Chapter 4

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Ich stand vor dem Spiegel und betrachtete mein Outfit, welches ich noch von den 60- Jahren übrig hatte. Es war ein schlichtes Kleid und perfekt für heute Abend. Damon würde es bestimmt gefallen. Denn mir gefiel es ganz und gar nicht. In den 60 hatte ich kaum schöne Kleider mitgenommen. In den anderen Jahren deutlich mehr.

Ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich auf die Uhr blicken. Es war schon 19 Uhr. Das Fest begann in ca. 30 Minuten. Und soweit ich das mitbekommen hatte, wollte Klaus heute auch auftauchen. Ich wusste, dass er irgendeinen Körper übernommen hatte, aber wusste nicht mehr welchen. Und um ehrlich zu sein, war es mir auch egal. Klaus sollte einfach seine Dinge tuen und ich meine.

Ich öffnete die Haustüre und biss mir auf die Lippe, als ich Damon in seinem Anzug sah. Er sah süß, nein echt scharf aus. ,,Wow." brachte er heraus und betrachtete mein Outfit. Lächelnd drehte ich mich einmal und hakte mich dann bei ihm unter. ,,Wollen wir?" fragte ich lächelnd. ,,Aber gerne doch. Und wenn ich hinzufügen darf, du siehst wunderschön aus." Meine Wangen wurden leicht rot. ,,Danke. Du siehst ebenfalls gut aus." Damon grinste und gab mir einen Kuss. ,,Danke, aber ich sehe immer gut aus. Das sagen alle." Ich kicherte und zog Damon mit mir mit. Wenn er über sein Aussehen sprach, kam ich nie zu Wort. Deshalb, zog ich ihn einfach mit, in der Hoffnung, er würde nicht darüber reden.

Auf dem Fest war schon viel los. Alle Schülerinnen und Schüler waren anwesend und verkleidet. Elena tanzte mit Stefan, Bonnie mit Elenas Bruder Jeremy und Caroline mit Matt. Damon und ich gingen hinüber zu Alaric, welcher uns verwirrt musterte.

,,Hey Ric. Wie ist die Party bis jetzt so?" fragte Damon und nahm seinen Kumpel das Glas Bourbon aus der Hand. Alaric zuckte mit den Schultern. ,,Ein typisches Teenagerfest und nicht aufregend. Klaus war bis jetzt auch noch nicht anwesend." erzählte er. Damon gab mir das Glas, welches ich dankend leertrank und dann auf einen freien Tisch stellte. ,,Was ist das eigentlich zwischen euch? Seid ihr ein Paar?"

Darüber hatte ich noch nie nachgedacht. Waren wir ein Paar? So wie wir uns benahmen schon, aber es gab auch noch Kol. Obwohl... In letzter Zeit dachte ich kaum noch an ihn. Nur noch an Damon. So, als würde ich ihn ersetzten...

,,Ja, schon. Oder Babe?" fragte Damon und küsste mich zur Bestätigung. Ich erwiderte und bemerkte Alarics überraschten Blick. Er benahm sich meiner Meinung nach auch seltsam... ,,Ja, sind wir." bestätigte ich nun auch und zog Damon auf die Tanzfläche, wo wir eine ganze Weile miteinander tanzten. Die Musik war laut und passte perfekt zu dem Fest. Und zu meinem Glück, konnte Damon sehr gut tanzen. Ansonsten wäre dieser Tanz schlecht ausgegangen.

,,Du bist wirklich wunderschön." hauchte Damon mir ins Ohr, als er mich drehte und ich wieder an seinem Körper gedrückt wurde. ,,Danke." hauchte ich zurück und drehte mich um, sodass wir uns wieder so nahe standen, dass nichts mehr zwischen uns passte. Ich legte meine Hände um seinen Nacken und zog seinen Kopf noch näher zu mir hinunter, bis sich unsere Lippen kurz berührten.

,,Damon! Klaus! Er ist hier!" rief plötzlich Stefan und zerstörte so unseren zarten , wunderschönen Moment. ,,Was?! Wo?" knurrte Damon wütend und sah sich um. Wenn Klaus hier war... hatte er dann auch Damons und meinen Kuss gesehen? ,,Selina. Ich gehe ihn suchen. Bleib hier." hörte ich Damon noch zu mir sagen, ehe er mit seinem Bruder in der Menschenmenge verschwand und mich mit meinen Gedanken alleine ließ.

Ich lief etwas abseits von der Menschenmenge und blieb erst stehen, als ich spürte, wie mich Jemand verfolgte. Meine Hand wanderte automatisch zu dem Dolch, welchen ich an meinem Bein befestigt hatte und holten ihn hervor. Mit Schwung drehte ich mich um und hielt den Dolch direkt an Alarics Kehle. Er sah mich erschrocken an und da zog ich meine Waffe zurück.

,,Erschreck mich doch nicht so." fuhr ich ihn an und richtete meine Haare wieder. ,,Tut mir leid, aber wie du weißt, liebe ich es dich zu erschrecken.", Ich blickte ihn verwirrt an und langsam dämmerte es mir. Das war nicht Alaric. Das war Klaus! In Alarics Körper!

,,Klaus." zischte ich, woraufhin er grinste. ,,Es überrascht mich etwas, dass du plötzlich mit dem Salvatore zusammen bist, wo du doch solange um Kol gekämpft hast. Wie wird er wohl darauf reagieren, wenn er erfährt, dass du mit Jemand anderem zusammen-", er brach ab, als ich meine Hand an seinen Hals legte und ihn gegen die Wand drückte. ,,Oh Liebes. Du weißt doch, dass du gegen mich keine Chance hast." Sein Grinsen verschwand und er brach mir plötzlich die Hand. Sofort ließ ich ihn los und schrie auf. Es tat verdammt weh, wenn die Hand brach. Wütend biss ich die Zähne zusammen und renkte mir mein Handgelenk wieder ein. ,,Was sollte das?!" fauchte ich wütend und machte mich bereit, ihm gleich höllische Kopfschmerzen zu verpassen. ,,Du hast mich angegriffen, also bleib ruhig. Hast du den Mondstein bekommen?" Ich seufzte und nickte dann. ,,Ja, habe ich. Aber du bekommst ihn erst, wenn-", Klaus stieß mir urplötzlich eine Spritze in den Hals, welche eindeutig mit Eisenkraut befüllt worden war.

Mir wurde schwindelig und ich wäre gefallen, wenn er mich nicht aufgefangen hätte. ,,Damit eins schon Mal klar ist: Du. Drohst. Mir. Nie. Wieder! Ist das klar?!" ,,Und damit eins schon mal für dich klar ist: Du hast mir nichts zu sagen.", flüsterte ich noch aggressiv zurück, ehe meine Augen sich schlossen und ich das Bewusstsein vollständig verlor.

Flashback im Jahr 1906
Kols Anwesen
New Orleans

Müde und erschöpft von dem langen Tag, lag ich in meinem Bett und las ein Buch über irgendeine Geschichte, deren Name ich schon wieder vergessen hatte. Es war auch nicht wirklich interessant, aber Kol hatte sie mir geschenkt. Wenn ich daran dachte, dass ich seit mehreren Jahren bei ihm und Ella lebte, musste ich lächeln
Es kam mir so unreal vor, dass schon die Jahre vergangen waren.

Es klopfte und Kol kam herein. Ich legte das Buch beiseite und lächelte ihn an. ,,Na Kleines? Wie findest du das Buch?" fragte er und legte sich neben mich. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Das Buch davor hat mir besser gefallen, aber es ist ganz in Ordnung." ,,Du musst meinetwegen nicht lügen, Darling. Ich verstehe dich. Dieses Buch gefällt mir auch nicht wirklich, aber Ella hat es ausgesucht." Das erklärte einiges, denn Kols Geschmack war anders. Genauso, wie meiner.

,,Was ist eigentlich los? Für gewöhnlich kommst du um diese Zeit nicht mehr zu mir." fragte ich nun und trank einen Schluck Tee, welchen Ella mir vorhin noch gemacht hatte. ,,Ich möchte mich verabschieden. Ich werde für ein paar Tage weg sein, um Hexenzeug und so zu besorgen. Ella und die anderen werden aber gut auf dich aufpassen." Ich wusste nicht wieso, aber bei diesen Worten zog sich mein Magen zusammen. Ich wollte nicht, dass Kol ging.

,,Muss das sein?" fragte ich leise nach. ,,Ja, leider. Aber dir wird nichts passieren." Sanft strich er über meine Wange und zog mich an sich heran. ,,Ich habe aber Angst um dich." Kol ließ mich verwirrt los und nahm mein Gesicht in seine Hände. ,,Du brauchst doch keine Angst um mich haben, Darling. Ich bin ein Urvampir, also unbesiegbar. Mach dir keine Sorgen um mich. Bitte." Wenn das doch nur so leicht wäre...

Ich entgegnete nichts darauf, sondern sah Kol stumm an. Er erwiderte meinen Blick, bis sein Blick plötzlich auf die Uhr fiel, welche an der Zimmerwand gegenüber von uns hing. ,,Ich glaube, du musst jetzt mal schlafen gehen. Es ist schon spät." ,,Ich kann aber nicht..." murmelte ich und ließ zu, dass er mich auf seinen Schoß zog und wie ein kleines Mädchen in seinen Armen hielt.

Sanft hob er mein Kinn hoch und sah mir tief in die Augen. Seine Pupillen weiteten sich und hielten mich fest. Ich war wie gefangen und konnte nicht mehr wegsehen. ,,Du wirst keine Angst um mich haben und jetzt schlafen. Hab keine Angst und schlaf." flüsterte er und legte mich vorsichtig wieder auf die Matratze. Meine Augen schlossen sich langsam und ich glitt in einen tiefen, beruhigenden Schlaf.

Flashback Ende

His little girl (Kol Mikaelson FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt