiden Hexen halfen ihm und ich würde ihm auch helfen, denn Klaus hatte es verdient, nachdem was er Kol und seinen Geschwistern alles angetan hatte.

Er war ein Monster und würde dafür bezahlen.

Flashback Ende

His little girl (Kol Mikaelson FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt