44.Kapitel

113 9 0
                                    

Jimin pov.

Das hämische grinsen des Jägers versetzt mich in Panik, brennt sich in mein Gedächtnis ein und lässt mich erschrocken zurücktaumeln.
Namjoon neben mir blickt entsetzt zu mir und steht reglos auf der Stelle, ein surren zischt an meinem Ohr vorbei, ehe ich das Geräusch zuordnen kann kracht Namjoon röchelnd auf den Boden. Entsetzt starre ich auf den Pfeil der in seinem Hals steckt. Der Jäger der den Pfeile abgeschossen hatte geht auf Namjoon zu und zieht den Pfeil grinsend raus. Namjoons gequälter Schrei und das Blut das viel zu schnell den Boden um ihn herum flutet löst blanke Panik in mir aus. Ich will sofort zu ihm rennen doch ein Jäger packt mich und hält mich grob fest.

"Du wirst dabei zusehen, Park Jimin~"

"Oh gott Joonie!!!" Jin's Stimme die Panisch durch den Gang hallt versetzt mich in Angst. "Jin komm nicht näher!" rufe ich verzweifelt, doch es ist bereits zu spät. Ein knall ertönt und Jin geht wimmernd zu Boden, entsetzt und voller Schmerz sehe ich wie er verzweifelt versucht an Namjoon zu kommen. Er streckt die Hand verzweifelt aus, starrt panisch zu Namjoon und scheint gar nicht zu merken wie das Leben langsam aus ihm entweicht.

"Jinie nein!" schluchzend versuche ich mich aus dem Griff des Jägers zu befreien, doch dieser zieht mich unaufhaltsam weiter. Vor Yoongis Tür schaffe ich es ihn von mir zu stoßen, im nächsten Moment fliegt die Tür auf und ein großer Wolf springt heraus. Er zerfetzt mit einem Hieb die Brust des Jägers und hinterlässt gleichzeitig tiefe Kratzer auf der Innenseite der Tür. Yoongi knurrt gefährlich und fletscht die Zähne, taumelt dann jedoch ohne Vorwarnung zurück und fällt zu Boden. Sein Atem geht schwer und mit großem Entsetzen sehe ich die Schlange die sich zischend von ihm wegbewegt, hin zu einer Jägerin die breit grinsend aus dem Schatten tritt. "Jetzt bist du nicht mehr so gefährlich, nicht wahr?" Sie wirft ein Messer in Richtung Bett und ein kläglicher Schrei ertönt, gefolgt von einem dumpfen knall. Yoongi wirft entsetzt den Kopf nach hinten und winselt leise. Fassungslos stolpere ich zur Tür und sehe machtlos dabei zu wie sich Hoseok mit letzter Kraft zu Yoongi zieht, die Arme um ihn schlingt und leise schluchzend die Augen schließt. "Ich liebe dich Yoongi.." Das waren Hoseok letze Worte bevor sein letzer Atemzug versiegte.

Tränen verschleiern mir die Sicht als ich das knacken höre, als die Jägerin kurzerhand Yoongi das Genick brach. Traumatisiert starre ich zu den Beiden die reglos auf dem Boden liegen. Die Jäger haben sie alle getötet. Der Schmerz in meiner Brust wurde unerträglich, mein Magen krampft und nur mit Mühe schaffe ich es zu verhindern mich zu übergeben. Das wars, nurnoch ich bin übrig und sie werden mich wohl kaum am Leben lassen. Ergeben schließe ich die Augen und warte darauf das sie mich töten, doch nichts dergleichen geschieht. Stattdessen packen sie mich und zerren mich in mein Zimmer, dort angekommen fesseln und knebeln sie mich. Die Jägerin die Yoongi getötet hatte setzt sich vor mich und grinst mich gehässig an. "Der Grund warum wir dich nicht töten, naja zumindest noch nicht ist einfach." meint sie dann. "Du erinnerst dich sicher noch an unsere Worte von damals~" sie starrt mir in die Augen und wartet auf irgendeine Reaktion einer Bestätigung, doch ich weiß nicht wovon sie redet. "Park Jimin, wir sagten du wirst zuletzt sterben, um den Tot deines ganzen Rudels mit anzusehen, nun einer fehlt noch~" Ihr grinsen wird breiter.
Blankes Entsetzen ergreift von mir Besitz, als ich verstehe was ihre Worte bedeuten. Sie werden alle Rudelmitglieder vor meinen Augen töten, ehe sie mich auslöschen werden.

"Dein Mate ist bereits auf dem Weg hierher. Du wirst die Falle sein in die er tappen wird. Jimin, glaub mir wenn ich dir sage das du seinen Tod miterleben wirst."

Mit diesen Worten bindet sie mich am Bettgestell fest und verschwindet vor meinen Augen. Panisch schaue ich mich um, suche nach irgendeinem Weg mich zu befreien und zu entkommen, doch es ist zwecklos.
Niedergeschlagen richte ich meinen Blick auf den Boden und versinke in trüben Gedanken. Zu wissen das Namjoon, Jin, Yoongi und Hoseok nicht weit von mir entfernt tot auf dem Boden liegen treibt mir erneut die Tränen in die Augen. Meine Familie die mich so oft beschützt hat, die mir Liebe geschenkt hat und immer für mich da war ist tot.

Namjoon der immer alles getan hat um mich zu beschützen wenn ich in Schwierigkeiten war.

Jin der mir Essen gekocht hat und mich wie eine Mutter umsorgt hat, wenn ich krank war.

Yoongi der immer ein offenes Ohr für mich hatte.

Hoseok der mich immer zum lachen gebracht hat, egal wie beschissen unsere Situation gerade auch war.

Nicht zu vergessen Taehyung der in mir immer nur das positive gesehen und mich stets daran erinnert hat es auch hin und wieder zu tun.

Sie alle, meine Familie...sie existiert nun nicht mehr.

Jungkook, wo auch immer du gerade bist. Bitte, komm nicht hierher zurück. Ich darf dich nicht auch noch verlieren.

Ein Schrei lässt mich panisch innehalten, ein Schrei der nur von einer Person stammen kann. Jungkook. Er ist hier und befindet sich somit in Lebensgefahr. Am liebsten würde ich schreien, ihn dazu bringen zu verschwinden, doch egal wie sehr ich versuche zu schreien es dringt kein Ton durch den Knebel. Frustriert zerre ich an den Fesseln und höre sein klägliches Schluchzen und Weinen das immer stärker anschwillt. Seine lauten Schritte die ertönen, als er taumelnd weitergeht. Tränen bilden sich in meinen Augen, rinnen meine Wangen hinab und tropfen leise auf den Boden. Jungkook weint lauter und fängt an hysterisch zu schreien und mein Herz zerbricht erneut in tausend Stücke, doch plötzlich wird es still.

"I-ich muss Jimin finden!"

Nein, bitte suche mich nicht!
Bitte finde mich nicht!
Lauf weg solange du noch kannst!

Erneut überrollt mich eine Welle der Panik, wenn er mich findet werden die Jäger ihn auch noch töten! Jungkooks schwerfällige Schritte nähern sich unserem Schlafzimmer, verstummen für einige Sekunden reglos und mit einem tiefen Ausatmen betretet er das Zimmer. Geschockt starre ich ihm in die Augen, schüttele panisch den Kopf und versuche ihm irgendwie begreiflich zu machen das er verschwinden soll. Doch er fängt nur an zu weinen und rennt die letzten Schritte auf mich zu, kniet sich vor mir nieder und entfernt den Knebel aus meinem Mund. "Jungkook hör sofort damit auf du musst von hier verschwinden! Das ist eine Falle!"
Panisch starre ich ihm in die Augen doch er schüttelt schluchzend den Kopf. "Ich lasse dich nicht zurück! Ich binde dich los und dann verschwinden wir gemeinsam! Wir können das sch-..." seine Stimme verstummt und auch ich zucke unkontrolliert zusammen. Ein wimmern verlässt seine Lippen und wie in Zeitlupe schauen wir beide nach unten, zu dem Speer der seinen Körper durchbohrt hat und dessen Spitze sich auch in meine Brust gebohrt hat. Seine Unterlippe zittert und unaufhaltsam rinnt Blut aus seinem Mund, stumme Tränen laufen ihm über die Wangen und mit letzter Kraft legt er seine Hand an meine Wange, streicht mit dem Daumen behutsam über meine durch Tränen benässte Haut und murmelt leise etwas das ich beinahe nicht verstehen konnte.

"T-tut...mir l-leid das ich...n-nicht....bei euch war...ich l-liebe dich Jimin, s-so....sehr...."

"Du trägst keine Schuld....du warst weg um....uns zu retten Kookie....ich liebe dich....für immer."

Leise schluchzend schaue ich dabei zu wie er in sich zusammensackt, ehe ich von einem Licht eingehüllt werde, das sich warm um mich schmiegt und mich meine Schmerzen vergessen lässt. Ich fühle mich so unglaublich leicht, als wäre jegliche Last von mir abgefallen, als wären alle schmerzhaften Erinnerungen ausgelöscht worden. Vor mir steht Jungkook, schöner denn je, streckt mir die Hand hin und lächelt mich zaghaft an. Lächelnd ergreife ich sie und verschränke meine Finger mit seinen.

Ich bin zuhause.

____________________
Veröffentlicht am: 18.08.2023

Okay diese zwei Kapitel haben mich so viel Überwindung gekostet und ich habe es so lang vor mir hergeschoben, weil ich mich dafür einfach nicht ready gefühlt habe. Naja um ehrlich zu sein bin ichs immernoch nicht, aber ich finde so langsam hat dieses Buch sein Ende verdient.

Schattenwolf //JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt