Chapter 15

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Selinas Sicht

Gedankenverloren saß ich auf der Couch, gegenüber von Klaus und blickte traurig zu Boden. Nachdem ich aufgewacht war und Klaus mir erklärt hatte, dass die Frau meinen Körper übernommen hatte, waren wir beide zu dem Entschluss gekommen, dass diese Frau gefährlicher war, als wir dachten und ich keine Ahnung hatte, wie wir sie bekämpfen, geschweige denn besiegen konnten.

,,Möchtest du etwas Blut? Du wirkst sehr blass.", fragte mich Klaus nun voller Sorge, worauf ich stumm nickte und er aufstand. Ich lehnte mich zurück und schloss für einen kurzen Moment meine Augen, doch im nächsten Moment zuckte ich zusammen, da mir unendlich kalt wurde und ich wieder ihre Stimme in meinem Kopf hörte, weshalb ich sofort wieder aufwachte und mir die Augen rieb. 

Ich war müde, doch ich konnte nicht schlafen, solange ich die Angst hatte, dass diese Frau andauernd bei mir war und mich versuchte zu kontrollieren. Es musste doch irgendwie einen Weg geben. Aber ich hatte auch bemerkt, dass der richtige Weg nicht hier zu finden war, weshalb ich am Überlegen war, nach New Orleans zu gehen in der Hoffnung, dort Hilfe zu bekommen. Und außerdem würde ich dann auch meinen Adoptivbruder Marcel wieder sehen. Ich vermisste ihn schon seit meiner Ankunft in Mystic Falls unglaublich sehr.

Als Nik mit dem Blutbeutel zurückkam, nahm ich ihn sofort entgegen und fing an das Blut langsam zu trinken, ehe ich aufhören musste, da ich eine Nachricht bekam. Von Damon.

Erschrocken ließ ich den Blutbeutel fallen, da mir jetzt erst Kol und Damon einfielen. Ich hatte sie gestern die ganze Zeit nicht mehr gesehen, da ich mich zu sehr um das Hexenproblem kümmern musste. Ich musste mit den beiden reden. Darüber, was in der vorletzten Nacht passiert war und was mit mir passierte. Aber ich musste ihnen auch sagen, dass ich mich nicht zwischen ihnen entscheiden kann. Nicht im Moment und im Moment, wollte ich mit keinem der beiden zusammen sein, solange ich eine Gefahr darstellte, denn das Letzte, was ich wollte, war die beiden zu verletzten.

Nicht nur seelisch, sondern auch körperlich. So war ich nicht und so wollte ich auch niemals sein.

,,Liebes, geht es dir gut? Kann ich etwas für dich tun?", fragte mich Klaus nun besorgt und hob den Blutbeutel wieder für mich auf. ,,Ja, alles gut. Ich muss nur kurz weg. Ich muss mit Damon und Kol reden.", erklärte ich ihm schnell und stand auf. ,,In deinem Zustand? Hältst du das wirklich für eine so gute Idee?", fragte er mich erneut besorgt und erhob sich zeitgleich, wie ich mich erhob. 

,,Ja. Ich weiß, dass mein Zustand nicht der Beste ist, aber ich muss mit Kol und Damon reden. Ich muss sie aufklären und ihnen sagen, dass sie sich von mir fernhalten müssen.", erklärte ich Nik seufzend, worauf er nickte und seine Arme plötzlich um mich legte. Ich erwiderte die Umarmung traurig und sah ihn an. Hätte mir jemand vor zwei Tagen noch gesagt, dass Klaus und ich Freunde wurden, hätte ich die Person für verrückt erklärt, aber Klaus war der Einzige, mit dem ich reden konnte, da mir sonst niemand helfen konnte, geschweige denn mich verstand.

Nachdem Klaus mich gehen lies, machte ich mich direkt auf den Weg zur Mikaelson Villa, in welche ich, ohne zu Klopfen, eintrat. Ich ging direkt in den Salon, wo ich allerdings nur Stefan vorfand, der wie in einer Schockstarre war und auf etwas oder besser gesagt jemanden hinabsah. Verwirrt trat ich zu ihm und sah nach unten, worauf ich meine Hände vor den Mund schlug und zurücktaumelte.

Damon...

Er war tot.

 Er lag tot vor uns. 

Mit einem Pfahl im Herzen. 

Er wurde ermordet.

Aber von wem nur? 

,,Stefan...", fing ich zögerlich an, worauf er zu mir blickte und mich traurig ansah. ,,Wer war das?", brachte ich zitternd heraus, worauf er an mir vorbeilief und ich ihm folgte, obwohl ich mich immer noch unter Schock befand. Zwar, liebte ich Damon nicht so sehr, wie Kol, doch ich liebte ihn. Und dieser Anblick fühlte sich so an, als würde mein Herz verbrennen und mein gesamter Körper mit.

,,Dein Freund war es, Selina. Dein Freund hat Damon getötet.", erklärte er mir nun, was für mich, wie ein erneuter Schlag in den Magen war. Kol hatte Damon getötet? Ich hatte ja die ganze Zeit gewusst, dass sie sich hassten, aber ich hatte nie erwartet, dass es so weit kommen würde. Ich musste hart schlucken, ehe ich ihm meine Hand auf die Schulter legte und entschlossen ansah. ,,Keine Sorge. Sobald ich genug Magie besitze, hole ich Damon zurück. Aber zuerst, werde ich das mit Kol klären. Es tut mir wirklich unendlich leid, Stefan. Ich wollte nie, dass das passiert.", sagte ich nun zu ihm, worauf ein paar Tränen über meine Wangen rollten und er sie sanft wegwischte.

,,Ich weiß. Ich weiß, dass du das nicht wolltest und auch, dass du ihn zurückbringen kannst. Aber was ist überhaupt mit dir passiert? Du bist so unendlich blass und siehst so müde aus, dass ich dich mit einer Leiche verwechseln könnte.", sagte er nun besorgt zu mir und wollte mich umarmen, doch ich wich zurück. ,,Das ist nicht wichtig. Ich werde nach New Orleans gehen und dann hole ich Damon zurück. Versprochen.", Mit diesen Worten, lächelte ich ihn an und verschwand dann endgültig.

Mit einem lauten Knall, öffnete ich die Türe des Mikaelson Anwesens und trat in den Salon, wo Klaus, Rebekah, Elijah und auch Kol standen und sich einander wütende Blicke zuwarfen, bis sie mich erblickten und sich voneinander trennten. Rebekah und Elijah gingen etwas zurück, Nik setzte sich und Kol kam auf mich zu.

,,Sag mir, dass du das nicht getan hast.", flüsterte ich ihm nun zitternd zu, worauf er meine Hand ergriff und sie auf sein Herz legte. ,,Ich werde dich nicht anlügen, also ja, ich habe es getan. Weißt du eigentlich, was in dieser Nacht passiert ist? Warum hast du uns verhext, Selina? Warum hast du Damon und mich zu so etwas gezwungen?", fragte er mich nun, während ich seinen Herzschlag spürte. Ich schluckte hart und sah kurz zu Nik, ehe ich wieder Kol ansah. ,,Ich hatte keine Wahl... Kol, ich war nicht ich selbst. Etwas oder jemand kontrolliert mich und deshalb muss ich gehen. Ich werde Mystic Falls verlassen, um euch zu schützen. Um dich zu schützen, Liebster. Es tut mir leid. Aber ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein, solange ich eine Gefahr bin und du deine Eifersucht nicht unter Kontrolle hast.", mein Herz brach bei diesen Worten bestimmt so sehr, wie sein eigenes, doch es war der einzige Weg. Nur so, konnte er sich sein.

,,Folge mir bitte nicht. Folge mir nicht nach New Orleans.", flüsterte ich ihm zu und legte meine Lippen ein letztes Mal auf seine, worauf ich ihm auch zeitgleich das Genick brach und er zu Boden fiel. Ich sah zu Nik und spürte erneut, wie mir eine Träne die Wange hinunterlief, doch ich wusste, dass ich den Schmerz verdient hatte.

Ich hatte Kol nicht einmal zu Wort kommen lassen, doch wenn ich das getan hätte, dann wäre dieser Abschied noch schwerer geworden. Ich hatte ihn erst wieder bekommen und schon, trennte ich mich wieder von ihm.

,,Nik, falls es keine Rettung für mich gibt, dann bitte... Bitte töte mich. Egal was Kol auch sagt, töte mich, wenn es keinen anderen Weg für mich gibt.", sagte ich noch zu Nik, ehe ich schnippte und mich mit letzter Kraft nach New Orleans teleportierte und gleich darauf das Bewusstsein verlor, als ich den Boden berührte. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: 4 days ago ⏰

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His little girl (Kol Mikaelson FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt